„ttt – titel thesen temperamente“ (NDR) / am Sonntag, 2. Juni 2024, um 23:05 Uhr im Ersten

München (ots) –

Die geplanten Themen:

Eine Software, die töten kann – Der Dokumentarfilm über die Firma „Palantir“

„Unser Produkt kann zum Töten von Menschen eingesetzt werden“, so der CEO Alex Karp über seine Firma „Palantir“. Seine Firma hat die größte Datenanalyse-Software der Welt geschaffen: Sie ermöglicht es Ländern, ihre Bürgerinnen und Bürger umfassend zu überwachen und Verbrechen aufzuklären. Gerüchtehalber soll sie dazu beigetragen haben, Osama Bin Laden aufzuspüren. Derzeit unterstützt sie die Ukraine in ihrem Krieg gegen Russland. Hinter Palantir stecken Alex Karp und Peter Thiel. Der erste ist laut eigener Aussage Neo-Marxist und Linker, der zweite Unterstützer von Donald Trump und offen rechts. Die Firma im Ganzen verschwiegen und mysteriös. Der Filmemacher Klaus Stern hat sich in seinem Film „Watching You“ „Palantir“ und Alex Karp genähert. „ttt“ spricht mit ihm über seine Spurensuche und eines der machtvollsten Softwareunternehmen der Welt.

Streit um das angemessene Erinnern – Das neue Gedenkstättenkonzept von Claudia Roth

Gleich zu Beginn ihrer Amtszeit hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth in „ttt“ betont, wie wichtig ihr die deutsche Erinnerungskultur ist und die Aufgabe formuliert: „sich in die Zukunft erinnern“. Jetzt legt sie ein neues Gedenkstättenkonzept des Bundes vor. Sie will zeitgemäßes Erinnern – und neben dem Gedenken an die nationalsozialistische Diktatur und die SED-Zeit auch dem Kolonialismus, der Demokratiegeschichte und Migrationsbiografien Raum geben. Kaum war der Entwurf veröffentlicht, hagelte es sofort Kritik. Jetzt soll es einen Runden Tisch im BKM geben. „ttt“ spricht vorab mit den Kritikern und der Staatsministerin für Kultur.

Europa hat die Wahl – Wie Schriftsteller*innen die europäische Idee verstehen

Am 9. Juli wird in Europa gewählt, und im Vorfeld warnen demokratische Politiker vor einem Rechtsruck. Wie damit umgehen, wenn es tatsächlich dazu kommt? „ttt“ fragt Schriftsteller: innen über ihre Sicht auf Europa und die anstehenden Wahlen: Robert Menasse, der sich wie kaum ein Autor so intensiv mit Europa beschäftigt und den Politikbetrieb in Brüssel literarisch verarbeitet hat. Jüngst ist von ihm der Essayband: „Die Welt von Morgen. Ein souveränes demokratisches Europa – und seine Feinde“ erschienen. Der niederländische Autor Arnon Grünberg und die italienische Schriftstellerin Francesca Melandri geben ihre Blicke auf Europa, die durch die Situation in ihren Heimatländern geprägt sind. Ein vielstimmiges Stück zur Situation und Aufgaben der Intellektuellen in Europa.

Quo vadis Georgien? – Auswirkungen des neuen „russischen Gesetzes“ in der Kulturszene

Seit Wochen gehen die Menschen in Georgien dagegen auf die Straße, die Präsidentin legte ihr Veto ein und trotzdem: Das Parlament hat in dieser Woche das umstrittene Gesetz „Über die Transparenz ausländischer Einflussnahme“ verabschiedet. Dieses Gesetz legt fest, dass Nichtregierungsorganisationen, die mehr als 20 Prozent ihres Budgets aus dem Ausland erhalten, das fortan offenlegen sollen. Kritiker sehen das Gesetz als einen Angriff auf die Zivilgesellschaft und die Pressefreiheit. Sie warnen davor, dass es NGOs und Medien einschüchtern und ihre Arbeit erheblich erschweren könnte. Viele befürchten, dass das Gesetz genutzt werden könnte, um regierungskritische Stimmen zum Schweigen zu bringen und die Kontrolle über den öffentlichen Diskurs zu verstärken. „ttt“ fragt bei Kulturinstitutionen und Betroffenen in Tiflis nach.

Eine Musikszene zwischen Pop und Politik – Dokumentation über die „Hamburger Schule“

Deutschsprachige Texte mit intellektuellem Anspruch, Gitarrenrock mit Gesellschaftskritik und eine ganz eigene Coolness: Die sogenannte „Hamburger Schule“ ist eine der bedeutendsten Musikrichtungen der deutschen Popmusik-Geschichte. „Tocotronic“, „Blumfeld“, „Die Sterne“, „Die Braut haut ins Auge“ oder die „Goldenen Zitronen“ – sie gehörten zu den wichtigsten deutschsprachigen Bands in den 1990er Jahren und sind zum Teil bis heute erfolgreich. Die zweiteilige Dokumentation von Natascha Geier erzählt die Geschichte dieser einzigartigen und einflussreichen Musikrichtung: „Die Hamburger Schule – eine Musikszene zwischen Pop und Politik“. Mit Rocko Schamoni, Dirk von Lowtzow und Jan Müller (Tocotronic), Bernadette La Hengst (Die Braut haut ins Auge), Frank Spilker (Die Sterne) u.v.a. – jetzt in der ARD Mediathek.

Moderation: Siham El-Maimouni

„ttt – titel thesen temperamente“ ist am Sendetag ab 20:00 Uhr in der ARD Mediathek verfügbar.

Redaktion: Christine Gerberding, Niels Grevsen, Annette Plomin, Melanie Thun (NDR)

Pressekontakt:
ARD-Programmdirektion/Presse und Information
E-Mail: presse.daserste@ard.de
Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

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