Schallabsorber fürs Home Studio: So gelingt die richtige Raumakustik

Das eigene Tonstudio gehört zu den größten Träumen vieler Hobbymusiker. Platz und Budget sorgen allerdings meist dafür, dass bei der Einrichtung Kompromisse eingegangen werden müssen. Denn während im professionellen Tonstudio Aufnahme und Regie in separaten Räumen stattfinden, muss das eigene Home Studio zur All-in-One-Lösung werden. Das ist nicht unbedingt ideal für die Raumakustik.

Wir zeigen euch, wie ihr die Akustik in eurem Home Studio mit Schallabsorbern und Diffusoren verbessert und Top-Ergebnisse erzielt. Dabei lohnt sich sogar die Suche bei Büromöbel-Experten wie DPJ Workspace, die eine breite Auswahl an Schallschutz-Elementen im Sortiment haben. Diese lassen sich leicht für das heimische Tonstudio zweckentfremden.

Raumakustik: Warum sie für das Home Studio so wichtig ist

Schall breitet sich durch Schwingungen in der Luft aus. Berühren die Schallwellen eine harte Oberfläche wie Wände oder Decken, werden sie reflektiert. Dabei sind Ein- und Ausfallswinkel gleich. Durch diese Reflexionen füllt sich ein geschlossener Raum mit sogenanntem Nachhall, der nur langsam abklingt. Um die Raumakustik zu verbessern, muss die Zeit zum Abklingen, die sogenannte Nachhallzeit, reduziert werden.

Das optimale Setup, welches frühe und späte Reflexionen vollständig ausschließt, ist in der Praxis kaum umsetzbar. Für eine gute Studio-Akustik arbeitet man daher gezielt mit Schallabsorbern.

Home Studio: Wie funktionieren Schallabsorber?

Wenn Schall auf einen Gegenstand trifft, wird ein Teil seiner Energie absorbiert und in Wärme gewandelt. Diese sogenannte Absorption hat zur Folge, dass der Schall leiser wird. Wie stark die Umwandlung ausfällt, hängt in erster Linie vom Material ab, auf das der Schall trifft. Während eine glatte Wand die Schallwellen nahezu direkt reflektiert, werden sie von weichen Materialien „geschluckt“.

Hier kommen Schallabsorber wie von DPJ Workspace ins Spiel: Ihre offenporige Oberfläche – meist aus Filz oder (Mineral)Wolle – nimmt die schwingende Luft der Schallwellen auf. Dadurch werden die Fasern des Materials in Bewegung gesetzt. Die entstehende Reibung erzeugt die angesprochene Wärmeenergie, die der Schallenergie entzogen wird.

Neben der Materialdichte des Schallabsorbers und seiner Position spielt die Dicke des Elements eine entscheidende Rolle: Während dicke Akustik-Absorber auch Frequenzen in den unteren Bereichen absorbieren, nehmen dünne Modelle meist nur hohe und mittlere Frequenzen auf. Daher solltet ihr beim Tonstudio einrichten für Höhen, Mitten und Tiefen unterschiedliche Schallabsorber einsetzen. Im nächsten Abschnitt zeigen wir euch, welche das genau sind.

Der Mix macht‘s: Breitbandabsorber, Bassfalle und Diffusor

Für euer Home Studio strebt ihr eine möglichst gleichmäßige Verteilung von Höhen, Mitten und Tiefen an. Da sich Schallwellen entsprechend ihrem Frequenzbereich unterschiedlich verhalten, müssen wir jeden Bereich einzeln behandeln. Für eine gute Akustik im Home Recording Studio benötigt ihr daher einen Mix der folgenden drei Elemente:

  1. Bassfalle – zur Absorption von niedrigen Frequenzen
  2. Breitbandabsorber – zur Absorption von mittleren und hohen Frequenzen
  3. Diffusor – zur Streuung von Frequenzen

Bassfallen:

First things first: Bei der Einrichtung eures Home Studios solltet ihr euch immer zunächst dem Bassbereich widmen. Dessen tiefen Frequenzen werdet ihr mit sogenannten Bassabsorbern bzw. Bassfallen Herr. Sie sind ein Muss im Tonstudio für zuhause! Speziell wenn euer Home Studio eher kleiner ausfällt, werden die Bassfrequenzen schnell zu einem beachtlichen Störfaktor.

Dabei ist es wichtig zu wissen, dass sich Schallwellen mit tiefer Frequenz anders im Raum verbreiten als Mitten und Höhen – und zwar beinah kugelförmig. Das hat zur Folge, dass sie nicht direkt reflektiert werden, sondern sich vielmehr an den Wänden und in den Ecken eures Home Studios sammeln. Genau dort stellt ihr eure Bassfalle auf!

Breitbandabsorber:

Breitbandabsorber montiert ihr an den Wänden und der Decke eures Home Studios – und zwar insbesondere dort, wo Erstreflexionen in der Nähe eurer Abhörposition entstehen.

Hohe und mittlere Frequenzen lassen sich bereits mit 5 cm dicken Platten absorbieren. Neben dem Gang zum Fachgeschäft lohnt sich hier auch ein Blick in die Online-Shops von Büromöbel-Anbietern wie DPJ Workspace. Dort findet sich ein breites Sortiment an Wandabsorbern, Deckensegeln und anderen Akustik-Elementen. Tipp: Für ein flexibles Setup im Aufnahmebereich eignen sich mobile Stellwände perfekt, da ihr sie an die jeweilige Situation in euerem Home Studio anpassen könnt. Für die unteren Mitten empfehlen wir euch Schallabsorber mit einer Dicke von circa 20 cm.

Diffusoren:

Diffusoren sind die Kür oder das Finetuning bei der Einrichtung eures Home Studios. Sollte euer Tonstudio-Budget an seine Grenzen kommen, empfehlen wir euch unbedingt, die Absorption durch Bassfallen und andere Akustik-Absorber zu priorisieren.

Das soll allerdings nicht heißen, dass Diffusoren nicht ihre Berechtigung beim Home Recording haben: Diffusoren setzt ihr dort ein, wo ihr harte Reflexionen vermeiden, aber auch keine zusätzliche Absorption anbringen wollt. Denn Achtung: Nehmt ihr eurem Tonstudio sämtliche Schallreflexionen, wirkt der Raum schnell dumpf und unklar.

Diffusoren sind meist aus Holz oder einem anderen harten Material hergestellt. Durch ihre unebene Oberflächenstruktur sorgen sie dafür, dass der Schall nicht in eine bestimmte Richtung reflektiert, sondern in diverse Richtungen gestreut wird. Man spricht von diffuser Streuung. Diese vielen kleinen Reflexionen empfinden wir als akustisch angenehmer.

Tipp: Als Alternative zu professionellen Diffusoren könnt ihr in eurem Tonstudio zunächst auf ein Bücherregal zurückgreifen. Dabei sollten Buchrücken und andere Gegenstände möglichst keine einheitliche Fläche bilden – man kann auch sagen: Euer Bücherregal-Diffusor darf unordentlich sein.

Home Studio: Nicht zu viel „verbessern“!

Mit der richtigen Kombination aus Schallabsorbern und Diffusoren ist der erste wichtige Schritt zu hochwertigen Musikaufnahmen im Home Studio getan.

Übrigens: Finger weg von absoluten Low-Budget-Lösungen wie Eierkartons. Wenn überhaupt, „schlucken“ sie nur die Höhen in euerem Tonstudio und hinterlassen eine unausgewogene Akustik. Auch Teppiche sind mit Vorsicht zu genießen, da sie euch mit dem gleichen Problem zurücklassen: absorbierte Höhen und überproportional viele tiefe Frequenzen.

Achtet außerdem darauf, dass ihr euer Home Studio durch zu viele Schallabsorber nicht zum „toten“ Raum macht. Eine zu starke Dämmung empfinden wir sehr schnell als unangenehm – dabei soll das neue Home Studio doch euer Lieblingszimmer werden!

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