Bremen / Köln (ots) –
Drei WDR Fernsehproduktionen sind mit dem Bremer Fernsehpreis für Regionalberichterstattung ausgezeichnet worden.
In der Kategorie „Bester Beitrag Aktuelles“ wählte die Jury den Beitrag „Drama im Kleingarten“ aus der Lokalzeit Dortmund zum Besten. Lokalzeit-Reporter Olaf Tack begleitete BVB-Fan Marion Bukowski im Familien-Schrebergarten während des dramatischen Meisterschaftsfinales der vergangenen Bundesliga-Saison, bei dem Borussia Dortmund im Fernduell mit Bayern München in letzter Sekunde der sicher geglaubte Meistertitel entrissen wurde. „Wenn sich Kleingärtnerin Marion Bukowski auf ihren Rasen wirft, wenn sie „Scheiße, Scheiße“ schreit oder „Ich hab‘s gewusst, ich hab‘s gewusst“, paaren sich hier Fußball-Know How und krasse Emotionen. Und die Kamera ist in den entscheidenden Momenten immer dabei. … Olaf Tack erzählt dramaturgisch spannend und verfolgt konsequent eine originelle Erzählidee.“, so die Jury.
Gabi Ludwig, WDR Chefredakteurin Landesprogramme, lobt: „Diese Auszeichnung zeigt wunderbar, warum unsere regionalen Inhalte im Fernsehen, Netz und Radio so beliebt sind – wir sind nah dran an den Menschen und ihren Geschichten. Dem Team der Lokalzeit Dortmund ist es eindrucksvoll gelungen, die emotionale Achterbahnfahrt der BVB-Fans im Kleingarten zu unseren Zuschauerinnen und Zuschauern zu bringen. Eine tolle Leistung. Allein eine Nominierung ist schon ein großes Lob, denn beim Bremer Fernsehpreis konkurrieren die besten regionalen Programme Deutschlands.“
In der Kategorie „Beste Leistung vor der Kamera“ wurden die Live-Schalten der Aktuellen Stunde aus Freudenberg anlässlich der Ermordung der 12-jährigen Luise im März dieses Jahres geehrt. Das Mädchen war zum Entsetzen der ganzen Stadt von zwei gleichaltrigen Mädchen umgebracht worden. WDR-Reporterin Astrid Houben berichtete u.a. am Tag der Trauerfeier live aus dem Siegerland. „Bei der Trauerfeier sind wir durch die Reporterin dabei, obwohl Kameras verboten sind. Es sind ihre Schilderungen, die Bilder erzeugen. Wir erleben Astrid Houben weder distanzlos noch als abgeklärte Journalistin, die schon alles gesehen hat. Hier kommen zwei Fähigkeiten zusammen: Feingefühl und exzellentes journalistisches Handwerk“, so die Jury.
Die Dokutainment-Reihe Feuer & Flamme über den Berufsalltag von Feuerwehr und Rettungskräften bekam den Preis in der Kategorie „Bestes regionales Streaming-Format“. Die Doku-Reihe begleitet seit mittlerweile sieben Staffeln Einsatzkräfte der Feuerwehren in Gelsenkirchen, Bochum und Duisburg bei ihrem Arbeitsalltag. Die Doku-Reihe ist seit mehr als sechs Jahren fester Bestandteil im WDR-Programm und hat eine große Fan-Gemeinde. Die Jury findet: „Mit diesem Streaming-Format hat der WDR etwas wirklich Seltenes geschafft: einen viralen Hit, der vom Erzieher bis zur Grafikdesignerin quer durch alle Milieus hinweg Menschen fesselt – und sich nicht vor anderen Streamingdiensten verstecken muss. … Es ist das hautnahe Miterleben durch die Bodycams und gekonnte Komposition, wenn Feuerwehrmann Christian Händchen hält mit einer alten Dame, bevor er sie aus ihrer verrauchten Wohnung trägt.“
Durch die Preisverleihung am Freitagabend führte der Juryvorsitzende Frank Plasberg (früher hart aber fair) zusammen mit Radio Bremen Intendantin Yvette Gerner und RB-Programmdirektor Jan Weyrauch. Mit dem Bremer Fernsehpreis, der von Radio Bremen im Auftrag der ARD ausgelobt wird, werden jährlich die besten regionalen Fernseh- und Web-Angebote ausgezeichnet.
Neben Frank Plasberg als Vorsitzender gehören der Jury folgende Journalistinnen und Journalisten an:
– Clare Devlin (Crossmedia-Journalistin beim WDR),
– Gesa Eberl (Moderatorin bei n-tv und RTL),
– Hans Helmich (Redakteur beim Fernsehprogramm der Deutschen Welle und Medientrainer),
– Andreas Jölli (Korrespondent des Österreichischen Rundfunks in Berlin und Publizistik-Dozent) und
– Inga Mathwig (Redakteurin NDR Medienmagazin ZAPP)
Fotos von der Preisverleihung und zu den ausgezeichneten WDR-Produktionen finden Sie bei ARD-Foto.de
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