Hamburg (ots) –
Sendetermine: ab Dienstag, 12. September, in der ARD Mediathek; am Montag, 25. September, 23.15 Uhr, im NDR Fernsehen
Für die Dokumentation „Deutsche Schuld – Namibia und der Völkermord“ reiste die Moderatorin und Journalistin Aminata Belli zwei Wochen lang durch Namibia, um über ein Verbrechen zu sprechen. Zwischen 1904 und 1908, als das Land Deutsch-Südwestafrika hieß und deutsche Kolonie war, starben bis zu 60.000 Ovaherero und 10.000 Nama durch deutsche Kolonialisten. Es ist der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts. Die Folgen sind heute noch in der Gesellschaft spürbar. Es war nicht Aminata Bellis erste Reise in dieses Land. Ihre Motivation: „Ich finde, dass jede und jeder Deutsche wissen muss, was in Namibia passiert ist, wie es dort nach wie vor aussieht. Und wie dort nach wie vor mit dem Erbe gelebt wird“. Die Doku „Deutsche Schuld – Namibia und der Völkermord“ ist ab Dienstag, 12. September, in der ARD Mediathek zu sehen. Am Montag, 25. September, läuft sie um 23.15 Uhr im NDR Fernsehen.
Aminata Belli: „In dem Film spreche ich über Verbrechen, die bis heute kaum aufgearbeitet sind und in die auch die evangelische Kirche verwickelt war. Ich möchte wissen, was das alles mit uns Deutschen zu tun hat.“ Es geht um unser kulturelles Erbe: die Schuld der deutschen Kolonialherrschaft und der deutschen Missionswerke. Eben deshalb trifft Aminata Belli Menschen, die sich mit der Frage nach Schuld und Vergebung beschäftigen. So trifft sie einen studierten Missionar, der heute bei der evangelisch-lutherischen Kirche in Namibia angestellt ist. Und sie diskutiert mit der Nachfahrin eines Missionars, die immer wieder gefragt wird, warum sie als Weiße in Namibia geboren wurde.
Sie spricht mit der Herero Charlotte Zeraura, die niemals vergessen wird, dass ihre Vorfahren getötet wurden, aber vergeben hat: „Mein Glaube hat mir dabei geholfen. Mit Jesus Hilfe habe ich vergeben. Aber ich werde niemals vergessen.“ Im Gespräch mit dem Tänzer Gift Uzera erlebt Aminata Belli, wie die Traumata der Ovaherero generationsübergreifend wirken: „Wie können wir anfangen zu heilen? Wie finden wir heraus, wer wir sind? Es geht darum, irgendwie einen Abschluss der Geschichte zu finden“, so Gift Uzera. Das alles sind für Aminata Belli „Fragen, die vielleicht final gar nicht geklärt werden können. Aber es sind Fragen, über die wir alle dringend sprechen und nachdenken müssen“. Und sie fordert: „Wir müssen Geschichte verstehen, um aus dem Gestern für das Heute und Morgen zu lernen.“
„Deutsche Schuld – Namibia und der Völkermord“ ist eine Koproduktion des NDR, MDR, rbb und SWR.
Ab 12. September ist die Dokumentation unter folgendem Link in der ARD Mediathek abrufbar: https://1.ard.de/namibia
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