Hamburg (ots) –
Seit mehr als 15 Jahren treibt der NDR den Ausbau seiner barrierefreien Angebote voran, damit auch Menschen mit Behinderung Zugang zu Information, Unterhaltung und den vielfältigen Programmangeboten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks haben. Der NDR wurde für dieses Engagement jetzt mit dem Senator-Neumann-Preis 2023 des Hamburger Senats ausgezeichnet. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank verlieh den Preis am Montagabend, 4. Dezember, an Uschi Heerdegen-Wessel, die das Team Barrierefreie Angebote im NDR leitet, und an René Schaar, den Beauftragten für Gleichstellung und Diversity im NDR.
Die Stadt Hamburg würdigt mit dem Senator Neumann Leistungen, die in hervorragender Weise und mit innovativer Wirkung die Interessen von Menschen mit Behinderungen berücksichtigen, sich erfolgreich für Inklusion, Chancengleichheit und Selbstbestimmung von Menschen einsetzen und dadurch zu einer inklusiven Gesellschaft beitragen. Der Hauptpreis ist mit 10.000 Euro dotiert.
NDR Intendant Joachim Knuth: „Der NDR ist für alle Menschen da. Auch Menschen mit einer Behinderung sollen an den Programmangeboten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks teilhaben können. Untertitel, Audiodeskriptionen, Videos in Gebärdensprache und Texte in Leichter Sprache bauen Barrien ab. Hinzu kommen neue Projekte wie Elin, eine Puppe in der Sesamstraße, die den Rollstuhl nutzt. Das Engagement für den Ausbau der barrierefreien Angebote macht den NDR zu einem Wegbereiter für mediale Barrierefreiheit. Mein Dank gilt den Mitarbeitenden im NDR – allen voran Uschi Heerdegen-Wessel und René Schaar, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz dazu beitragen, den Weg zu einer inklusiven Gesellschaft zu ebnen.“
Untertitelung und Gebärden
Gehörlose und schwerhörige Menschen können 88 Prozent der Sendungen im NDR Fernsehen mit Untertiteln verfolgen. Auch die Sendungen, die der NDR für Das Erste produziert, die Nachrichten der „tagesschau“ und die „tagesthemen“ sowie zahlreiche NDR Sendungen in der Mediathek sind mit Untertiteln versehen. Ergänzend bietet der NDR auch Formate in Gebärdensprache an. Bereits mehrfach ausgezeichnet sind die Kindernachrichten von NDR Info in Gebärdensprache, ein Projekt mit Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Medienlandschaft. Als inklusives Projekt werden die Kindernachrichten ausschließlich von gehörlosen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gebärdet.
Hörfilme und Audiodeskription
Blinden und sehgeschädigten Menschen erschließt sich der Inhalt einer Sendung oft nicht über allein über den Ton, sie sind auf eine zusätzliche Beschreibung angewiesen. Mit der sogenannten Audiodeskription wird ein Film zum Hörfilm.
Der NDR beschreibt alle seine fiktionalen Formate, die im Hauptabendprogramm im Ersten gesendet werden. Neben Filmen gehören auch die NDR Show „Klein gegen Groß“, Serien wie das „Großstadtrevier“, Tier- und Naturdokumentationen dazu. Eine besondere Bedeutung hat die Audiodeskription im Sport. Bei Großereignissen wie zum Beispiel den Olympischen Spielen, Europa- und Weltmeisterschaften im Fußball und Handball, die im Ersten übertragen werden, ist das NDR Team Audiodeskription live im Einsatz.
Leichte Sprache
In Deutschland leben Studien zufolge mehrere Millionen sogenannte funktionale Analphabeten. Diese Menschen können lesen, verstehen aber den Sinn komplexer Sätze nicht. Seit 2015 bietet der NDR „Norddeutsche Nachrichten in Leichter Sprache“ an. Bei besonderen Ereignissen wie Wahlen veröffentlicht die Redaktion zudem Hintergrundinformationen und Erklärungen in Leichter Sprache. Der NDR arbeitet bei diesem bislang einzigartigen Nachrichten-Angebot eng mit der Universität Hildesheim zusammen, die eine Forschungsstelle zu Leichter Sprache hat.
Inklusion
Zu den NDR Teams, die die barrierefreien Angebote erstellen, gehören gehörlose beziehungsweise blinde Kolleginnen und Kollegen. Auch in den NDR Programmen kommen Menschen mit Behinderungen zunehmend selbstverständlicher vor. Sie sind Kandidat*innen in den Unterhaltungssendungen und auch Filmrollen werden zunehmend öfter mit Darsteller*innen mit Behinderung besetzt.
Ein weiteres Beispiel für mediale Inklusion ist die Sesamstraße. Die Sendung wird seit vielen Jahren untertitelt, audiodeskribiert und in Gebärdensprache übersetzt. Die Sesamstraße kann exemplarisch für alle barrierefreien Angebote im NDR stehen. In diesem Jahr ist Elin in die Sesamstraße gezogen. Die neue Puppe ist mit dem Rollstuhl unterwegs. Damit verstärkt erstmals ein Charakter mit Behinderung das Puppen-Ensemble der deutschen Sesamstraße.
Weitere Informationen zu den barrierefreien Angeboten des NDR online unter
ndr.de/untertitel
ndr.de/gebaerden
ndr.de/hoerfilm
ndr.de/leichtesprache
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