Für Musik wird wieder gezahlt

Streaming-Dienste sind der Rettungsanker der Musikbranche, denn sie sind ein Ausweg aus der jahrzehntelang praktizierten Kultur des kostenlosen Downloads von Hits aus dem Internet. Bereits vor der Massenwirksamkeit des Internets wurde das Kopieren von beliebten Titeln über Radio und Fernsehen exzessiv betrieben.

Man kann sich sicherlich darüber streiten, inwiefern die Gebühren für beliebte Musik-Streaming-Dienste zum Gesunden der Branche beitragen können, zumal in den Hochzeiten der Musik die Titel beliebter Musiker für ein vergleichsweise kleines Vermögen über die Ladentheke gingen. Da spielte es auch keine Rolle, ob es sich bei diesem Klanggut um Schallplatten, Kassetten oder CDs gehandelt hat. Dennoch, fast die Hälfte der deutschen Bevölkerung (46,4 Prozent) hat ein Abo für einen Musik-Streaming-Dienst abgeschlossen und beginnt damit wieder für eine Gegenleistung zu zahlen. Sie hören damit durchschnittlich 17,4 Stunden Musik pro Woche. Das allein ist eine gute Nachricht, die der krisengeschüttelten Branche und insbesondere den Musikern zumindest helfen kann.

Die Vorteile von Musik-Streaming-Diensten

Musik gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Wissenschaftler konnten beweisen, dass dem Menschen ein Sinn für Musik angeboren ist. Deshalb haben Streaming-Dienste für Musik eine Zukunft, was die boomende Nachfrage belegt. Von Vorteil ist auch, dass es anders als im Bereich von Suchmaschinen keine Monopolstellung eines Unternehmens gibt. Vielmehr herrscht eine fruchtbare Konkurrenzsituation zwischen mehreren guten Anbietern vor, welche die Teilnehmer zu Höchstleistungen anspornt, sodass Kunden immer neue Verbesserungen, Funktionen und Features erwarten können.

Streaming-Dienste für Musik bieten aber bereits von der Technologie her besondere Vorteile. Die Möglichkeit, für überschaubare Abo-Gebühren auf ein Reservoir aus rund 60 Millionen Titeln zugreifen zu können, ist aus sich selbst heraus verheißungsvoll. Dazu kommt, dass immer bessere intelligente Algorithmen immer zielsicherer die Musik aus diesem gigantischen Pool filtern können, die einen interessiert. Streaming-Dienste für Musik sind außerdem gut darin, auditive mit visuellen Elementen zu verbinden. Die Klangqualität wird mit Hi-Fi, HiRes und 3D-Klang ebenfalls immer besser. Dies gilt auch deshalb, weil sich die virtuellen Dienste gut mit fortschrittlichen Raumklangformaten wie Dolby Atmos und Sony 360 Reality Audio verknüpfen lassen.

Mit welchen Angeboten können Kunden rechnen?

Attraktive Anbieter mit hoher Resonanz beim Publikum sind derzeit Spotify, Apple Music, YouTube Music, Tidal, Deezer und Amazon Music Unlimited. Sie binden das Gros deutscher Hörer an sich. Was das musikalische Angebot angeht, so unterscheiden sich die Akteure nicht großartig voneinander, denn sie alle bieten relevante Titel mit einer Angebotsfülle von jeweils rund 60 Millionen. Durchgesetzt hat sich zudem der Service der selbstständigen Erstellung von Playlists. Typisch ist die Erstellung nach einem intelligenten Algorithmus, der anhand der Nutzerhistorie die eigenen Präferenzen zu verstehen versucht.

Dazu gesellt sich seit jüngster Zeit die Alternative durch kuratierte Playlists, die es zum Beispiel schon bei Spotify, Apple Music und Tidal gibt. In diesen ist es nicht der Computer, sondern es sind Menschen, welche die Titel anhand von Kategorien wie Stimmung, Musikrichtung und Instrumente zusammengestellt haben. Andere Anbieter wie Apple Music und Tidal bieten darüber hinaus verschiedene Musiksender. Mit der besten Soundqualität ist bei Tidal zu rechnen, der mit sieben Einstellungen Nutzern die differenzierteste Selektion für kuratierte Playlists bietet und für die Kompilationen sogar namhafte Künstler engagiert hat.

YouTube Music spielt die Vorteile seines technischen Vorsprungs bei der Videoerstellung aus und offeriert mit der gekonnten Kombination auditiver und visueller Elemente seinen Nutzern ein eindringliches musikalisches Geschmackserlebnis. Deezer lässt sich in puncto Features immer wieder etwas Neues einfallen und Amazon Music Unlimited hat besonders viele Podcasts und exklusive Inhalte in seinem Portfolio.

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