Die berufliche Karriere als kreativer Freigeist ist ein steiniger Weg, da viele Hürden und noch viel mehr Unsicherheiten den Werdegang definieren. Trotz allen Widrigkeiten ermöglichen die Gegebenheiten der heutigen Zeit die Selbstverwirklichung in kreativen Handwerken. Dazu gehört auch die Selbstständigkeit im Musikbusiness. Angehende Existenzgründer müssen jedoch auf einige Dinge achten und sich auf eventuelle Rückschläge einstellen. Der finanzielle Aspekt spielt dabei stets eine tragende Rolle.
Inhaltsverzeichnis
Traum der Selbstständigkeit
Die Existenzgründung als Musiker ist aus einem objektiven Blickwinkel betrachtet an die Komponenten Karriere, Bekanntheit, Geld und kreative Selbstverwirklichung gekoppelt. Alle einzelnen Parameter sind voneinander abhängig und definieren den Verlauf der selbständigen Tätigkeit im Musikgewerbe.
Prinzipiell offeriert die Selbstständigkeit als Musiker das eigenständige Schmieden des individuellen Berufsglücks, da es viele unterschiedliche Wege zum Erfolg in diesem Feld gibt. Allerdings sollten angehende Existenzgründer die komplexe Ausgangslage nicht unterschätzen, da dauerhafter Erfolg als selbstständiger Musiker nur funktioniert, wenn Kreativität im Verbund mit strategischen Ansätzen angewandt wird.
Diese Kombination zielt speziell auf den Motor der Selbstständigkeit ab – das Geld. Ohne einen finanziellen Schlachtplan verpufft jegliche kreative Energie. Daher müssen die Rahmenbedingungen vor und während der selbstständigen Tätigkeit als Musiker klar strukturiert sein. Dazu gehört auch die Auslegung der finanziellen Handhabung. Welches Equipment wird benötigt? Welchen Kostenumfang erfordern die Vertriebskanäle? Diese und andere Fragen müssen geklärt werden.
Die finanzielle Erörterung kann zudem durch Einsparungen in sämtlichen Bereichen erweitert werden. Angebote für Instrumente oder technische Geräte sind z.B. eine willkommene Gelegenheit, um die Selbstständigkeit finanziell zu entlasten. Darüber hinaus tummeln sich sowohl im Internet als auch im stationären Handel unzählige Angebotsarten wie Gratisproben oder Cashback-Aktionen. Diese sind aus finanzieller Sicht nicht nur im beruflichen Werdegang hilfreich, sondern sorgen auch im Privatleben für eine Entlastung.
Klare Zieldefinition
Das breitgefächerte Spektrum an Möglichkeiten für die Selbstständigkeit als Musiker macht eine eindeutige Zieldefinition unabdingbar. Klarheit über Umfang und Ziele der Existenzgründung sind aus diesem Grund ein absolutes Muss, um die Kreativität in strategische Bahnen zu lenken. Ein Businessplan ist an dieser Stelle die ideale Vorgehensweise.
Generell muss definiert werden, ob mit der selbstständigen Tätigkeit als Musiker der Lebensunterhalt bestritten werden soll und ob dieses Vorhaben in einem realistischen Szenario überhaupt möglich ist. Liegt dieses Ziel temporär oder aus bestimmten Gründen nicht im Rahmen des Möglichen, kann auch ein attraktiver Nebenverdienst als Ziel ausgesprochen werden. So legen z.B. viele DJs auf Veranstaltungen auf oder Partysänger begeistern mit ihrer Stimme auf privaten Feierlichkeiten.
Abseits des Nebenverdienstes sind solche Auftritte in der Öffentlichkeit enorm wichtig, da sie eine Art Markteinstieg schaffen. Heutzutage definiert nicht nur das Können und Talent den Erfolg einer Musikkarriere, sondern auch das Auftreten und die damit verbundene Reichweite sind entscheidend.
Finanzierungsmöglichkeiten in der Selbstständigkeit
Die Selbstständigkeit als Musiker ist besondere in der Anfangsphase ein finanzielles Minenfeld, da die Kreativwirtschaft nicht immer ein stabiles Einkommen verspricht. Aus diesem Grund ist die Grundlage der Finanzierung ein essenzielles Thema. Es lohnt sich im finanziellen Segment kreative Wege zu bestreiten. Da die Chancen relativ gering sind, als selbstständiger Musiker einen herkömmlichen Kredit bei der Bank zu erhalten und Kreditinstitute im Internet nicht immer mit der allergrößten Seriosität punkten, greifen immer mehr Musiker auf das Crowdfunding zurück.
Die Vorgehensweise ist dabei zwar simpel, fußt jedoch auf dem Vertrauen der eigenen Anhängerschaft. Um eine bestimmte Summe für ein musikalisches Projekt einzusammeln, lassen sich zahlreiche Plattformen nutzen, die in einem seriösen Rahmen wie eine Kollekte fungieren. Fans und Menschen, die an das Projekt glauben und dieses Vorantreiben möchten, können auf freiwilliger Basis Geld spenden.
Vertragsrecht bei Firmenbindung
Das Crowdfunding und andere Finanzierungswege sind zwar Möglichkeiten der Geldbeschaffung, dafür leiden sich auch unter Unbeständigkeit und Unsicherheit. Wer sich als selbstständiger Musiker weniger Risiko aussetzen möchte, kann sich auch vertraglich an Musikfirmen binden. Diese Methode verspricht zwar eine geregelte Vergütung, kann jedoch unter Umständen die eigene Kreativität einschränken und unterliegt bestimmten Vertragskonditionen.
Die entsprechenden Parameter entscheiden letztlich über die Vergütung und ob die angestrebte Selbstständigkeit auch in dem Umfang ausgeübt werden kann, der im Vorfeld angestrebt war. Welche Verträge im Musikgeschäft in Frage kommen, zeigt die folgende Auflistung:
- Werkvertrag
- Künstlervertrag
- Bookingvertrag
- Musikverlagsvertrag
- Herstellungs- und Vertriebsvertrag
- Produzentenvertrag
Vertragliche Sachkunde mag zwar eine trockene Angelegenheit sein, dennoch sollte dieses Gebiet als selbstständiger Musiker sehr ernst genommen werden. Schließlich entscheiden die Klauseln und Rahmenbedingungen über den Spielraum, der im beruflichen Tätigkeitsfeld gegeben ist. Falls die Materie die eigenen Kompetenzen überschreiten, schadet der Blick eines Experten nicht. Wichtig ist, dass die Vertragsmodalitäten die Selbstverwirklichungsabsicht nicht beschneiden und Seriosität das oberste Gut ist.
Internet als Plattform
Reichweitengenerierung ist im digitalen Zeitalter für Künstler ein überlebenswichtiger Faktor. Das Internet liefert soziale und virtuelle Kanäle, die mit ihren multiplikativen Eigenschaften die Bekanntheit als selbstständiger Musiker erhöhen. Eine der zentralsten Anlaufstelle im Netz ist seit jeher die Videoplattform YouTube, die bereits internationale Superstarts wie Justin Bieber zu ihrer musikalischen Karriere verholfen haben. Ein eigener Kanal und eigene Inhalte bilden dabei den Startschuss. Die Bekanntheit kann, insofern Qualität und Uploadfrequenz stimmen, schnell erhöht werden.
Ein wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang ist der finanzielle Absatz, der auf YouTube durch Werbeeinnahmen und auch durch Kooperationen im Zuge des Product-Placements vonstattengeht. Je mehr Menschen die eigenen Musikvideos schauen, desto interessanter wird man als selbstständiger Musiker. Dadurch steigt die potenzielle Verdienstmöglichkeit. Jedoch muss beachtet werden, dass YouTube schon lange nicht mehr als einziges Standbein angesehen werden darf. Nichtsdestotrotz bietet die Plattform Musikern immer noch einen Mehrwert, da auch die Interaktion mit der eigenen Fan-Basis im Vordergrund steht.
Neben YouTube spielt vor allem Instagram eine tragende Rolle in der Reichweitengenerierung. Die Möglichkeiten, mit Storys und Bildern die Verbindung mit der Anhängerschaft aufrechtzuerhalten, trägt maßgeblich zur Markenentwicklung bei und ist ein wichtiges Tool für das eigene Marketing. Selbstständige Musiker sind aus diesem Grund dazu angehalten, die gängigsten Methoden im Internet ins Repertoire aufzunehmen, um das Maximum an Reichweite zu erreichen. Dazu gehört auch das Musikstreaming.