Tegernsee (ots) –
Vom 18. bis 22. Oktober werden beim Internationalen Bergfilm-Festival in Tegernsee, das dort zum 20. Mal stattfindet, insgesamt 65 Filme aus 28 Ländern gezeigt. Mal laut und spektakulär, mal leise und ganz behutsam: Vielfältig und immer einzigartig sind diese Auseinandersetzungen mit dem Thema Berg. Was den Zuschauer genau an Dokumentationen, Porträts und Reportagen im Jubiläumsjahr erwartet, verrät das soeben erschienene Programmheft. Der Kartenvorverkauf startet am 15. September. Neben zahlreichen Filmemachern und Protagonistinnen werden auch die deutschen Ausnahmebergsteiger Robert Jasper und David Göttler sowie Bergfilm-Legende Gerhard Baur zum Festival kommen.
Kaum eine Kulisse wäre für ein Filmfest, bei dem sich alles um Berge dreht, besser geeignet als der Tegernsee. Inmitten der bayerischen Voralpen findet vom 18. bis 22. Oktober bereits zum 20. Mal das Internationale Bergfilm-Festival statt. Neben einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm abseits der Leinwand mit Wanderungen im Tegernseer Tal und Sonderausstellungen gibt es täglich mehr als 30 Filme zu sehen, darunter Produktionen aus aller Welt. Festival-Direktor Michael Pause verspricht ein hochklassiges Programm: „Wir haben dieses Jahr wieder viele hervorragende Filme und manche Überraschung im Wettbewerb.“ Dazu kommen prominente Gäste aus der deutschen Bergsteigerszene wie Robert Jasper und David Göttler zu Besuch. David Göttler zählt zu den aktuell besten deutschen Höhenbergsteigern (er bestieg 2022 den Everest ohne Sauerstoff). Auch Filmemacher Gerhard Baur, der bedeutendste deutsche Bergfilmer der letzten 50 Jahre, der 2005 in Tegernsee mit dem Großen Preis ausgezeichnet wurde. Der Nanga-Parbat-Experte wird seinen Siegerfilm zeigen und im Gespräch zu der besonderen Festival-Atmosphäre beitragen.
Der Eröffnungsabend am Mittwoch lockt die Gäste mit starken Filmen in die vier Säle und das eigens für das Jubiläumsjahr aufgestellte Festivalzelt. Beim Bayern2-Abend am Donnerstag geht es dieses Jahr um das Thema „Großes Ego, große Leistung?“ Rita Christen, Präsidentin des Schweizer Bergführerverbands, sowie Katharina Kestler vom BR Podcast Bergfreundinnen diskutieren, warum der Mensch so viel riskiert, nur um ganz oben zu stehen. Ob Umkehren auch glücklich machen kann oder ob die große Leistung vielleicht darin besteht, das große Ego zu überwinden. Zudem steht am Donnerstag eine Bergfilmer-Retrospektive auf dem Programm, in der auch ein Porträt von Dr. Arnold Fanck zu sehen ist, der das Genre vor mehr als 100 Jahren gegründet hat. Um bergsportliche Sternstunden geht es auch im Ludwig-Thomas-Saal bei den 70-Jahre-Jubiläen von Mount Everest und Nanga Parbat – beide Achttausender wurden 1953 erstmals erstiegen. Zu Letzterem hat sich auch – mit Bezug zum aktuellen Geschehen – David Göttler angekündigt, der im vergangenen Frühjahr einen Versuch am Nanga Parbat abbrechen musste. Immer ein besonderes Programm gibt es beim DAV-Abend am Freitag im Festivalzelt. Am Samstag beginnt die Schlussstrecke beim Bergfilm-Marathon bereits um 10 Uhr vormittags im Schalthaus in Tegernsee mit hochwertigen Filmen für alle, die an den ersten drei Tagen nicht kommen konnten. Und generell ist das Medius der Mittelpunkt für jene, die junge und actionreiche Filme schätzen. Übrigens: Ein tolles Angebot für ganz junge Zuschauerinnen und Zuschauer bietet das Kinderkino im Festivalzelt, von Mittwoch bis Freitag ab 9.30 Uhr.
Wer im Programmheft oder im Internet die kurzen Inhaltsangaben der rund 65 Filme aus fast 30 Ländern studiert, wird unaufhaltsam hineingezogen in die vielfältige und fantastische Welt der Berge. Mit höchst spannenden Themen und Protagonisten wird dem Publikum die Entscheidung schwer gemacht, welchen der Filme es nun in den Tegernseer Kinosälen anschauen soll. Damit niemand etwas verpasst, werden zahlreiche Filme mehrfach gezeigt.
Zu den diesjährigen Favoriten im Filmwettbewerb zählt der Film „Märzengrund“ – eine Verfilmung des Buchs/Theaterstücks von Felix Mitterer, dem berühmten Tiroler Schriftsteller und Dramatiker. Im Film geht es um einen Bauernsohn, der vor gesellschaftlichen Zwängen ins Gebirge (bzw. auf eine Alm) flieht und 40 Jahre nicht zurückkehrt. Mitterer betrachtet dieses Stück als sein vielleicht wichtigstes Werk. Der Spielfilm zählt zur Festival-Kategorie „Lebensraum Berg“. Ebenfalls beeindruckend: „Todesfalle Haute Route“, eine minutiöse Rekonstruktion eines tragischen Unglücks, das sich 2018 in den Walliser Alpen ereignete. Sieben Menschen starben damals in einem Schneesturm, nur 550 Meter von der rettenden Hütte entfernt. Ein Dokudrama erster Klasse: spannend, authentisch, perfektes Storytelling.
Ebenfalls sehenswert: „Chronoception“. Ein Film über eine Expedition, in der sich eine Gruppe von Freeridern und Snowboardern in einen entlegenen Winkel von Kirgistan begibt. Die völlig unterschiedlich angelegten Episoden lassen die Zuschauer und Zuschauerinnen spüren, dass am Ende das sportliche Ziel von Erstbefahrungen unberührter Hänge längst nicht mehr an erster Stelle steht, sondern das Gesamterlebnis zählt. Herrlich skurril der Film „Aufnahmen einer Wetterkamera“: Während die Bildgrenzen einer „Webcam“ roboterhaft hin- und herfahren, werden vor den Kameras Geschichten erzählt, und beiläufig zwischenmenschliche Grenzen überschritten.
Spannend wie die Filme ist auch die Frage, welche Produktionen schließlich bei der feierlichen Schlussfeier im Barocksaal ausgezeichnet werden. Wie immer wird sich die internationale Jury intensiv mit den Filmen auseinandersetzen, um die Besten zu prämieren. Wer unmittelbar dabei sein will, sollte am Samstag zur Preisverleihung kommen: Dort treffen die Gäste auf einige der ausgezeichneten Filmemacher und Filmemacherinnen persönlich und können Ausschnitte aller ausgezeichneten Filme sehen. Im Festivalzelt wird nach einem Gewinner aus den 20 Jahren außerdem der Film vorgeführt, der eine Stunde vorher den Großen Preis der Stadt Tegernsee erhalten hat. Und am Sonntag gibt es die einmalige Gelegenheit, alle prämierten Filme noch einmal in voller Länge zu schauen.
Pressekontakt:
Info: Sonderbüro Bergfilm-Festival Tegernsee, Tel. +49(0)8022-1801 – 37; bergfilm@tegernsee.deKartenvorverkauf (Vorverkauf startet am 15. September) und Programm in der Tourist-Information Tegernsee, Tel. +49(0)8022-92738 – 62; tegernsee@tegernsee.com; im Internet: www.bergfilm-tegernsee.de oder www.muenchenticket.de. Im Programmheft und im Internet sind alle Filme sowie das Rahmenprogramm detailliert beschrieben.