Zeven (ots) –
Fynn Kliemann – einer, der seine eigene Marke rasant aufgebaut hat, um sie dann mit der Abrissbirne einzureißen, ist wieder zurück. Mit neuer Musik, einem neuen Album. Und einem Begleiter auf seiner künstlerischen Reise, den viele so nicht erwartet haben: dem Tod.
„TOD“. So heißt das neue Album von Fynn Kliemann.
Ein Album, das es eigentlich gar nicht hätte geben sollen. Denn als 2022 gerade das über und um Fynn Kliemann tobt, was man einen validen Shitstorm nennt, ist an Musik nicht zu denken. Zu dieser Zeit sind für Fynn Kliemann erstmal dreierlei angesagt: Kettenrauchen, Computer, Klarkommen. Und vor allem: Reflektieren.
Aber irgendwann erwischt sich Kliemann dabei, wie er nach schier unendlichen Tagen doch wieder ein paar Tasten drückt, Beats baut und sich als Künstler, und vor allem als Musiker, (neu) findet.
Dann haut Fynn Kliemann für ein paar Monate in Richtung Frankreich ab. Wenn es Abend wird, schnappt er sich seinen Hund GG samt einer Dose Bier und geht spazieren. Meist gar nicht so weit, sondern bis zum Friedhof unweit seiner Bleibe. Versinkt in Gedanken. Über den Tod, das Leben, die Endlichkeit der Dinge.
Friedhöfe als Gegengewicht zum „Kliemannsland“
„Für mich sind Friedhöfe die entspanntesten Orte der Welt“, sagt Kliemann rückblickend. „Vielleicht auch, weil im Kliemannsland so ein Durcheinander herrscht. Hier steht alles Mögliche herum, alles ist bunt und ohne irgendeine Ordnung. Im Grunde wie mein ganzes Leben. Aber Friedhöfe sind das genaue Gegenteil. Es ist sauber, der Rasen ist immer frisch gemäht, alle Kantsteine sind horizontal in der Waage. Ich mag diese Struktur und den Kontrast zu allem, was sonst in meinem Leben los ist – und vor allem los war.“
Frankreich und die für Fynn Kliemann eher untypische, aufgeräumte Atmosphäre geben einem neuen Thema Raum: „Je länger ich darüber nachgedacht habe, desto mehr habe ich verstanden, dass der Tod ein totales Tabuthema für viele ist – aber genau das macht ihn doch auch wirklich spannend. Einerseits diese einprogrammierte Endlichkeit des Lebens und andererseits der Beginn der Unendlichkeit.“
Sound, Eastereggs, Querverweise: „TOD“ als reflektiertes und vielschichtiges Album
Und der Albumtitel trägt selbstverständlich Widerspruch in sich.
Den Tod sehen und begreifen – nicht als etwas Düsteres, Schwarzes und Dunkles, sondern bunt, vielfältig, endlich und schön. So wie das Cover des neuen Fynn Kliemann-Albums. Weil etwas abgeschlossen ist und daraus Neues entstehen kann. Eine Zäsur. „Diese Erkenntnis war auf jeden Fall ein Prozess“, sagt Fynn Kliemann. „Ich weiß, dass das heutzutage und nach all dem, was passiert ist, schon viel verlangt ist – aber ich wünsche mir einfach, dass die Leute sich das Album anhören und der Musik eine Chance geben.“
„TOD“ erscheint am 10. Januar 2025
„TOD“ von Fynn Kliemann, produziert vom Hamburger Philipp Schwär, erscheint am 10. Januar 2025. Das Album ist ab sofort ausschließlich unter www.oderso.cool bestellbar und wird einmalig auf Vinyl produziert – und dann nie wieder.
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Quelle: ots