Weltspiegel – Auslandskorrespondenten berichten / Am Sonntag, 7. Juli 2024, um 18:30 Uhr vom WDR im Ersten

München (ots) –

Moderation: Isabel Schayani

Geplante Themen:

Frankreich: Stichwahl = Schicksalswahl

Nach Präsident Macrons Entscheidung, Neuwahlen auszurufen, steckt die Grande Nation in einer politischen Krise. Klarer Wahlsieger der ersten Runde sind – wie vorhergesagt – der extrem rechte Rassemblement National (RN) und seine Verbündeten. Jetzt kommt es zur Stichwahl. Auch das Präsidentenlager ist bereit, seine Kandidaten zurückzuziehen, sollte ein Kandidat der linken Volksfront bessere Chancen haben, gegen den RN zu gewinnen. Stimmen und Stimmungen zum entscheidenden zweiten Wahlgang aus der zentralen Stadt Burgunds, Dijon. Was steht für Frankreich auf dem Spiel? (Autorin: Friederike Hoffmann / ARD Studio Paris)

USA: Trump oder Biden – wie wählt die GenZ ?

Kaum eine andere Wählergruppe beschäftigt die amerikanischen Parteien so sehr wie diese. Vor vier Jahren noch stimmten die 18- bis 29-Jährigen mit überwältigender Mehrheit für Biden. Doch jetzt, vier Monate vor der Wahl, sind viele New Yorker enttäuscht von seiner Politik – und nach dem Debakel beim TV-Duell fällt es selbst demokratischen Aktivisten schwer, für Biden zu werben. „Ich konnte mir das kaum angucken“, sagt Christina Cover, eingefleischte Demokratin aus der Bronx, „die sollten wirklich überlegen, ob sie Biden austauschen und jemand Jüngeren aufstellen.“ Die republikanische Partei dagegen wittert selbst im sonst so liberalen New York Morgenluft. Die Jungen wagen zwar häufig nicht, sich als Trump-Fans zu outen, doch nach dem Rechtsruck in Europa sind sie überzeugt: „Es gibt auch in New York viel mehr konservative junge Menschen, als man denkt.“ (Autorin: Marion Schmickler / ARD Studio New York)

USA: Was wird aus der NATO?

Die NATO, das transatlantische Militärbündnis, wird 75 Jahre – und ist gleichzeitig in einer der schwierigsten Phasen seit ihrer Gründung. Russland führt Krieg in der Ukraine. Die USA befinden sich im Wahlkampf – und Präsidentschaftskandidat Donald Trump überlegte vor kurzem laut, dass er NATO-Mitglieder, die nicht im vereinbarten Rahmen zahlen, als Präsident der USA nicht weiter verteidigen würde. Ohne Amerika wäre die NATO nicht mehr die NATO, die wir kennen, sagen Experten. Aber nur der aktuelle Präsident und erneute Präsidentschaftskandidat Joe Biden wirkt entschlossen, die NATO angesichts der Bedrohung aus Russland zusammenzuhalten. Er hat mehr Truppen nach Europa verlegt. Amerikanische Soldaten nehmen an der Übung „Steadfast Defender“ teil, dem größten NATO-Manöver seit dem Kalten Krieg. Insgesamt 90.000 NATO-Soldaten aus unterschiedlichen Nationen proben den Ernstfall entlang der NATO-Ostflanke. Aber was passiert nach den Präsidentschaftswahlen im November? (Autorin: Gudrun Engel / ARD Studio Washington)

Russland: Tag der Liebe, Treue und Familie

Der Feiertag wurde 2008 noch von Präsident Medwedew eingeführt, als Alternative zum westlichen Valentinstag. Er soll die traditionellen Werte stärken. Die sogenannten traditionellen Werte sind sogar in der Verfassung verankert und LGBTQ+ gilt als Extremismus. Russlands Geburtenrate ist niedrig (niedriger noch als in Westeuropa), seit Jahren hat Putin sich die Verbesserung der demographischen Situation auf die Fahnen geschrieben. Frauen sollen mehr Kinder bekommen. Putin spricht von „acht bis neun“. Es gibt eine Staatskampagne gegen Abtreibungen, es wird über Embryonen-Rechte geredet, Abtreibungen sind erschwert, aber noch nicht verboten. Doch die orthodoxe Kirche und der Staat weiten ihren Einfluss immer mehr aus. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird demnächst auch die „Childfree-Ideologie“, wie man es im russischen Parlament nennt, als extremistisch eingestuft. Jetzt gibt es ein Festival der Liebe und Treue in der Stadt Murom. Aus dieser Stadt sollen die russischen Heiligen Pjotr und seine Frau Fewronia kommen, die dem Volk als ideales Paar präsentiert werden. (Autorin: Ina Ruck / ARD Studio Moskau)

Irak: Bagdad soll grüner werden

Es sind nur die Farbeimer, die verraten, dass dieses Team in Bagdads Viertel Al Fadl in einem ganz besonderen Einsatz unterwegs ist. Weg mit den grau-braunen Wänden. Ali Khalifa und sein Künstler-Kollektiv mit dem mysteriösen Namen „Schmetterlingseffekt“ haben eine Mission: Bagdad soll bunter werden.Kunst wirkt, sagt Ali. Er und seine Mitstreiter wissen: Wenn sie von den Menschen gebeten werden, Wände zu bemalen, geht es immer um mehr als das auf den ersten Blick Ersichtliche. „Jedes Loch, jeder Riss in diesen Mauern steht für eine tragische Erinnerung – wenn man dann aber Einschusslöcher zu Blumen machen kann, dann ist das eine Botschaft – dass man all die schlechten Tage hinter sich lassen kann.“ Keine Frage, die graue Stadt ist lebendiger geworden. (Autor: Simon Riesche / ARD Studio Kairo)

Weltspiegel-Podcast in dieser Woche:

Frankreich-Wahl: Wohin steuert die Grande Nation?

Podcast-Moderation: Janina Werner

Redaktion:Heribert Roth

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Quelle: ots

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