Heftig, genial und 75 Jahre jung – Künstler Bernd Zimmer

München (ots) –

Bernd Zimmer, der Maler und Weltbürger aus Bayern, geboren am 6. November 1948 in Planegg, war Mitinitiator der 1977 gegründeten Berliner Galerie am Moritzplatz und ist ein bedeutender Vertreter der „Heftigen Malerei“.

Anlässlich seines 75. Geburtstags präsentiert Galerie Thomas Modern bis 27. Januar 2024 die Ausstellung „Die Bäume…“. Sie umfasst eine Werkauswahl aus allen Schaffensperioden des Künstlers, die seine malerische Vielfalt und Entwicklung anhand des symbolträchtigen Baummotivs nachzeichnet. In kraftvoller, vitaler Farb- und Formgebung bringt Bernd Zimmer eine überfließende Gestaltungssprache in dynamische Bilder auf die Leinwand, um sie danach so zu reduzieren, dass als Ergebnis eine überzeugende Essenz als Aussage bleibt. Der Weg einer lebenslangen malerischen Entwicklung als Gestaltungsprinzip in einem Bild, das ist faszinierend. Die Galerie Wolfgang Jahn wird den Künstler mit der Ausstellung „Blühend“ 22/23 ehren und vom 8. November 2023 bis 20. Januar 2024 aktuelle Bilder und Arbeiten Bernd Zimmers auf Papier zeigen.

STOA 169 – Kunst aus aller Welt unter einem Dach – mitten auf der grünen Wiese

Mit der 2021 eröffneten STOA169, die aktuell 121 Säulen international renommierter Künstler*innen der Gegenwart unter einem Dach vereint, ist Bernd Zimmers Idee eines kulturübergreifenden Kunstwerks inmitten einzigartiger Natur Wirklichkeit geworden. Diese Idee und ihre Verwirklichung verfolgte der Künstler über 30 Jahre. Seit 2021 steht auf einem Teil einer landwirtschaftlich genutzten Wiese in der Nähe des schönen Klosterdorfes Polling, am Flussufer der Ammer, mitten im oberbayerischen Pfaffenwinkel, die offene Säulenhalle STOA169. Künstlerinnen und Künstler aller Kontinente wurden ausgewählt, je eine Säule zu gestalten, die in der Summe, gleichsam als Archiv der Kunst von heute, das gemeinsame Dach tragen.

Bernd Zimmer entwickelte die Idee zu diesem Vorhaben bereits 1990 auf einer Reise durch Südindien. Die beeindruckenden Säulenhallen der hinduistischen Tempel, hier ist jede Säule individuell in ihrer Ausformung, haben ihn zur Künstler-Säulenhalle in Polling inspiriert. Die STOA169 setzt ein gemeinsames Zeichen für weltweit friedliche Koexistenz, Solidarität, Verständigung der Völker untereinander und Achtung der Natur.

Die Besucherinnen und Besucher erreichen die Säulenhalle zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Vom Parkplatz wandert oder radelt man in etwa fünfzehn Minuten in schönster landschaftlicher Umgebung auf einem für die Landwirtschaft nutzbaren Weg bis zu einer stillgelegten Flussschleife. Auf nahezu wundersame Weise öffnet sich dort der Blick auf die Säulenhalle. „Mir ist es wichtig, dass an diesem Ort die Einzigartigkeit der Natur gleichzeitig mit der Kunst wahrgenommen werden kann“, sagt Bernd Zimmer.

Über 300.000 Interessierte, nicht nur aus Bayern und Deutschland, sondern aus allen Teilen der Welt haben das ungewöhnliche Gesamtkunstwerk bereits besucht. Auch das Angebot von Führungen durch die Halle wird gerne angenommen. Für das Projekt gründete Bernd Zimmer die gemeinnützige STOA169 Stiftung. Sie ist Träger und Betreiber der Säulenhalle, sorgt für den Zugang zur Halle und ist für deren Pflege sowie Instandhaltung zuständig.

Unterstützung bei seiner Arbeit erfährt der Künstler von einem Kuratorium; eine Fachjury bestimmte gemeinsam mit Bernd Zimmer die Auswahl der eingeladenen Künstlerinnen und Künstler. Die finanzielle Beteiligung von Säulen-Paten, Förderern sowie die Großzügigkeit der Künstlerinnen und Künstler ermöglichten die Verwirklichung der Säulenhalle. Der Kulturfonds Bayern, die Art Mentor Foundation Lucerne, die Ulli und Uwe-Kai-Stiftung, die C.H.Beck Stiftung, sowie die Bayerische Sparkassenstiftung unterstützen die Idee der STOA169.

Bernd Zimmer studierte an der Freien Universität Berlin ab 1973 Philosophie und Religionswissenschaften. Seine oft großformatige Malerei thematisiert Natur zunächst im bewussten Kontrast zur Großstadt Berlin. Nach zweijährigem Aufenthalt in Rom, verbunden mit einem Stipendium der Villa Massimo, lebt und arbeitet Bernd Zimmer seit 1984 im oberbayerischen Polling. Eindrücke aus Reisen, Natur, Literatur und Philosophie finden ebenso Widerhall in den farbgewaltigen Werken Zimmers wie die Auseinandersetzung mit Naturwissenschaften sowie dem Kosmos, dem letztlich alle Formen des Daseins angehören.

Bernd Zimmer nahm an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teil, dazu gehören die heute legendären Gruppenausstellungen „Heftige Malerei“ im Berliner Haus am Waldsee 1980 sowie „Rundschau Deutschland 1“ in der Künstlerwerkstatt Lothringer Straße 13, München (1981). Seine ersten Soloschauen fanden 1981 in der Barbara Gladstone Gallery, New York und der Galerie Yvon Lambert, Paris statt. 1982/83 folgte die erste Museumsausstellung im Museum Groningen in den Niederlanden. 2001/02 fand die erste Übersicht seiner Holzschnitte im Museum Morsbroich in Leverkusen statt; 2006 waren seine Cosmos-Bilder erstmals in einer größeren Präsentation in der Kunsthalle Mannheim zu sehen. 2018/19 widmeten die Städtische Galerie Regensburg und das Kasseler Museum neue galerie seinem Werk eine Retrospektive der Malerei der letzten 20 Jahre.

Der Künstler ist Träger zahlreicher Preise und Auszeichnungen, etwa des Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendiums (1979) und des Stipendiums der Villa Massimo, Rom (1982/83). Von 2007 bis 2011 war er außerdem Vorsitzender des Hochschulrats der Akademie der Bildende Künste, München.

Pressekontakt:
https://www.berndzimmer.comhttps://stoa169.com

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