Mainz (ots) –
Im Jahr 2022 bestanden die Mediatheken von ARD und ZDF zu mehr als 50 Prozent aus Content des Genres Information. Zu diesem Ergebnis kommt eine erstmals durchgeführte Inhaltsanalyse beider Plattformen. Bei den Angeboten kommerzieller Sender sowie von US-amerikanischen Streaming-Plattformen lag der Informationsanteil dagegen deutlich niedriger.
Verglichen wurden die Mediatheken von ARD und ZDF mit RTL+ und Joyn sowie mit Netflix, Prime Video und Disney+. Sämtliche im Jahr 2022 abspielbare Videos wurden auf allen der genannten Plattformen erfasst und anschließend nach Anzahl, Dauer und Genre ausgewertet. Die Gesamtlaufzeit aller untersuchten Videos betrug 47 Jahre. Es wurden insgesamt rund 760.000 Videos erfasst.
Klarer Schwerpunkt: Information
In den Mediatheken von ARD und ZDF liegt ein klarer Schwerpunkt auf dem Genre Information: Im Vergleich der sieben Plattformen entfallen 82 Prozent aller Videos in diesem Genre auf ARD und ZDF. Während Nachrichten, Magazine, Dokumentationen, Talkshows etc. 59 Prozent des Bestands der ZDFmediathek sowie 53 Prozent der ARD Mediathek ausmachen, liegen die Anteile bei den anderen Anbietern zwischen vier (Prime Video) und neun Prozent (RTL+).
Anders als bei ARD und ZDF liegt der Schwerpunkt bei RTL+ und Joyn auf den Genres „Unterhaltung“ und „Fiktion“. Die Angebote beider Plattformen bestehen zu jeweils mehr als 90 Prozent aus diesen beiden Genres. Bei den US-amerikanischen Anbietern liegt der klare Fokus auf den fiktionalen Inhalten. Netflix stellt zu 86 Prozent, Disney+ zu 87 Prozent und Prime Video zu 92 Prozent Filme und Serien zum Abruf per Streaming zur Verfügung.
Werden die Genres über alle Anbieter hinweg betrachtet, entfällt der meiste Inhalt auf die Fiktion. Den Zuschauenden standen auf den untersuchten Plattformen im Jahr 2022 190.000 Stunden Filme und Serien zur Verfügung. Der nächstgrößere Anteil entfällt auf das Genre Unterhaltung mit ca. 104.000 Stunden Shows, Reality-TV-Sendungen und ähnlichem.
Meinungsvielfalt und Orientierung in einer immer komplexeren Welt
ZDF-Intendant Dr. Norbert Himmler: „Wir wollen ein ZDF für alle. Dieses Ziel erreichen wir nur mit einem breiten Programmangebot von Unterhaltung über Sport bis zu Kultur. Als öffentlich-rechtlicher Sender ist dabei unsere besondere Stärke: die Menschen umfassend, sachlich und kompetent zu informieren. Wir bieten dem Publikum Meinungsvielfalt und Orientierung in einer immer komplexeren Welt.“
Florian Hager, Intendant des Hessischen Rundfunks und Vorsitzender der ARD/ZDF Forschungskommission: „Wir nehmen unseren Auftrag, die Menschen zu informieren und zur Meinungsbildung beizutragen, sehr ernst – nicht nur klassisch im linearen Programm, sondern auch in der Mediathek. Das zeigt zum Beispiel unsere breite Palette an aktuellen und hintergründigen Dokumentationen und Reportagen. Gleichzeitig können wir uns nicht darauf allein fokussieren, sondern wir müssen auch in der Mediathek ein vielfältiges Angebot haben, um für möglichst viele Menschen interessant zu sein.“
Methode und vertiefende Analyse
Die Studie wurde im Auftrag der ARD/ZDF-Forschungskommission durchgeführt. Durchführendes Institut war Goldmedia Custom Research. Es wurden alle Videos der sieben oben genannten Mediatheken und Streaminganbieter zur Analyse herangezogen, die im Jahr 2022 abspielbar waren. Anlehnend an die bewährte Zuordnungslogik der Arbeitsgemeinschaft Videoforschung (AGF) wurden die Videos in die vier Genres „Information“, „Fiktion“, „Unterhaltung“ und „Sport“ kategorisiert und von Dubletten befreit. Die weiterführende Analyse erfolgte auf Basis von Anzahl und Dauer der Videos. Die detaillierte Beschreibung der Methode und vertiefende Analysen werden auf der Online-Plattform „Media Perspektiven (https://www.ard-media.de/media-perspektiven)“ veröffentlicht.
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Sie erreichen die ZDF-Kommunikation per E-Mail unter pressedesk@zdf.de oder telefonisch unter 06131 – 70-12108.
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Weitere Informationen
Die detaillierte Beschreibung der Methode und vertiefende Analysen finden Sie auf der Online-Plattform „Media Perspektiven (https://www.ard-media.de/media-perspektiven)“.
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Quelle: ots