Weltspiegel – Auslandskorrespondenten berichten | am Sonntag, 29. Oktober 2023, um 18:30 Uhr vom WDR im Ersten

München (ots) –

Moderation: Isabel Schayani

Geplante Themen:

Nahost: Gaza – aktuelle Lage

Hilfskonvois dürfen vereinzelt in den Gazastreifen. Die humanitäre Lage ist katastrophal, sagen Hilfsorganisationen. Der Beginn der angekündigten großen Bodenoffensive verzögert sich. In Israel prägen weiterhin Wut und Trauer nach dem Terrorangriff der Hamas den Alltag der Menschen. Ein aktueller Stimmungsbericht. (Autorin: Gabriele Dunkel / ARD Tel Aviv)

USA: Juden und Palästinenser: zwei Welten in einer Stadt

Seit dem 7. Oktober ist nichts mehr wie es war für Na’ama. Die jüdische Filmemacherin kümmert sich seitdem nur noch um eins: die Angehörigen der Geiseln und Opfer in Israel zu unterstützen. „Bringt sie nach Hause“, rufen sie und ihre Freunde bei einer Demonstration vor der UN – gemeint ist nicht nur die Weltgemeinschaft, sondern auch die israelische Regierung. New York hat nicht nur die größte jüdische Gemeinschaft außerhalb Israels, hier lebt auch eine der größten palästinensischen Exilgemeinden der Welt. Und bisher meist friedlich Tür an Tür. „Wir lieben unsere palästinensischen Freunde“, sagt Na’ama, „und wir weigern uns, nicht zu glauben, dass wir in Frieden zusammen leben können.“ Eine Momentaufnahme aus New York. (Autorin: Marion Schmickler / ARD New York)

Ukraine: Neustart in Saporischschja

Ihren Sohn hat die Ukrainerin Natalia Olshanska bei einer russischen Offensive verloren. Nachdem sie mit ihrer Familie aus Saporischschja geflüchtet war, ist die Unternehmerin mittlerweile wieder zurückgekehrt. Auch im Andenken an ihren Sohn möchte sie gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Tochter ihre Firma wieder erfolgreich machen. Langfristig setzen sie auf den Export ihrer Bioprodukte. Doch jetzt geht es erst einmal darum, in der Ukraine wieder Fuß zu fassen. Der Neuanfang in Saporischschja ist nach all dem, was die Familie erlebt hat, nicht leicht. Der Krieg und die Angst um den Zustand des benachbarten Atomkraftwerks – 50 km von hier entfernt – begleiten alles Denken und Handeln. (Autorin: Birgit Virnich / ARD Kiew)

Türkei wird 100 – Grund zum Feiern?

Sie ist eine Legende: Nermin Abadan Unat wurde im Jahr 1921 geboren und ist damit zwei Jahre älter als die türkische Republik. Die Tochter eines türkischen Geschäftsmanns und einer Deutschen reiste als Jugendliche alleine mit dem Orientexpress in die Türkei – denn sie hatte gehört: In Atatürks Republik würden junge Frauen gefördert und könnten studieren, ohne dafür zahlen zu müssen. Sie blieb und wurde eine der ersten Professorinnen des Landes. Für den „Weltspiegel“ wirft sie einen Blick zurück und schaut auch auf die jetzige Zeit: Rechtsstaat und Demokratie bereiten ihr große Sorgen, dennoch ist sie auf manches im Jubiläumsjahr auch stolz. Z. B. auf Deniz, eine junge Akademikerin, die versucht, allen Hürden zum Trotz am Fortschritt des Landes mitzuarbeiten. Deniz hat das „Nermin-Abadan-Unat-Stipendium“ und gibt uns Einblicke in ihre Sicht auf die türkische Republik unter Erdogan. (Autorin: Katharina Willinger / ARD Istanbul)

Armenien: Geflüchtete finden ein neues Zuhause

Die Armenier erleben ein nationales Trauma: Innerhalb eines Tages mussten die Truppen von Bergkarabach die Waffen strecken. Zu groß war die Übermacht der aserbaidschanischen Angreifer. 100.000 Menschen sind in kürzester Zeit nach Armenien geflüchtet. Das kleine Land im Kaukasus zeigt Zusammenhalt: Die Flüchtlinge werden übers ganze Land verteilt, kommen etwa unter in einem alten Sanatorium aus Sowjetzeiten – so wie die 15-jährige Ninel mit ihren neun Geschwistern. Und schon in wenigen Tagen werden sie mit ihren Eltern sogar ein neues Haus beziehen können. Doch das Heimweh ist groß, ebenso wie die Angst, dass die Erzfeinde Aserbaidschan und Türkei nach weiteren von Armeniern bewohnten Gebieten greifen könnten. Junge Armenierinnen und Armenier trainieren am Wochenende in Eriwan, wie sie sich mit einfachsten Mitteln verteidigen können. (Autor: Michael Heussen / WDR Köln)

Brasilien: Finanzberatung in der Favela

Sie selbst nennt sich „Favela-Investorin“. Nathália Rodrigues ist Finanzberaterin aus der Favela. Die 28-Jährige lebt im Nordteil von Rio de Janeiro und ist im Netz berühmt geworden durch ihren Blog und hunderte Videos mit Anlagetipps für Brasilianer mit niedrigem Einkommen. Dort zeigt sie Slumbewohnern, was sie tun können, um von „null auf 100.000 Reais“ (ca. 20.000 EUR) sparen zu können. Mehr als 500.000 Brasilianer folgen ihr auf Instagram. Eine einfache Sprache und viele bunte Symbole sind in Videos wichtig, damit Nathalia die Menschen erreicht, die zuvor selten etwas mit Investments zu tun hatten. (Autor: Matthias Ebert / ARD Rio de Janeiro)

Weltspiegel-Podcast in dieser Woche: 100 Jahre Türkei: Grund zum Feiern?

Moderation: Janina Werner

Redaktion: Heribert Roth/Petra Schmitt-Wilting

Pressekontakt:
WDR-Kommunikation,
E-Mail: kommunikation@wdr.de
Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

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