Musik ist ein fester Bestandteil des Gamings. Zur Untermalung der Spielidee setzen die Entwickler effektiv Töne, spezielle Kompositionen oder bekannte Songs aus der Musikindustrie ein. Dabei entstehen oftmals spektakuläre Soundtracks, die zum Erfolg des Spiels maßgeblich beitragen. Besonders spektakuläre Exemplare genießen heute Kultstatus in der Gaming-Industrie.
Inhaltsverzeichnis
Liberty Bell
Heutzutage besitzen moderne Spielautomaten in realen Casinos, digitale Slots in Online-Casinos wie PokerStars Casino sowie Retro-Automaten in Museen und Ausstellungen aus der Ära der Arcadespiele facettenreiche Soundtracks. Die Melodien unterstreichen erfolgreich unterschiedliche Spielthemen, die von Mythologie und historischen Begebenheiten bis hin zu aktuellen Elementen der Popkultur reichen. Die ersten Slots der Geschichte wurden jedoch einfach mit simplen Glockentönen begleitet. Aus dieser Hinsicht genießt der berühmte Spielautomat Liberty Bell, eine Erfindung von Charles Fey aus dem Jahr 1894, Kultstatus. Die besondere Rolle des Audios beim Spielen entdeckten die Entwickler bei dieser Maschine. Weil Liberty Bell im Falle eines Gewinns einen Glockenton von sich gab, erregte sie die Aufmerksamkeit ihrer Umgebung und zog schnell Beobachter an. Besonders neugierige Menschen setzten sich schließlich an die Maschine, um selbst ihr Fähigkeiten beim Spielen zu testen. Mit dieser Erkenntnis begann eine spannende musikalische Odyssee für die Gaming-Branche.
Super Mario
Ein wahrer Pionier in Sachen Gaming-Soundtrack ist Nintendo. Der japanische Hersteller ist der erste Entwickler, der sich in den 80ern einen extra angestellten Komponisten für seine Games leistete. So produzierte der Soundkünstler Koji Kondo die musikalische Untermalung für Super Mario, welches 1985 auf den Markt gebracht wurde. Aufgrund der damaligen begrenzten Menge der Audiospeicher, war Kondo gezwungen Melodien zu kreieren, die Aufmerksamkeit erregten und gleichzeitig einen hohen Wiedererkennungswert besaßen. Damit entstand eine ikonische Soundlandschaft, die noch immer ein wesentlicher Grundbaustein von Super Mario ist. Die musikalischen Ideen Kondos prägen zudem bis heute die Gaming-Industrie. Viele Soundtracks der Spiele aus dem Genre Jump ’n‘ Run basieren auf seinen simplen, aber effektiven Soundmodellen.
Tetris
Einen besonders hohen Wiedererkennungswert genießt das Tetris-Lied. Das Urspiel der Casual Games wurde 1984 von einem jungen Programmierer namens Alexey Pajitnov in Russland erfunden und schließlich nach einem gerichtlichen Kampf 1989 von Nintendo veröffentlicht. Der japanische Hersteller wählte bei der Publikation für den Gameboy drei verschiedene Hintergrundmelodien. Das russische Volkslied Korobeiniki war eine davon. Durch den enormen Erfolg des Gameboys wurde das Lied quasi über Nacht weltweit bekannt und entwickelte sich zu einer Kultmelodie der Gaming-Industrie. Tetris und Korobeiniki wurden zum Paradebeispiel dafür, wie Sound und Spiel einander unterstützten. Heute steht das eingängige Stück mit hohem Tanzcharakter unwiderruflich mit Tetris in Verbindung.
World of Warcraft
Ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Gaming-Musik ist auch der Soundtrack von World of Warcraft. Dieser wurde für die Originalveröffentlichung in 2004 von einer großen Gruppe aus erfolgreichen Musikern komponiert und arrangiert. Sie setzten dabei auf stark transformierende Orchestermusik, gespielt mit Volks- und klassischen Instrumenten. Bei jeder Erweiterung des Spiels wurde auf dieser Basis im Verlauf der Jahre die Musiklandschaft des Spiels erweitert. Was ist das Besondere am Backgrundsound von World of Warcraft? Während des Spiels werden die Charaktere von einer Reihe von Tracks begleitet, die sich der Stimmung ihrer Umgebung anpassen. Unterschiedliche Landschaften, einzelne Zonen und Städte sowie Tageszeiten werden mit großartigen Instrumentalstücken untermalt. Hinzukommen spezielle Klänge, die auf verschiedene Aktionen oder Kreaturen hinweisen. Dieser Vielfalt wurde nach dem Release von World of Warcraft eine große Inspiration für nachfolgende Produkte der Gaming-Industrie.
Die Legende von Zelda: Breath of the Wild
2017 bewies Nintendo mit der Veröffentlichung der Legende von Zelda: Breath of the Wild erneut, dass der japanische Hersteller in Sachen Soundtrack zu den Besten der Welt gehört. Soundtechnisch entschied sich Nintendo neue Grenzen zu erkunden, statt dem alten Stil des Kultspiels treu zu bleiben. Hierfür wurden mehrere Komponisten engagiert, die in ihren Produktionen auf Ambiente und Minimalismus setzten. Daraus entstand ein wunderschönes Soundtrack aus einzelnen Klavierstücken, die beim Erkunden des Spieluniversums zahlreiche Emotionen hervorrufen. Zeldas neueste Erweiterung beweist, dass Spielmusik nicht immer aus pompösen Melodien oder eingängigen Tracks bestehen muss. Auch der emotionale Wert der Musik sorgt für die passende Untermalung des Spiels.
Der Soundtrack ist ein wichtiges Werkzeug der Gaming-Industrie zur thematischen Untermalung der Spielideen sowie Settings und Aktionen. Wichtige Meilensteine hierfür sind Liberty Bells Glocke sowie Super Marios Soundlandschaft aus einfachen Melodien, die bewiesen haben, dass mit wenigen Tönen das Spaßpotential eines Spiels erhöht wird. World of Warcraft sowie die Legende von Zelda: Breath of the Wild haben dagegen gezeigt, wie komplexe Stücke eine unglaubliche Spielatmosphäre kreieren können. Ein Paradebeispiel für ein perfektes Zusammenspiel zwischen Sound und Spielidee stellt tatsächlich aber Tetris dar. Während die ersten Töne des Korobeiniki bereits an das Kultspiel erinnern, ruft andersherum der Anblick von Tetris-Bausteinen die Melodie des Volksliedes ins Gedächtnis – ein unglaubliches Vorbild für viele Hersteller aus der Gaming-Industrie.
