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Entertainment
Dass Sportfans Events verfolgen, ist nichts Neues. Allerdings haben sich in den letzten Jahrzehnten darüber hinaus immer mehr Möglichkeiten für die Anhänger einer Sportart, einer Mannschaft oder eines bestimmten Sportlers ergeben, diese Begeisterung auszuleben.
Die Basis hierfür liegt vermutlich unter anderem in einer zunehmenden Kommerzialisierung verschiedener Sportarten. Diese begann im Fernsehen, unter anderem Formate wie die Sportschau gingen hierbei erste Schritte.
Zunehmend gewann auch das Privatfernsehen eine Bedeutung bei dieser Entwicklung. In den 90er-Jahren erschienen Anbieter aus dem Privatfernsehen sowie der Pay-TV-Sender Premiere auf dem Markt und übertrugen verschiedene Ereignisse.
Dies betraf unter anderem die Formel 1, die Bundesliga sowie Boxkämpfe. Das Ziel der Sender war es unter anderem, durch hohe Zuschauerzahlen möglichst umfangreiche Werbegewinne zu generieren.
Dafür wurden Sportveranstaltungen als große Spektakel inszeniert. Vor diesem Hintergrund ist es wenig verwunderlich, dass die Begeisterung der Fans sicherlich ebenfalls stieg. So entwickelten sich über die Zeit immer mehr Modelle, um dem Wunsch nach noch mehr Action und Erlebnis-Möglichkeiten rund um den Sport auch abseits der großen Veranstaltungen nachzukommen.
Musik und Sport
Ein Aspekt, der sicherlich bei den Events selbst sowie im Alltag der Fans eine große Rolle spielt, ist die Musik. Für verschiedene Sportarten wurden von großen Künstlern Songs geschrieben, die große Chart-Erfolge und für die Fans zu einem echten Ohrwurm wurden.
Ein Beispiel hierfür ist der Song „Win the Race“ des berühmten Pop-Duos Modern Talking aus dem Jahr 2001. Dieser wurde, wie der Titel fast schon vermuten lässt, zum Track für die Formel 1, der von RTL während der Berichterstattungen immer wieder gespielt wurde. Belohnt wurde das mit einer hohen Chartplatzierung.
Im Bereich Fußball gibt es gleich eine ganze Reihe von Hymnen, die den Fans sowie sicherlich vielen weiteren Menschen bekannt sind. Dazu zählt unter anderem „54, 74, 90, 2006“ der Sportfreunde Stiller, welches zur WM in der Bundesrepublik im Jahr 2006 erschien.
Der Song war insgesamt 37 Wochen in den deutschen Charts vertreten, drei Wochen davon sogar auf Platz 1. Einen internationalen Megahit landete Shakira im Jahr 2010, als sie den Song „Waka Waka (This Time for Africa)“ veröffentlichte, der zum offiziellen Track der Fußball-Weltmeisterschaft in diesem Jahr wurde.
Videospiele für den Bereich Sport
Eine Option für die Fans, ihre Leidenschaft selbst ein wenig auszuleben, besteht in Video-Spielen. Hier können sie in die Rolle eines Sportlers schlüpfen und finden durch das Zocken eine Freizeitbeschäftigung, die ideal zu ihrer Begeisterung passt. Sport-Games gibt es unter anderem in den Bereichen:
- Formel 1
- Fußball
- Basketball
Formel-1-Games
Videospiele zum Thema Formel 1 gibt es bereits seit mehreren Jahrzehnten. In den 90er-Jahren waren sie unter anderem für den Gameboy, den PC, den heute fast schon legendären Nintendo 64 oder die Playstation erhältlich. Was damals noch vergleichsweise einfache Simulationen waren, sind mittlerweile ausgetüftelte Games, die äußerst realistisch sind.
Für das Jahr 2021 haben sich die Macher des Games für Playstation, Xbox und PC sogar einen besonderen Modus einfallen lassen, bei dem die Karriere des eigenen Fahrers nicht in der Königsklasse, sondern auf dem Weg dorthin beginnt.
Games für Fans von Fußball und Basketball
Auch für Fußballfans gibt es Videospiele. Die bekanntesten Games in diesem Bereich sind gehören zur FIFA-Reihe, die seit den 90er-Jahren regelmäßig erscheint. Das momentan neueste Game ist FIFA 22 ist für verschiedene Modelle der Playstation und Xbox, die Nintendo Switch sowie für den PC erhältlich.
Für Basketball-Fans gibt es ebenfalls Video-Games. Zu den bekanntesten gehört die NBA2K-Reihe. Diese wird seit über zwei Jahrzehnten jährlich für verschiedene Konsolen sowie den PC veröffentlicht.
Gastronomie und Sport
Auch die Gastronomie steht in einem Zusammenhang mit dem Thema Sport. In Bars und Restaurants werden oftmals große Events übertragen. Dazu gehören unter anderem:
- Bundesliga
- Fußball-WM
- Fußball-EM
- Motorsportereignisse
In diesem Rahmen kommen die Anhänger eines Clubs auch außerhalb eines Stadions oder einer Rennstrecke zusammen, der Sport wird zu einem großen gesellschaftlichen Ereignis. Durch die Vielzahl der Fans in einer Gaststätte kommt hierbei eine besondere Atmosphäre auf, die die Stimmung im heimischen Wohnzimmer in vielen Fällen sicherlich um einiges übertrifft.
Die Gastronomen können vom Übertragen der Events profitieren und ihren Umsatz steigern. In einigen Fällen lassen sie sich zu den jeweiligen Events Specials einfallen, um den Andrang zu steigern.
Beim Public Viewing an öffentlichen Plätzen kann die Gastronomie ebenfalls profitieren. Häufig gibt es dort Essens- und Getränkestände, an denen die Fans einen Snack oder eine Erfrischung erhalten.
Sportler als Person des öffentlichen Lebens und Marke
Viele Profisportler werden mit einem hohen Bekanntheitsgrad gleichzeitig zu einer Person des öffentlichen Lebens bzw. einer Marke. Dies zeigt sich anhand von Auftritten abseits von Wettkämpfen sowie an eigenen Projekten, die sie verfolgen.
Auftritte in TV-Shows
Unter anderem treten Sportler in verschiedenen TV-Shows auf, die sich im Kern nicht auf den Sport, sondern auf den Themenbereich Unterhaltung konzentrieren. Ein Beispiel hierfür ist Serge Gnarby der in der ARD-Sendung „Klein gegen Groß“ für eine Fußball-Wette gegen einen 7-jährigen antrat.
Dies ist kein neues Phänomen. Michael Schumacher trat zu seiner aktiven Zeit als Formel-1-Pilot mehrmals in der legendären ZDF-Show „Wetten dass…?“ auf, sein Bruder Ralf tat es ihm gleich. Oliver Kahn war ebenfalls in dieser Sendung zu Gast. Zu den weiteren prominenten Besuchern der Show aus dem Bereich Sport zählen unter anderem:
- Wladimir Klitschko
- Benedikt Höwedes
- Dirk Nowitzki
All dies sind Belege dafür, dass viele Profis auch außerhalb ihres Hauptbetätigungsfeldes in der Entertainmentwelt aktiv sind und so ihren Fans Unterhaltung bieten.
Sportler mit einer Karriere im Entertainment-Bereich
Der enge Zusammenhang zwischen Entertainment und Sport zeigt sich auch daran, dass einige Profisportler zu ihrer aktiven Profizeit oder nach ihrer Karriere in anderen Sparten wie der Musik- oder Filmbranche Projekte veröffentlichten.
Hierzu gehört unter anderem Shaquille O’Neal, der während seiner aktiven Zeit als Basketballer in den 90er-Jahren Musik machte und mehrere Rap-Alben veröffentlichte. Diese waren durchaus erfolgreich: Das Debütalbum ging in den USA Platin, der Nachfolger erreichte immerhin noch Goldstatus.
In der Film- und Serienwelt gibt es ebenfalls Beispiele. Dwayne Johnson alias „The Rock“ ist vielen Zuschauern durch eine Reihe von erfolgreichen Filmen bekannt. Allerdings hat er zudem eine beeindruckende Karriere als Wrestler hingelegt – bereits sein Vater war in diesem Sport aktiv.
Diese Kombination ist übrigens nichts Ungewöhnliches. Auch Hulk Hogan hat neben seiner Wrestling-Karriere in vielen Filmen und Serien mitgespielt. Unter anderem hatte er Auftritte in „Walker, Texas Ranger“ und „Rocky III: Das Auge des Tigers“.
Sportler als Marken
Zudem machen einige Sportler ihren Namen zu einer Marke. In diesem Rahmen tritt der Profi in Werbespots auf. Der vertraute Name soll die Fans im besten Falle zum Kauf eines bestimmten Produktes bewegen.
Viele Fußballer gingen und gehen diesen Weg, der Basketballer Dirk Nowitzki trat ebenfalls in Werbespots auf. Besonders bekannt ist wohl seine Zusammenarbeit mit der ING DiBa. Andere Profis wiederum bringen eigene Produkte auf den Markt. So ist zum Beispiel Roger Federer im Sneaker-Business aktiv.
Eine Reihe bekannter Sportler nutzt zudem die sozialen Medien, um die Fans zu unterhalten und ihren Wert als Marke auszubauen. Heutzutage wird Erfolg in der Medienwelt neben weiteren Faktoren anhand von Followern gemessen. Besonders erfolgreich sind hierbei unter anderem Cristiano Ronaldo und Lionel Messi.
Fazit
Die Ursprünge der umfangreichen Zusammenhänge zwischen Sport und Entertainment liegen sicherlich unter anderem in der Kommerzialisierung des Sports. Die Fans haben passend zu ihrer Lieblingssportart die Möglichkeit, Videospiele zu spielen oder Musik zu hören. Profisportler wiederum treten in TV-Shows auf oder verfolgen Karrieren in der Musik- und Filmbranche. Gerade durch die Bedeutung der sozialen Medien bekommt der Zusammenhang zwischen Sport und Entertainment erneuten Vorschub.