Bremen (ots) –
Der Völkermord des sogenannten „Islamischen Staats“ an den Jesiden im Nordirak jährt sich am 3. August 2024 zum zehnten Mal. Die Terror-Miliz wollte die religiöse Minderheit auslöschen. Tausende Jesiden wurden getötet, versklavt oder vertrieben.
Der Dokumentarfilm von Düzen Tekkal und David Körzdörfer begleitet junge Jesidinnen und Jesiden, die diesen Genozid überlebt haben. Vier Geschwisterpaare berichten von Gewalt, Gefangenschaft, Versklavung und Demütigung, aber auch von Lebensmut, Hoffnung und Aufbruch. Seit heute (2.8.) ist der Dokumentarfilm in der ARD Mediathek (https://www.ardmediathek.de/film/bemal-heimatlos/Y3JpZDovL3JhZGlvYnJlbWVuLmRlLzEyZjk2OTIyLTk4ZGMtNDZkZi1hNGQ2LTJiM2QzY2ZlMTFhMC9zaW5nbGUvN2U3Zjk5YzctZjNjNC00NDNjLWJkNTMtMTgyMTVjZmZiMDc3) verfügbar.
Jihan und Sawsan Alomar waren mehrere Jahre lang Gefangene des IS. Nach ihrer Befreiung kamen sie, dank einer Initiative des Landes Baden-Württemberg, mit mehr als 1.000 jesidischen Frauen und Kindern nach Deutschland. Jihan Alomar hat ein Buch über ihre traumatischen Erlebnisse geschrieben. Sawsan Alomar hat acht Jahre Martyrium überlebt – und ist erst seit kurzem zurück bei ihrer Familie im schwäbischen Tübingen.
Flucht nach Deutschland
Layla und Tahsin Mirza sind aus dem Nordirak über das Mittelmeer geflüchtet und in Nordrhein-Westfalen angekommen. Layla arbeitet als Model – sie will zeigen, dass jede Frau ihren Traum leben kann. Tahsin ist Theaterpädagoge und Comedian.
Auch Bascal und Jana Kheyri sind nach Deutschland geflüchtet. Heute machen sie in Bayern eine Ausbildung in der Altenpflege. Sie haben eine Aufenthaltserlaubnis. Die Eltern und jüngeren Geschwister allerdings wurden in den Irak abgeschoben. Ihre Duldung wurde nicht verlängert.
Geschichten voll Trauma und Hoffnung
Aiham und Anas Azad wurden als Kleinkinder an IS-Familien verkauft. Aiham wurde zum Kindersoldaten ausgebildet. Die Rückkehr in ihre jesidische Familie fällt den Jungen schwer. Anas spricht bis heute kaum.
Die Geschichten der vier Geschwisterpaare tragen diesen Film. Sie verbinden sich mit der Entwicklung der Erzählerin: Aus der Kriegsberichterstatterin Düzen Tekkal wird die Chronistin des Völkermords und schließlich eine Menschenrechtsaktivistin.
Über den Film
„Bêmal – Heimatlos“ ist ein Dokumentarfilm über die Sehnsucht nach einer sicheren Heimat und Zukunft. Der Film verhandelt den Wunsch nach Frieden und Freiheit und die Achtung vor der Würde des Einzelnen.
„Bêmal – Heimatlos. 10 Jahre Völkermord an den Jesiden“ ist eine Produktion der German Dream Productions Berlin im Auftrag von Radio Bremen (Redaktion Thomas von Bötticher) und SWR (Redaktion Esther Saoub) für die ARD Mediathek 2024.
Fotos sind unter ARD Foto (http://www.ard-foto.de/) abrufbar.
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