Musik der 90er – echte Sammlerstücke

Wir leben in modernen Zeiten: Raffinierte Unterhaltungselektronik, viele Möglichkeiten im Job und auch das Privatleben kann man vielseitig gestalten. Und dennoch haben auch vergangene Dekaden ihren Reiz.

Das zeigt auch eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov. Neben den Sechzigerjahren und den Seventies sind es vor allem die Neunziger, die als besonders positiv bewertet werden.

Einer der Gründe dafür ist auch die Musik jener Dekade, die heute vielfach als Sammlerstücke gehandelt wird. Wer nach den Hits sucht, wird online unter anderem bei medimops, Discogs oder eBay Kleinanzeigen fündig. Aber auch Flohmärkte oder Kleinanzeigenportale sind eine gute Adresse.

Was war los in den Charts?

Kenner setzen bei ihrer Suche nach den besten Hits der Neunziger auf Schallplatten, auch wenn es CDs bereits seit Anfang der Achtziger gibt. Aber Vinyl ist für viele Sammler authentischer.

Wer sich eine Sammlung mit der besten Musik der 90er Jahre anlegen möchte, sollte einige Dinge beachten. Dazu gehört die Auswahl der Interpreten. Ein Blick auf die Charts verrät: Die Mischung war bunt. Als erfolgreichster Song dieser Dekade gilt beispielsweise „Time To Say Goodbye“ von Sarah Brightman und Andrea Bocelli. Insgesamt 26 Wochen war der Schmusesong auf Platz 1 der Charts.

Eine ganz andere Musikrichtung präsentierte Rednex. Die schrille Countryband konnte mit ihrem Hit „Cotton Eye Joe“ immerhin 20 Wochen lang den Spitzenplatz in Deutschland halten. Genauso lange schafften es Salt’n’Pepa mit „Let’s talk about sex“.

Manche Stücke dieser Dekade wurden allerdings nicht nur zu Hits, sondern zu wahren Hymnen. Dazu zählt mit Sicherheit „Wind of Change“ von den Scorpions. Der Song kam 1991 heraus und gilt bis heute als erfolgreichste deutsche Single-Produktion überhaupt. Darüber hinaus hat Klaus Meine damit das Stück zur Wende in Osteuropa und Deutschland geschrieben.

Auch der unlängst verstorbene Michael Lee Aday, bekannt als Meat Loaf, hatte in den 90er Jahren seine große Zeit. „I would do anything for love“ stand 1993 satte 13 Wochen lang an der Spitze der Charts und begründete für Meat Loaf eine große Karriere im Musikbusiness.

Doch nicht alle Künstler, die in den Neunzigern Erfolge feierten, schafften es über den Status der Eintagsfliege hinaus. Wer erinnert sich heute noch an Kate Yanai? Den Song, mit dem sie acht Wochen in den Charts war, kennen allerdings noch viele: „Bacardi Feeling“.

Dass die Songs aus den 90ern auch heute noch angesagt sind, hört man nicht nur im Radio, wo sie immer noch gespielt werden. Auch Entertainer Thomas Gottschalk widmete im ZDF dieser Dekade eine große Fernsehshow.

Wissenswertes für die eigene Sammlung

Neben der Auswahl der richtigen Stücke für die ultimative Sammlung der 90er Jahre gibt es noch einige andere hilfreiche Kriterien. Bevor man nach gebrauchten Scheiben sucht, sollte man sich beispielsweise über die Preise informieren, zu denen sie gehandelt werden. Hier hilft die Datenbank Discogs weiter.

Der Preis einer Platte richtet sich nach verschiedenen Kriterien. Zunächst einmal danach, wie selten die Aufnahme ist. Dann spielt auch das Plattencover eine große Rolle. Eselsohren oder gar Kaffeeflecken können den Preis drastisch drücken. Vor allem aber sagt der Zustand der Plattenhülle meistens auch eine Menge über das Innere aus.

Die Schallplatte selbst sollte man natürlich ebenfalls genau unter die Lupe nehmen. Dabei spielt Licht eine entscheidende Rolle: Es muss direkt auf die LP oder Single fallen. Denn nur so kann man feine Kratzer oder kleinste schadhafte Stellen gut erkennen. Als Faustregel hier gilt: Umso mehr die Platte glänzt, umso weniger wurde sie abgespielt.

Als weiteres Kriterium zum cleveren Kauf gebrauchter Scheiben gilt das Herkunftsland der Pressung. Wenn sie im Heimatland des Künstlers gepresst wurde, ist sie teurer. Und: Handelt es sich um eine Erst- oder eine Nachpressung? Auch die Antwort auf diese Frage spielt bei Preisverhandlungen eine Rolle. Erstpressungen sind deutlich teurer.

Eine weitere Frage spaltet dagegen regelmäßig die Sammlergemeinde: Sollte man die gebraucht gekauften Schätze nur horten oder auch abspielen? Generell achtet ein Nur-Sammler vor allem auf einen exzellenten Zustand seiner Sammlerstücke. Wer dagegen die Platten auch spielen möchte, ist mit einem „nur“ guten Zustand bestens bedient.

Die Sammlung digitalisieren

Eigentlich aber sind die Songs der 90er zu schade, um nicht mehr gehört zu werden. Daher ist es sinnvoll, die Vinyls zu digitalisieren. Dazu braucht man neben Plattenspieler und Computer auch einen Phonovorverstärker und einen A/D-Wandler mit USB-Ausgang. Bei der Software hat sich Audacity für viele Anwender als praktisch erwiesen.

Hat man dann die Sammlung in digitaler Form vorliegen, steht einem Motto-Abend rund um die 90er Jahre nichts mehr im Wege. Dann braucht man nur noch das passende TV-Programm aus jener Zeit, wie beispielsweise die Neuauflage der TV-Show „Geh aufs Ganze“ – mitsamt Zonk.

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