Wer Jugendliche heute vor einem Plattenspieler setzt, erntet wahrscheinlich erstmal nur eines: Verwunderung. Die Generation der Millennials kennt CDs und iTunes, Spotify und Deezer. Mit der guten alten Schallplatte wissen die 20-Jährigen kaum noch etwas anzufangen. Dabei haben Vinyl und Schellackplatten Jahrzehnte die Art und Weise, wie Musik konsumiert wurde, dominiert. Wegen der Digitalisierung ist der Plattenspieler fast in Vergessenheit geraten. Neben Online Casino Bonus ohne Einzahlung und fetten Bässen aus Bluetooth-Boxen war lange einfach kein Platz mehr für den Retro-Look. Inzwischen gehen die Verkaufszahlen wieder langsam nach oben. Plattenspieler erobern sich altes Terrain zurück und gewinnen auch neue Liebhaber. Was ist beim Kauf als Anfänger besonders wichtig?
Inhaltsverzeichnis
Plattenspieler: Die Grundlagen auf einen Blick
Wer sich einen neuen Plattenspieler zulegen will, muss sich zuerst eine Frage stellen: Wie bequem soll die Bedienung sein? Inzwischen wird hier unterschieden in:
- Manuelle Plattenspieler
- Halbautomatik
- Vollautomatische Plattenspieler
Wie der Name bereits verrät – bei manuellen Geräten muss der Nutzer alles selbst einstellen. Sowohl beim Beginn des Abspielens der Platte als auch deren Beendigung braucht es den Nutzer. Der Tonarm muss auf die Platte gelegt und am Ende wieder zurückgelegt werden.
Halbautomatische Plattenspieler machen es schon deutlich einfacher. Zwar muss das Gerät beim Start immer noch manuell bedient werden. Aber: Die Plattenspieler erkennen das Ende der Platte und fahren den Tonarm automatisch zurück. Noch mehr Bedienkomfort haben vollautomatische Geräte. Hier wird die Wiedergabe auf Knopfdruck gestartet und der Tonarm auch direkt nach dem Ende der Platte wieder zurückgefahren. Welche Ausführung bevorzugt wird, entscheidet maßgeblich, wie der Plattenspieler am Ende aussieht.
Tipp Nr. 1: Wertigkeit ist Trumpf
Generell empfiehlt sich, in der Auswahl auf die Qualität des Materials zu achten. Hier geht es einmal um einen wertigen Sockel. Wertig heißt hier, dass Schwingungen möglichst nicht übertragen werden. Andernfalls wird die Wiedergabequalität negativ beeinflusst. Der Sockel ist aber nicht nur für die Soundqualität ausschlaggebend. Aufgrund der Tatsache, dass er alle wichtigen Elemente des Plattenspielers trägt, wirkt sich dessen Qualität auch auf die Haptik und Qualität des ganzen Geräts aus.
Auf eine hohe Wertigkeit zu achten, heißt auch sich mit dem Plattenteller und dem Tonarm zu beschäftigen. Hersteller hochwertiger Geräte setzen an dieser Stelle auf Aluminium-Guss oder anderen Materialien. Hintergrund: Wird der Plattenteller aus sehr leichtem Material gefertigt, besteht immer die Gefahr einer Verformung. Diese beeinträchtigt natürlich das Hörerlebnis nachhaltig.
Tipp Nr. 2: An den Vorverstärker denken
Ein zweiter wesentlicher Aspekt in der Anschaffung eines Plattenspielers ist der Vorverstärker. Generell lassen sich die Geräte so ausführen, dass Plattenspieler und Verstärker getrennt erworben werden. Dieser Aufbau hat einen entscheidenden Vorteil: Es kann ein individuelles Soundsystem aufgebaut werden. Hier bieten sich viele Einstellmöglichkeiten. Auf der anderen Seite hat dieser Aufbau auch einen Nachteil. Gerade Einsteiger sind mit der Trennung von Vorverstärker und Plattenspieler schnell überfordert. An diesem Punkt kann die Abstimmung beider Geräte aufeinander zu einem echten Problem werden.
Aus diesem Grund ist es für Einsteiger sinnvoll, an dieser Stelle auf einen Plattenspieler mit integriertem Vorverstärker zurückzugreifen. Hier binden sich Besitzer zwar an eine feste Kombination beider Geräte. Allerdings ist es wesentlich einfacher, den Plattenspieler in Betrieb zu nehmen. Mit etwas Erfahrung kann beim Kauf des nächsten Plattenspielers auf ein Gerät mit separatem Vorverstärker zurückgegriffen werden.
Tipp Nr. 3: Die Anschlüsse checken
Früher musste ein Plattenspieler einfach an Boxen anschließbar sein. Heute gibt es eine ganze Reihe unterschiedlicher Schnittstellen. Neben dem klassischen Anschlusskabel nutzen viele Musikliebhaber auch drahtlose Verbindungsmöglichkeiten wie Bluetooth. Auch USB ist in den letzten Jahren eine sehr wichtige Schnittstelle geworden. Vor der Kaufentscheidung muss sich Gedanken gemacht werden, in welcher Form die Anschlüsse realisiert werden sollen.
Besonders im Zusammenhang mit dem Wunsch, die eigene Plattensammlung zu digitalisieren, ist ein Überprüfen der Anschlüsse wichtig. An dieser Stelle geht es vor allem um den USB Anschluss, damit mit diesem eine direkte Verbindung an den PC bzw. ein entsprechendes Aufnahmegerät gewährleistet wird. Klar geht es an diesem Punkt um die Frage, um welche Generation Anschluss es sich handelt. Bei den USB-Anschlüssen variiert die Übertragungsrate sehr stark.
Tipp Nr. 4: Anti-Skating Technologie
Ein sehr wichtiges Feature für Plattenspieler, die Stereo-Platten abspielen sollen, ist das sogenannte Anti-Skating. Hierbei handelt es sich um eine Technik, mit welcher das zu starke hin und her Rutschen der Nadel zwischen den beiden verschiedenen Audiokanälen auf der Vinylscheibe verhindert wird. Warum ist diese Technik für den Plattenspieler so wichtig? Ganz einfach: Wo Anti-Skating fehlt, können sich sowohl die Nadel als auch die Platte sehr stark abnutzen. Während sich eine Nadel des Plattenspielers meist noch ohne Probleme tauschen lässt, ist eine besonders klassische Platte nicht so schnell zu ersetzen.
Tipp Nr. 5: Tonabnehmer genau im Auge behalten
Eine sehr wichtige Komponente des Plattenspielers ist der Tonabnehmer. Dieser ist einfach ein Herzstück des gesamten Geräts. Hier zu sparen heißt am Ende, auch bei der Klangqualität deutliche Einbußen hinzunehmen. Welche Tonabnehmer gibt es? Als besonders hochwertig stellen sich immer jene mit dem Kürzel MM oder MC heraus. Hierbei handelt es sich um moving magnet oder moving coil. In beiden Fällen haben Plattenspieler echte Vorteile bei der Qualität. Keramik ist auf jeden Fall ein Hinweis, dass der Hersteller (am falschen Ende) spart.
Zweitens kommt es hier darauf ab, auf die Austauschbarkeit des Tonabnehmers zu achten. Es geht hier einfach um die Frage, ob am Ende bei einem Defekt nur ein Bauteil ersetzt werden muss oder der komplette Plattenspieler eigentlich direkt in die Tone wandert. Es ist vielleicht billiger, auf ein Gerät mit fest integriertem Tonabnehmer zu setzen. Allerdings eben nur so lange, wie der Plattenspieler nicht kaputt geht.
Tipp Nr. 6: Tonarm mit leichtem Lauf
Ein Tonarm, der sehr schwer auf der Platte liegt, kann den Erhebungen nicht optimal folgen. Aus diesem Grund ist es immer ideal, wenn beim Kauf direkt auf dessen Lauf geachtet wird. Je leichter der Lauf des Tonarms ist, umso besser am Ende auch die Qualität der Soundwiedergabe. Außerdem hat das Ganze noch einen weiteren Vorteil: Durch den leicht laufenden Tonarm wird auch die Schallplatte wieder geschützt – und damit auch deren Langlebigkeit.