Korrektur: „Past Forward: Toxische Männlichkeit“ ab 12. Juni exklusiv in der ARD Mediathek

Bremen (ots) –

Korrigierte Fassung der Meldung vom 12.06.2024 9:24

Bitte beachten Sie die Korrektur im vierten Absatz: Der Musiker BRKN ist 33 Jahre alt. Es folgt die korrigierte Pressemeldung.

Mutige Kriegshelden, mächtige Firmenbosse, zuverlässige Familienernährer – traditionelle männliche Rollenbilder werden aktuell kontrovers diskutiert: für die einen sind sie hochattraktiv, für die anderen hochtoxisch.

„Past Forward“-Reporter Yousuf Mirzad ist mit Rap-Musik und Fußballer-Freunden aufgewachsen. „Typisch männliches“ Verhalten ist ihm nicht fremd. Immer wieder fragt er sich: Bin ich schon toxisch männlich? Also: „Schade ich mir und anderen, wenn ich alte Rollenbilder übernehme?“ Seit wann wird das Bild vom starken Mann weitergegeben? Warum beeinflussen diese starren Muster auch heute noch junge Männer und Frauen? Und ab wann wird das Männlichkeitsgehabe toxisch für Frauen und Männer?

„Past Forward: Toxische Männlichkeit – wem schadet sie?“ ist ab 12. Juni exklusiv in der ARD Mediathek (https://www.ardmediathek.de/video/past-forward/toxische-maennlichkeit-wem-schadet-sie/ard/Y3JpZDovL3JhZGlvYnJlbWVuLmRlL2VkODFkNmQ5LTczNWEtNGMyMy05N2YyLWM2YzFjOGE3MmNjZC9lcGlzb2RlL3VybjphcmQ6c2hvdzpiYWE0OTJhNTE2YTRmZDg5) verfügbar.

„Past Forward: Toxische Männlichkeit – wem schadet sie?“

Yousufs Reise beginnt in einem Altersheim. Die Männer dort erzählen ihm vom Druck, immer stark sein zu müssen, nie weinen zu dürfen und Vätern, die ihre Gefühle nie zeigten.

Musiker BRKN kann von ähnlichen Erfahrungen berichten, obwohl er erst 33 Jahre alt ist. Er hat sich entschieden, in Songtexten seine Gefühle zu thematisieren. Er kämpft gegen ein starres Rollenbild. Wenn er sich die Nägel lackiert, folgt der Shitstorm auf seinen Social-Media-Kanälen.

Umfragen zeigen: Männer leiden unter den Rollenerwartungen. Die Suizidrate bei Männern ist sehr viel höher als bei Frauen. Sogenannte toxische Männlichkeit ist also für alle Geschlechter eine Gefahr. Psychotherapeut Marc Ziegenbein kann das bestätigen. Meist tun sich Männer schwer, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen. So geht es auch Olaf, einem seiner Patienten. Yousuf möchte von Olaf wissen: Warum hat ihn sein Leben auf der Überholspur in eine Depression geführt?

Die „Past-Forward“-Reportage zeigt, wie schon in den 1950ern Kriegsrückkehrer schwer traumatisiert wieder zur alten Männerrolle zurückkehren mussten: dem Oberhaupt der Familie. Oder Männer, die ihre Verlobten in den 1950er Jahren zur Bräuteschule anmelden, damit diese sich vorbildlich um Haus und Kinder kümmern.

Aus dem Jahr 1983 findet Yousuf markante Bilder: Waltraud Schoppe spricht als erste Politikerin offen über Sexismus im Bundestag und wird von männlichen Parlamentariern lauthals ausgelacht.

Im Netz tummeln sich immer mehr Anti-Feminismus-Influencer. Zusammen mit der Kulturwissenschaftlerin und Influencerin Tara-Louise Wittwer schaut Yousuf Instagram Stories an und fragt sich, warum das Netz ein so guter Ort für diese frauenverachtenden Videos ist.

Die Dokumentation wagt den Blick in die Geschichte und findet im Heute erschreckende Parallelen. Toxische Männlichkeit prägt den Alltag aller in Deutschland damals und heute, ob Frau oder Mann.

Eine Dokness Produktion (Autoren Silvia Palmigiano und Yousuf Mirzad) im Auftrag von Radio Bremen (Redakteurin Michaela Herold) für die ARD Mediathek 2024.

„Past Forward“

Es gibt viele Konflikte in unsere Gesellschaft – doch wie sind sie entstanden? Das ist der Erzählansatz von „Past Forward“, dem jungen Geschichtsformat in der ARD Mediathek. Ein Reporter oder eine Reporterin begibt sich in jeder Folge zu einem aktuellen Thema auf Spurensuche und erkundet Geschichte aus der Gegenwart heraus. Immer unter der Fragestellung: Was hat das eigentlich mit mir zu tun? Dabei treffen sie auf Menschen, die mit Problemen der Gegenwart zu kämpfen haben, Menschen, die Vergleichbares oder gänzlich Entgegengesetztes in der Vergangenheit erlebt haben und sie entdecken historische Filmaufnahmen. Expertinnen und Experten helfen bei der Einordnung des Erlebten, Gesehenen und Erzählten. Archivmaterial mit Interviews und Originalkommentare sorgen dafür, dass Geschichte authentisch nachempfunden werden kann.

Der Hessische Rundfunk hat 2022 bereits sieben Pilotfolgen von „Past Forward“ produziert. 2023 sind der MDR und Radio Bremen mit eingestiegen und alle ARD-Landesrundfunkanstalten haben entschieden, dieses Format gemeinsam weiterzuentwickeln und zu einem Gemeinschaftsprojekt der ARD Mediathek zu machen.

Fotos können unter ARD Foto (https://www.ardfoto.de/) abgerufen werden.

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Quelle: ots

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