München (ots) –
Die geplanten Themen:
Wie die Tech-Riesen unsere Demokratie abschaffen – Das Buch „Big Tech muss weg“
Sie sind allmächtig, sie sind gigantische Monopolisten, sie sind gefährlich für unsere Gesellschaft: Zu diesem Fazit kommt der Medienwissenschaftler Martin Andree in seinem Buch „Big Tech muss weg! Die Digitalkonzerne zerstören Demokratie und Wirtschaft – Wir werden sie stoppen“ . Die Rede ist von den Big Five: Google, Amazon, Facebook, Apple und Microsoft. Andree hat den tatsächlichen Medienkonsum gemessen, anstatt sich auf unzuverlässige Befragungen zu verlassen. Dabei musste er feststellen, dass die Konsumenten die Hälfte der Zeit den Inhalten von zehn Unternehmen widmen. Alle anderen: chancenlos. Die Werbeeinnahmen machen es noch deutlicher: 80 bis 90 Prozent kassieren Amazon, Alphabet und Meta. Und die Plattformen sind Meister darin geworden, die Nutzer mit allen Mitteln auf ihren Seiten zu halten. Die Folge von alldem, so Martin Andree: In wenigen Jahren werden die Plattformen unsere Medienwirklichkeit dominieren und unsere Demokratie dadurch massiv bedrohen. „ttt“ hat mit ihm darüber gesprochen, wie wir das verhindern können.
Weniger politische Bildung? – Die alarmierenden Sparpläne der Bundesinnenministerin
Die Zahl ist alarmierend: Laut einem Haushaltsentwurf des Bundesinnenministeriums soll der Etat der Bundeszentrale für politische Bildung im nächsten Jahr um gut ein Fünftel gekürzt werden. Statt 96 Millionen Euro sind nur noch 76 Millionen vorgesehen. Was heißt das für die politische Bildung in einem Land, in dem das Vertrauen in die Demokratie abnimmt und die Unzufriedenheit mit dieser Staatsform zunimmt? „ttt“ fragt nach: Braucht es in diesen Zeiten nicht eher mehr als weniger an politischer Bildung? Und wie sollte effektive staatlich subventionierte Förderung und Stabilisierung der Demokratie eigentlich aussehen?
Provokant, überraschend, anregend – Der Dokumentarfilm „Feminism WTF“
Warum wird immer noch über Feminismus gestritten? Warum werden Frauen schlechter bezahlt? Warum gibt es so viel Gewalt gegen Frauen? Und warum interessiert das so wenig Männer? Im Dokumentarfilm „Feminism WTF“ geben Wissenschaftler*innen aus unterschiedlichen Fachrichtungen spannende Antworten auf solche Fragen. Und sie erklären eindrücklich, wie Feminismus mit der Frage der Geschlechtsidentität, mit unserem Wirtschaftssystem und auch mit Rassismus zusammenhängt. Katharina Mückstein hat einen originellen, bildlich starken und teilweise provokanten Film gedreht. „ttt“ stellt „Feminism WTF“ vor und spricht mit der Regisseurin.
Kunst im Kontext des Krieges – Fabian Knecht in Wolfsburg
Seine Kriegserfahrungen in Kunst zu verarbeiten, hatte Fabian Knecht eigentlich nicht geplant – und doch war es unvermeidbar. Als Künstler einfach so weiterzuarbeiten, als habe es die existentiellen Erfahrungen, die er im Zuge seines humanitären Engagements in der Ukraine gemacht hat, nicht gegeben, war für ihn danach unvorstellbar. Herausgekommen ist der Werkzyklus „Der Weg des größten Widerstandes“: Werke, in denen er mit Asche arbeitet, die aus ausgebrannten Panzern stammt, oder Installationen, die aus handgeknüpften Tarnnetzen bestehen. Die tauscht er bei seinen anhaltenden Fahrten ins Kriegsgebiet regelmäßig gegen professionelle Tarnnetze. Seine Kunst versteht der Meisterschüler von Olafur Eliasson als „humanistische Plastiken“, mit denen er Hilfsprojekte in der Ukraine finanziert. Fabian Knecht führt „ttt“ exklusiv durch die Ausstellung seines Zyklus‘ in der „Städtischen Galerie Wolfsburg“ – und er legt letzte Hand an seiner monumentalen Außenskulptur an: der Rekonstruktion eines Bombenkraters aus der Ukraine (ab dem 26. August 2023).
Klug, zart, berührend – Roman „Die Details“ der schwedischen Autorin Ia Genberg
Was macht unser Leben aus? Die Begegnungen und Beziehungen, die wir hatten, und die Details, die das Leben vielleicht mehr bestimmen als die großen Momente. So sieht es Ia Genberg, Stockholmerin, Journalistin, Krankenschwester und preisgekrönte Roman-Autorin. In ihrem neuen Buch erinnert sich die Erzählerin an vier Menschen, die sie geprägt haben: an ihre große Liebe Johanna, an den Vater ihres Kindes, an ihre Mutter und an eine psychisch kranke Freundin, die damals, in den 90ern als „völlig gestört“ bezeichnet wurde. In einer Zeit, in der es ohne Internet und Handy auch schwer war, verlorene Menschen wiederzufinden. Genau beobachtet und geschrieben in einem fesselnden, melancholischen und sehr poetischen Ton.
Moderation: Siham El-Maimouni
„ttt – titel thesen temperamente“ ist am Sendetag ab 20:00 Uhr in der ARD Mediathek verfügbar
Redaktion: Edith Beßling, Christine Gerberding, Niels Grevsen, Melanie Thun (NDR)
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Quelle: ots