Das Studienfach „Musik“ beschäftigt sich mit praktischen und künstlerischen Aspekten. Theoretische Inhalte der Musiktheorie treffen dabei auf praktische Übungen und Workshops. Absolventen eines musikwissenschaftlichen Studiengangs bietet sich eine Vielzahl an Beschäftigungsmöglichkeiten: Unter anderem in Orchestern, als Musikpädagogen, im wissenschaftlichen Lehrbetrieb oder hinter den Kulissen in der Musikproduktion. Um für den Studiengang „in Klausuren musikgeschichtliches Wissen abgefragt“ geeignet zu sein, sollten interessierte musikalisch begabt sein, musiktheoretisches Vorwissen mitbringen und – im Idealfall – eines oder mehrere Instrumente beherrschen. Der nachfolgende Artikel nimmt den Studiengang „Musik“ kritisch unter die Lupe – und erklärt alles zum Mythos Musikstudium.
Inhaltsverzeichnis
Musikstudium nur mit Abitur und bestandener Aufnahmeprüfung möglich?
Viele Interessierte irren sich im Hinblick auf die Aufnahmevoraussetzungen zum Studium. Oftmals gehen sie fälschlicherweise davon aus, zwingend Abitur nachweisen sowie eine Aufnahmeprüfung bestehen zu müssen. Zwar gibt es durchaus Institutionen, die für die Zulassung zum Studium eine Aufnahmeprüfung verlangen. Generell trifft dies aber bei weitem nicht auf alle musikalischen Studiengänge zu. Oftmals gibt es musiktheoretische Fachrichtungen, die lediglich das Abitur und eine gute bis sehr gute Note in Musik voraussetzen. Umgekehrt gibt es Institutionen, die auch Nicht-Abiturienten mit praktischer Erfahrung und fundierten Musikkenntnissen eine Chance einräumen. Aufgrund der geringen Anzahl an verfügbaren Studienplätzen überwiegen allerdings die Studiengänge, die entweder eine Aufnahmeprüfung oder einen Numerus Clausus von durchschnittlich 2,3 als Zulassungsbeschränkung aufweisen.
Mythos Aufnahmeprüfung: Was den Bewerbern wirklich abverlangt wird
Eine Aufnahmeprüfung zum Studium ist kein Zuckerschlecken und lediglich von denjenigen zu bewältigen, die musikalisch einiges auf dem Kasten haben. Da das Studium oftmals auf Vorkenntnissen aufbaut, werden diese in der Aufnahmeprüfung überprüft. Als gängige Variante besteht eine solche Aufnahmeprüfung aus theoretischen und praktischen Aufgaben. In der Theorie müssen Studienanwärter beispielsweise Akkorde auflösen oder Melodiediktate meistern. Auch wird in Klausuren musikgeschichtliches Wissen abgefragt.
In der Praxis geht es darum, bis zu drei Stücke aus verschiedenen Stilepochen auf dem eigenen Instrument vorzutragen. Abhängig vom Studiengang kann es dabei notwendig sein, sowohl auf dem Haupt,- als auch auf dem Nebeninstrument bis zu 25 Minuten vorzuspielen. Grundsätzlich gilt dabei: Natürlich ist es ausgezeichnet, wenn ein Musiker sein gewähltes Instrument aus dem Stehgreif perfekt beherrscht. Allerdings schadet es nicht, vielfältig aufgestellt zu sein. Je mehr Instrumente ein angehender Musikstudent einigermaßen sicher beherrscht, desto größer sind seine zukünftigen Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Um ein eigenes Instrument zur Aufnahmeprüfung mitbringen zu können, sollten Studienanwärter rechtzeitig Geld zurücklegen. Instrumente sind teuer und kostspielig, lassen sich jedoch bei Instrumentenbauern auch gebraucht erwerben.
Inhalte: Was Studierende im Musikstudium lernen
Jeder Musikstudiengang hat eine andere Spezialisierung. Es gibt jedoch Grundlagen, die in jedem musikalischen Studiengang gelehrt werden. Dazu gehören unter anderem Tonlehre, musikpädagogische Grundlagen, Musiktheorie und -geschichte, Kompositionslehre und Gehörbildung. Studiengänge mit praktischen Anteilen vermitteln darüber hinaus tiefgreifende Kenntnisse in unterschiedlichen Stilrichtungen, beispielsweise in der Instrumental- und Gesangsausbildung, im Musiktheater oder Solo- und Ensemblespiel.
Die Bezeichnungen der an Musik- und Kunsthochschulen angebotenen Studiengänge sind entsprechend vielfältig. Einige „klassische“ Fachrichtungen, die mit Musik zu tun haben, sind beispielsweise folgende:
- Alte/historische Musik
- Chorleitung
- Orchestermusik
- Jazz- und populäre Musik
- Orgel- und Kirchenmusik
- Filmmusik und Konzeption
- Gesangs- oder Instrumentalpädagogik
- Musikwissenschaft
- Musikproduktion
Welche Berufsaussichten sich nach dem Musikstudium eröffnen
Absolventen eines Musikstudienganges nach erfolgreicher Korrektur und Abgabe der Masterarbeit haben nicht unbedingt schlechte Berufschancen. Der Mythos, dass viele von ihnen lange ohne Arbeit dastehen, entspricht Umfragen zufolge nicht der Wahrheit. Demzufolge haben 99 Prozent der Absolventen 10 Jahre nach ihrem Abschluss noch immer ein gesichertes Arbeitsverhältnis. Davon sind 66 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrer Arbeit. Auch die Verdienstaussichten sind gut: Wer etwa als fest angestellter Orchesterinstrumentalist arbeitet, kann monatlich bis zu 2.300 Euro brutto monatlich verdienen. Freie Musiker verdienen wiederum sehr unterschiedliches Geld – durchschnittlich 2.900 Euro bis zu 4.000 Euro brutto. Tonmeister haben ein jährliches Anfangsgehalt von rund 30.000 Euro. Selbst bei anfänglich geringen Gehältern sollte ein Musikstudium nicht sofort abgeschrieben werden. Schon nach 5 Jahren Berufserfahrung verdoppeln sich viele Gehälter.