Hamburg (ots) –
Der „Para-Sportler des Jahres“ war als Jugendlicher ein hoffnungsvolles Fußballtalent, durfte am DFB-Stützpunkt trainieren. Mit zwölf Jahren wurde bei ihm Knochenkrebs diagnostiziert, sein rechtes Bein musste amputiert werden. Mittlerweile ist Schäfer Weltmeister im Para-Weitsprung und war bis Juli 2024 sogar Weltrekordhalter – aber paralympisches Gold fehlt ihm noch. Der NDR hat ihn bei den Vorbereitungen auf die Paralympics begleitet, war u.a. bei der WM 2024 in Japan und im Trainingslager in Südafrika dabei. Autor dieser „Sportclub Story“ ist Michael Maske, die Redaktion hat Tim Tonder.
Bis zu den Paralympics 2024 war es für Léon Schäfer ein weiter, anstrengender und emotionaler Weg. „Es war ein Schock, als ich nach der OP aufgewacht bin, unter die Decke geguckt und gesehen habe: Okay, das Bein ist wirklich weg“, erinnert sich Schäfer heute. Die Krankheit und das amputierte Bein seien dabei für ihn nicht das Schlimmste gewesen, sondern: „Dass ich Fußball aufgeben muss. Das war mein Traum, der wurde mir genommen.“
Doch es entstanden neue Träume, Léon Schäfer setzte sich neue Ziele. Im Krankenhaus hatte er einen Wunsch frei, und so lernte er Markus Rehm kennen, damals Juniorenweltmeister im Para-Weitsprung und später viermaliger Paralympics-Sieger. Der zwölfjährige Schäfer war von dem Treffen so beeindruckt, dass er beschloss, selbst Leichtathlet zu werden und zum Olympiastützpunkt nach Leverkusen zu ziehen. Der Sport gab ihm neue Kraft: „Wir machen alle Sport, ob mit Behinderung, ohne Behinderung, egal auf welchem Level. Ich finde, Sport verbindet immer.“
Heute ist Schäfer Weltmeister und war bis Anfang Juli sogar Weltrekordhalter im Para-Weitsprung: Aber ausgerechnet beim „Heimspiel“ in Leverkusen entriss ihm der Niederländer Joel de Jong die Bestmarke. „Vier Jahre ist niemand weiter gesprungen als ich. Jetzt ist das eine neue Situation. Ich ziehe meine Schlüsse daraus und bin ready für Paris“, sagt Schäfer.
Denn paralympisches Gold fehlt Léon Schäfer noch. 2021 reichte es in Tokio „nur“ für den 2. Platz. Das will der gebürtige Niedersachse dieses Jahr in Paris ändern: Er tritt im Weitsprung und über 100 Meter an. Der Plan ist die Goldmedaille. Eine Alternative gibt es nicht für Léon Schäfer, 14 Jahre nach der schicksalhaften Wende in seinem Leben.
Ab 19. August in der ARD Mediathek, am 25. August um 23.35 Uhr im NDR Fernsehen
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