Inflation 2023/2024 – So bekommt ihr trotzdem Musikunterricht

Musik ist Leben. Sie ist eine Ausdrucksform, die keine Worte braucht und die doch jeder versteht. Ein Instrument zu spielen und gemeinsam mit anderen zu musizieren, daraus schöpfen viele ihre Kraft und Motivation für den Alltag. Beim Erlernen eines Instruments geht es immer auch um die persönliche Weiterentwicklung. Es geht um Disziplin und Kreativität. Es geht darum, etwas Neues zu erlernen und vorhandene Talente auszubauen. Es geht um kleine und große Erfolgserlebnisse, um Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und um ganz viel Lebensfreude.

Aber Musikunterricht kostet Geld – und wer kann es sich leisten, in Zeiten der Inflation und steigender Lebenshaltungskosten so einfach Gitarre spielen zu lernen? Die gute Nachricht lautet: Musikunterricht gibt es auch heute noch zu bezahlbaren Preisen. Dieser Ratgeber will die vorhandenen Möglichkeiten aufzeigen, denn Talente müssen gefördert werden!Für jedermann erschwinglich: öffentlich-rechtliche Musikschulen

Städtische Musikschulen gehören in Deutschland ebenso selbstverständlich zum kulturellen Leben wie Theater, Konzerthäuser, Bibliotheken oder Volkshochschulen. Bundesweit gibt es mehr als 1000 davon. Sie arbeiten mit Schulen und Universitäten, aber auch mit privaten Bildungseinrichtungen zusammen und ergänzen deren Angebote in puncto Musikunterricht. Als öffentlich-rechtliche Institutionen gehören sie alle dem Verband Deutscher Musikschulen an und beschäftigen professionell ausgebildete Musikpädagogen. Mit ihrem Unterricht müssen sie die strengen Qualitätsrichtlinien des Verbandes erfüllen, wodurch flächendeckend ein hohes Niveau gegeben ist.

Die Kosten für den Unterricht sind an öffentlich-rechtlichen Musikschulen meist niedriger als an vergleichbaren privaten Einrichtungen. Ermöglicht wird das durch Subventionen verschiedener Art sowie durch gemeinnützige oder kommunale Patenschaften. Die Chance, sich musikalisch zu bilden und ein Instrument zu erlernen, steht somit jedem offen. Mehr als eine Million Kinder, Jugendliche und Erwachsene profitieren von diesem System und genießen, unabhängig von ihrer finanziellen Situation, einen hoch qualifizierten Musikunterricht.

Üblicherweise finden pro Woche ein bis zwei Unterrichtseinheiten statt, ihre Dauer beträgt im Schnitt jeweils 45-60 Minuten. Die Kosten dafür variieren je nach Musikschule. Sie richten sich nach dem Alter der Schüler sowie nach der Größe der jeweiligen Gruppe oder Klasse. Kinder zahlen weniger als Erwachsene und je größer die Gruppe, desto günstiger wird der Preis für den einzelnen Teilnehmer. Vielerorts besteht auch die Möglichkeit, sich zunächst ein Musikinstrument von der Musikschule auszuleihen. Sinnvoll ist das zum Beispiel für Anfänger, die Gitarre lernen, mit Online Gitarrenkursen, ohne sich gleich auf das Instrument festzulegen.

Vor allem in größeren Städten bieten öffentlich-rechtliche Musikschulen ein äußerst vielfältiges und breit gefächertes Programm. Von der musikalischen Früherziehung über Instrumentalunterricht oder Chorgesang bis hin zur Musiktheorie ist für jeden das Richtige dabei. Über den musikalischen Aspekt hinaus haben die Pädagogen solcher Einrichtungen auch Persönlichkeitsentwicklung und Sozialverhalten ihrer Schüler sowie das Thema Inklusion im Blick. Hinzu kommen bei manchen Schulen noch Spezialangebote wie Tanz, Songwriting oder Audioproduktion.

Frei und unabhängig: private Musikschulen

Ob private Musikschulen besser oder schlechter sind als öffentlich-rechtliche, lässt sich pauschal nicht sagen. Fest steht aber, dass sie keine staatlichen Subventionen erhalten und der Unterricht dort meist deutlich teurer ist. In manchen Bundesländern können private Musikschulen sich zertifizieren lassen. Konkret heißt das, dass sie alle Auflagen des Verbands Deutscher Musikschulen erfüllen und dafür die staatliche Anerkennung erhalten. Das Unterrichtsniveau an solchen Einrichtungen entspricht dem der öffentlich-rechtlichen.

Oft spezialisieren sich freie Musikschulen auf ganz bestimmte Bereiche. Das können Genres der U-Musik sein wie beispielsweise Jazz, Pop oder Rock, aber auch einzelne Instrumente oder klassischer Gesangsunterricht. Wer einfach Gitarre spielen lernen möchte, um in einer Rockband mitzumachen, kommt in einem so spezialisierten Institut womöglich schneller ans Ziel. In einigen Bundesländern arbeiten private und öffentliche Musikschulen Hand in Hand. Private Träger bilden dort Arbeitsgruppen, um die staatlichen Lehrpläne für den Musikunterricht aktiv mitzugestalten.

Individuell und flexibel: Private Musiklehrer

Einfach Gitarre spielen lernen, Klavierunterricht nehmen oder der Querflöte erste Töne entlocken – das geht natürlich auch mit einem privaten Musiklehrer. Dieser kann sich ganz individuell auf seine Schüler einstellen und kommt oft sogar zu ihnen nach Hause. Die Preise für solchen Privatunterricht variieren je nach Region und hängen außerdem von der vereinbarten Unterrichtsdauer ab. Grundsätzlich gilt: Eine gute Musikstunde muss nicht unbedingt lang sein. Gerade im Einzelunterricht lässt sich bei entsprechender Motivation und konzentriertem Arbeiten schon in 30 Minuten viel erreichen. Übrigens sind Studenten der Musikhochschule als Musiklehrer für Kinder und Jugendliche oft besser geeignet als renommierte Musiker. Sie sind vielleicht selbst noch nicht ganz so virtuos, können dafür aber die Inhalte besser vermitteln.

Bequem und günstig: Musikunterricht online

Online lernen und arbeiten ist heute in vielen Bereichen selbstverständlich. Viele haben während der Corona-Pandemie damit begonnen und möchten diese Möglichkeit nun nicht mehr missen. So konnten sich in den letzten Jahren online auch hervorragende Musikschulen etablieren. Neben Online-Gitarrenkursen bieten sie jede Menge weiterer Instrumente sowie Gesangsunterricht an. Es stehen Kurse für alle Altersklassen und Leistungsstufen zur Verfügung, sodass Anfänger ebenso von dem Angebot profitieren wie professionelle Musiker.

Für den einen oder anderen mag Musikunterricht im Internet gewöhnungsbedürftig sein. Tatsächlich hat diese Variante aber einige Vorteile:

– Wer online mit Lernvideos arbeitet, kann sich seine Zeit frei einteilen und einzelne Unterrichtseinheiten bei Bedarf mehrfach wiederholen. Findet der Unterricht in einer Live-Schaltung statt, bestimmt meist ebenfalls der Schüler über Zeitpunkt, Häufigkeit und Lerntempo. So kann jeder für sich den Modus finden, der ihn zum gewünschten Ziel führt und der sich am besten in den Alltag integrieren lässt.

– Mit Online-Gitarrenkursen sparen Schüler Zeit und Geld. Es fallen keine Benzinkosten und keine Kosten für Straßenbahn-Tickets an, und es wird keine Zeit für lange Anfahrtswege verschwendet.

– Der Online-Musikunterricht ist nicht ortsgebunden. Gebraucht wird lediglich ein Computer oder Laptop mit Internetanschluss. Ob zu Hause am Schreibtisch oder draußen in der Natur – die Musikschule ist immer da, wo sich der Schüler gerade befindet und wo er sich beim Lernen am wohlsten fühlt.

Musizieren macht Freude und verbindet Menschen. Deshalb sollte grundsätzlich jeder die Möglichkeit haben, ein Instrument zu erlernen. Der Unterricht an öffentlich-rechtlichen Musikschulen zeichnet sich aus durch ein hohes Niveau und vergleichsweise günstige Preise. Das Angebot dieser Institutionen ist breit gefächert und richtet sich an alle Altersklassen. Die Kosten dafür können notfalls über Patenschaften finanziert werden. Alternativ zu klassischen Musikschulen oder privaten Musiklehrern kommt auch ein Unterricht übers Internet in Frage – zum Beispiel in Form von Online-Gitarrenkursen.

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