Wirtschaft und Musikindustrie: Das bringt 2023

2022 war aus wirtschaftlicher Sicht ein aufreibendes Jahr. Kaum begannen sich Produktions- und Dienstleistungsbetriebe von der Pandemie zu erholen, marschierte Russland in der Ukraine ein. Dieser Krieg macht nicht nur der ukrainischen Wirtschaft schwer zu schaffen, sondern beeinflusst auch globale Preisgestaltungen. An die aktuellen Ölpreise möchte man gar nicht erst denken. Also wagen wir lieber einen Ausblick ins Jahr 2023. Welche Themen werden die globale Wirtschaft beschäftigen? Und wie entwickelt sich die Musikindustrie nach diesen Ereignissen? 

Das bewegt die Wirtschaft weltweit 

Wird Elon Musk seinen Posten bei Twitter 2023 genauso schnell räumen, wie er ihn besetzt hat? Darüber sind sich Digitalisierungsexperten uneinig. Andere Entwicklungen sind wesentlich vorhersehbarer. So wird uns beispielsweise die Klimakrise weiter beschäftigen. Hier ist ein Trend-Shift von Elektromobilität zu Wasserstofflösungen zu erwarten. Im digitalen Raum wird sich die Wirtschaft weltweit verstärkt mit KI und NFTs auseinandersetzen. Aktuelle Videos mit den neuesten Infos gibt es auf wirtschaft.com. 2022 wurde die Berichterstattung unter anderem durch den CumEx-Skandal dominiert, worin auch der amtierende Bundeskanzler verwickelt ist. Für dessen Aufdeckung erhielten Oliver Schröm und Oliver Hollenstein den Titel „Wirtschaftsjournalisten des Jahres“. Vielleicht gelingt es den beiden Journalisten und ihren Kollegen auch dieses Jahr, Licht in verdeckte Geschäftsbande zu bringen. 

Zu erwartende Umsätze in der Musikindustrie 

Einigermaßen unabhängig von aktuellen gesamtwirtschaftlichen Problemen scheint die Musikindustrie. Dies liegt unter anderem daran, dass aufgrund der sinkenden Covid-Fallzahlen immer mehr Musik-Veranstaltungen stattfinden können. Die von Statista verwendeten Daten prognostizieren für 2023 einen Branchenumsatz von etwa 2,2 Milliarden Euro. Damit wird der wirtschaftliche Erfolg der Musikindustrie kaum merklich niedriger als in den vergangenen sechs Jahren gesehen, in denen der Branchenumsatz auf 2,3 Milliarden Euro geschätzt wurde. Betrachtet wurden in dieser Studie die Jahre 2011 bis 2023. Innerhalb dieses Zeitraums waren 2013 bis 2015 mit 2,8 Milliarden Euro die umsatzstärksten Jahre. Am deutschen Musikmarkt ist die Marktprognose der GfK etwas optimistischer und erwartet ein deutlich spürbares Wachstum für 2023. Die umsatzreichsten Genres waren 2022 Hits aus Hip Hop, Rock und Pop. Aufgrund ihres Erfolgs werden uns diese Musikrichtungen auch in diesem Jahr begleiten. 

Streaming: Fluch und Segen für Musikschaffende

Streaming klingt auf den ersten Blick wie eine gewinnbringende Möglichkeit für Musikschaffende. Grundsätzlich kann jeder Musiker seine Werke auf den gängigen Streaming-Plattformen anbieten und dadurch Klicks und in der Folge Einnahmen generieren. Doch wieviel der Einnahmen gelangen tatsächlich bis zu den Urhebern und Interpreten? Eine Analyse der Forschungsgruppe Goldmedia belegt, dass circa ein Drittel der durch Abonnements generierte Umsätze an die Streaming-Anbieter geht. Etwa die Hälfte der Einnahmen erhalten die Musiklabels. Nur knapp etwa 22 Prozent der Umsätze gehen dieser Erhebung zufolge an Komponisten, Textdichter und Musiker. Da Musik-Streaming von Jahr zu Jahr beliebter wird, muss man sich mit diesem Ungleichgewicht der Umsatzverteilung in Zukunft auseinandersetzen. 

Gender Fairness in der Musikbranche

Frauen in der Musikindustrie berichten davon, dass sie die Branche als Männerdomäne wahrnehmen. Tatsächlich sind erstaunlich wenige Komponisten, Textdichter und Musiker weiblich. Die Initiative Keychange will diesen Zustand ändern und setzt sich für Chancengleichheit in der Musikbranche ein. Zu diesem Zweck veröffentlicht sie Studien und setzt selbst Ideen zur Förderung der Chancengleichheit um. So konnte die Initiative zum Beispiel eine 50:50-Quote für Festival-Bookings einführen. Jene Festivals, die an diesem Initiativ-Projekt teilnehmen, haben bereits eine deutlich höhere Frauenquote in den Bookings. Das Thema Chancengleichheit ist allerdings über die Musikbranche hinaus ein für die gesamte Wirtschaft relevantes Thema. 

Fazit

2023 hält Weiterentwicklungen von Wasserstoff-Erprobung, KI-Einsatz und NFTs am Finanzmarkt bereit. In der Musikbranche rechnet man mit einem tendenziell stabilen Umsatz. Sowohl die Musikindustrie als auch die gesamte Gesellschaft müssen sich weiterhin mit Chancengleichheit im Job und einer ungleichen Umsatzverteilung auseinandersetzen.

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