Neue Sonderausstellung / Marie Krøyer 22. September – 18. Februar 2024

Copenhagen (ots) –

Viele kennen die Geschichte der schönen Marie Krøyer (1867-1940), die ein bisschen malte, das Künstlergenie P. S. Krøyer heiratete und – nach einer prominenten Scheidung – die Frau des schwedischen Komponisten Hugo Alfvén wurde. Davor hatte sie die Malerei jedoch aufgegeben. Die wenigsten wissen jedoch, dass Marie Krøyer weiterhin kreativ blieb, mit Design, Kunsthandwerk und der Einrichtung ihrer Wohnungen.

In der Sonderausstellung Marie Krøyer ist die Vielfalt ihrer Kreativität zu sehen: Gemälde, Zeichnungen, Möbel-, Textil- und Einrichtungsdesign ergänzt von u. a. Tagebucheintragungen.

DAS ZUHAUSE ALS KUNSTWERK

Es sind jedoch Marie Krøyers drei Wohnungen in Skagen, Kopenhagen und Schweden, die als ihre künstlerischen Hauptwerke gelten. Diese sind in Form von Miniaturmodellen zu sehen, die von Studierenden der Architekturschule in Aarhus angefertigt wurden.

Marie Krøyer richtete sie mit internationalem Blick ein, und als sie Teil der Künstlerkolonie in Skagen wurde, half sie mehreren ihrer Künstlerkollegen bei der Wohnungseinrichtung. Auch die Einrichtung eines Neubauflügels des Brøndums Hotels in Skagen stammt aus ihrer Feder. Marie Krøyers Wohnungen gelten heute Gesamtkunstwerke, in denen Farben, Textilien und Möbel eine künstlerische Einheit bilden. Die Besuchenden werden Marie Krøyers Vorliebe für Interpretationen natürlicher Formen, grazile Metallarbeit und detaillierte Stickereien erleben. Marie Krøyer hatte ein Gespür für neue Trends und trug auch selbst zur Festsetzung einer neuen Tagesordnung bei. Sie ließ sich von der englischen Arts and Crafts Bewegung und der schwedischen Hemslöjd-Tradition inspirieren, die sie sich zu eigen machte, allerdings mit ihrem ganz persönlichen Ausdruck. Anerkennung fand sie zu ihren Lebzeiten jedoch nicht dafür, da sie ihre Möbel und Designs nicht ausstellte.

KANTIG, RAU UND AUSDRUCKSSTARK

Marie Krøyer gab die Malerei um 1900 auf, hatte davor jedoch mehrere Werke gemalt, die in dieser Sonderausstellung zu sehen sind. Ihre Motive reichen von Landschaften und Exterieurs bis hin zu Blumenstillleben und stimmungsvollen Interieurs. Stilistisch sind ihre Werke einzigartig in dieser Zeit. Ihr Malstil ist kantiger, rauer und ausdrucksstärker.

KEIN ZUTRITT FÜR FRAUEN

Marie Krøyer studierte an privaten Kunstschulen, da Frauen an der Kopenhagener Kunstakademie nicht zugelassen waren. 1886 wurde an der Studienschule die Abteilung für Künstlerinnen eröffnet, an deren Aufbau Marie Krøyer beteiligt gewesen war. Die Schule wurde kleine Malschule genannt und bot Frauen die Möglichkeit, lebende Modelle zu zeichnen und malen.

So wie viele andere Künstler unternahm auch sie Studienreisen, um zu malen. Sie reiste von Kopenhagen nach Südseeland und Nordjütland, um Landschaften zu malen, und nach Paris, um sich gemeinsam mit Anna Ancher weiterzubilden. Auf ihrer Hochzeitsreise mit P. S. Krøyer in Italien malte sie einige ihrer besten und letzten Bilder.

EINE FREUNDIN DER FAMILIE HIRSCHSPRUNG

Die junge Marie Triepcke war eine gute Bekannte der Gründer der Sammlung Hirschsprung, Heinrich und Pauline Hirschsprung. Marie Triepcke und Robert Hirschsprung, der Sohn des Sammler-Ehepaares, verlobten sich im Frühjahr 1888, trennten sich jedoch bereits im Juni des gleichen Jahres. Der Brief, in dem sie die Verlobung aufhebt, ist ebenfalls Teil der Ausstellung. Als Marie Triepcke 1889 P. S. Krøyer heiratete, den Pauline und Heinrich finanziell unterstützten und von dem sie mehrere Werke kauften, wurde sie von der Familie trotz der im Vorjahr aufgehobenen Verlobung gut aufgenommen. Heute umfasst die Sammlung mehrere Werke von P. S. Krøyer, die von seiner Frau stammen, sowie einige ihrer eigenen Werke, die in den letzten Jahren erworben wurden.

Auch Bilder, die P. S. Krøyer von seiner Frau malte, sind in der Ausstellung zu sehen. In der klassischen Sammlung des Museums sieht man auch Bertha Wegmanns Gemälde Eine junge Frau. Porträt der Künstlerin Marie Triepcke, 1885, das die Sammlung Hirschsprung vor wenigen Jahren erwarb und das als eines der Hauptwerke des Museums gilt.

KÜNSTLERINNEN DES 19. JAHRHUNDERTS SICHTBAR MACHEN

Die Sammlung Hirschsprung arbeitet seit einigen Jahren strategisch daran, die Repräsentation der Künstlerinnen des 19. Jahrhunderts in den Sammlungen auszubauen und sichtbar zu machen. Die Ausstellung Marie Krøyer reiht sich hier ein.

Die Ausstellung zeigt selten zu sehende Werke insbesondere von Privateigentümern aus Schweden, aber auch aus Dänemark, Finnland und Deutschland. Darüber hinaus sind Werke aus dem Besitz der Dänischen Nationalgalerie (Statens Museum for Kunst), der Königlichen Bibliothek, des Nationalmuseums, des Museums Alfvéngården, der Leksands Kommune, des Malmö Kunstmuseums, des Museums Kunst der Westküste und der Sammlung Hirschsprung zu sehen.

Anlässlich der Ausstellung ist ein Katalog erschienen mit Texten von: Signe Havsteen, Mette Bøgh Jensen, Bridget Alsdorf, Heidi Laura, Therese Stougård, Karin Sidén und Nanna Friis.

Marie Krøyer ist in Zusammenarbeit mit Skagens Kunstmuseer entstanden. 2024 wird die Ausstellung Marie Krøyer im Museum Prins Eugens Waldemarsudde in Stockholm gezeigt. Die Ausstellungsarchitektur stammt von Mentze Ottenstein.

Die Ausstellung wird unterstützt von: 15. Juni Fonden, Augustinus Fonden, Axel Muusfeldts Fond, Beckett-Fonden, Ernst B. Sund Fonden, Hoffmann & Husmans Fond, Knud Højgaards Fond, Konsul George Jorck og Hustru Emma Jorck’s Fond, Lektor Peer Rander Amundsens Legat, Lemvigh-Müller Fonden, Manufakturhandlerforeningen i Kjøbenhavns Almene Fond, Ny Carlsbergfondet, Spar Nord Fonden, Dansk Tennis Fond, Toyota-Fonden, Aage og Johanne Louis-Hansens Fond

Wir danken dem Forschungsausschuss des Kultusministeriums für die Förderung der Forschung.

Pressebilder:

Marie Krøyer: Selbstporträt, August 1889, Skagens Kunstmuseer

Marie Krøyer: Rosen in blau gemusterter Vase, 1890, Privateigentum. Fotograf: Simon Lautrop.

Marie Krøyer: Madam Bendsens Hof, 1891/94, Privateigentum. Fotograf: Lars Engelhardt

Marie Krøyer: Mohnblume, 4. Juli 1899, Aquarell auf Papier, 257 x 203 mm, Privateigentum. Fotograf: Ole Akhøj

Marie Krøyer: Für unser Zuhause, 1900, in Leder gebundenes Fotoalbum mit Eisenscharnieren, Füllfederhalter, Bleistift, Aquarell und Fotografie, Privateigentum, deponiert in der Sammlung Hirschsprung. Fotograf: Ole Akhøj

Marie Krøyer: Sitzender Junge, 1887, Skagens Kunstmuseer.

Marie und P. S. Krøyer: Doppelporträt von Marie und P. S. Krøyer, 1890, Skagens Kunstmuseer

Alfvénsgården in Sverige, das kombinierte Wohn- und Esszimmer. Foto Lars Engelhardt

Marie Krøyer: Sonnenbeschienene Pergola in Ravello, 1890, Skagens Kunstmuseer

Pressebilder zum Download finden Sie hier: https://www.hirschsprung.dk/kontakt-museet/presse

Für weitere Informationen zur Ausstellung und Pressebilder in hoher Auflösung wenden Sie sich bitte an:

Cecilie Monggaard Wenstrup, Pressebeauftragte
cecwen@hirschsprung.dk
Tel.: +45 3544 0944
Camilla Klitgaard Laursen, Kuratorin
camkli@hirschsprung.dk
Tel.: +45 3544 0952

Original-Content von: Den Hirschsprungske Samling, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

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