Berlin (ots) –
Ein Film von Adrian Bartocha und Jan Wiese
Ohne sie geht nichts mehr in der organisierten Kriminalität: Professionelle „Serviceunternehmen“, die Strohmänner aus Osteuropa besorgen. „Diese Menschen werden Bus-weise nach Westeuropa gebracht“ – so ein hochrangiger Ermittler des Zollkriminalamts gegenüber der ARD. Inzwischen hat sich ein ganzer Markt etabliert. Die Recherche von Adrian Bartocha und Jan Wiese zeigt, wie das System der Strohmann-Rekrutierung funktioniert, wer daran verdient und zu welchen kriminellen Zwecken die Strohleute missbraucht werden.
Die „ARD Story: Das Strohmann-Kartell – Dienstleister für die Mafia“ ist ab Montag, dem 29. Juli in der ARD Mediathek abrufbar und am Dienstag, den 30. Juli, um 22.50 Uhr im Ersten zu sehen.
Geldwäsche, Insolvenzverschleppung, milliardenschwerer Steuerbetrug: Das Organisierte Verbrechen in Deutschland nutzt dafür zunehmend und systematisch suchtkranke und obdachlose Menschen aus Osteuropa als sogenannte Strohleute. Ohne ihr Einverständnis und Wissen werden sie als Geschäftsführer und Eigentümer deutscher Unternehmen eingesetzt, von deren tatsächlichen Aktivitäten sie keine Ahnung haben. Die kriminellen Hinterleute organisieren mit diesen Unternehmen umfangreiche Firmennetzwerke für ihre illegalen Geschäfte. Die Strohleute dienen ihnen zur Verschleierung und Risikominimierung. „Wirtschaftskriminalität in diesen Maßstäben ist gesellschaftszersetzend“ – meint Annegret Ritter-Victor, Staatsanwältin der erst vor wenigen Jahren ins Leben gerufenen Europäischen Staatanwaltschaft, in einem Exklusivinterview.
Die mehrfach ausgezeichneten Investigativ-Journalisten Adrian Bartocha und Jan Wiese haben einige dieser Strohleute gefunden und mit ihnen gesprochen. Die Recherche führt quer durch Deutschland und in osteuropäische Kleinstädte. Notare, Dolmetscher, sogenannte Consulting-Firmen: Sie alle sind Akteure dieses Systems, das sich zunehmend in Deutschland ausbreitet. Mit kriminellen Hintermännern, die sich in Monaco millionenteure Villen leisten und deren Frauen auf Social Media den erbeuteten Reichtum zur Schau stellen. Mit Bankkonten in Dubai und Verbindungen zur osteuropäischen Mafia. Exklusive Einblicke in die Bekämpfung dieser Strukturen geben Ermittler des Zollkriminalamts und der Steuerfahndung Baden-Württemberg sowie Staatsanwälte der 2021 gegründeten Europäischen Staatsanwaltschaft. Doch sie alle „fahren nur mit einem Moped einem Ferrari hinterher“, so ein Steuerfahnder.
Der Film steht für angemeldete Journalist:innen im Vorführraum Das Erste sowie im rbb-Presseportal vorab zur Ansicht. Pressefotos zur Doku gibt es auf www.ard-foto.de.
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Quelle: ots