In den 70er Jahren wurde das Disco-Genre auf ein völlig neues Level gehoben, als die Band Baccara mit ihrer Musik und tanzbaren Beats die Welt eroberte. Aber wo kommt der Name her? Ist er vom bekannten Casino-Spiel Baccarat inspiriert? Und welche anderen Künstler und Musiker wurden von der Vegas-Gambling-Kultur beeinflusst?
Die Gruppe Baccara wurde 1977 gebildet und bestand aus María Mendiola und Mayte Mateos. Mit Hits wie „Yes Sir, I Can Boogie“ und „Sorry, I’m a Lady“ schafften die beiden es nach nur einem Jahr ihres Bestehens zu weltweiter Prominenz. Doch nicht nur in Europa folgten Fans der Band in Scharen. Ihr Erfolg reichte bis nach Japan, Australien und Südamerika. Damit hatte die Band eine Fangemeinde in fünf Kontinenten gesammelt!
Der Name Baccara
Der Name Baccara ist immer noch ein Rätsel. Nichtsdestotrotz gibt es verschiedene Theorien über seine Entstehung. Eine populäre Vermutung besagt, dass der Name von dem populären Kartenspiel im Casino stammen könnte – dem berühmten Spiel mit dem Namen Baccarat. Es ist aber auch möglich, dass es sich um eine Reminiszenz an den gleichnamigen französischen Tanz handeln könnte; insbesondere der Name „Bacarole“ leitet sich möglicherweise direkt von diesem ab und sollte als Vorbild für den Beat des Duos genutzt werden.
Es ist offensichtlich, dass Las Vegas in den 70er und 80er Jahren sehr viel Einfluss hatte – besonders auf junge Künstler, deren Leidenschaft schon immer in Richtung Karten-Glücksspiel ging. Viele prominente Popstars jener Ära liebten Vegas: Olivia Newton John sang „Let’s Get Physical“ unter Bezugnahme auf verschiedene Casinos; Joan Jett veröffentlichte ihren Hit „I Love Rock N‘ Roll“, welcher stark an Shows im Las Vegas Stil erinnerte. ZZ Tops Song „Gimme All Your Lovin‘ „war einer der größten Hits jener Zeit und brachte uns alle in die glitzernden Spielhallen der Sin City!
Auch heute noch ist Las Vegas für seinen Glamour bekannt – aber ohne Bands wie Baccara hätten wir damals nie solche Disco-Klassiker gehabt.
Gibt es heute noch Musik wie Baccara?
Obwohl Baccara in den 1970er Jahren sehr erfolgreich waren, verlor die Musikrichtung im Laufe der Jahre an Popularität. Heutzutage ist Disco-Musik nicht mehr so beliebt und viele Musiker haben sich anderen Genres zugewandt. Das bedeutet jedoch nicht, dass der ursprüngliche Baccara-Stil gänzlich verschwunden ist. Einige Künstler haben Elemente des Baccara-Stils beibehalten und waren auch später noch weiterhin musikalisch aktiv. Dazu gehören unter anderem die Gruppen ABBA und Village People. Auch heute noch schaffen es ihre Songs in die Charts und bringen uns die alte Glamour-Atmosphäre zurück.
Was ist aus Discomusik geworden?
In den 1970er Jahren war Disco musikalisch sehr präsent und erreichte Menschen auf der ganzen Welt. Aber nachdem dieser Musikstil in den 1980er Jahren immer weniger gespielt wurde, führten einige Kritiker eine Kampagne gegen sie – die so genannte Anti-Disco-Kampagne -, die sie als zu glatt und kommerziell bezeichneten.
Obwohl Disco damals durch eine große Bewegung bekämpft wurde, hat sie ihre Liebhaber nicht verloren und erlebt heutzutage ein Comeback. Die neue Version des Genres, oft als „Nu-Disco“ oder „Indiedisco“ bezeichnet, ist viel subtiler und leiser als der Sound der 70er, aber immer noch tanzbar. Viele junge DJs haben diesen Stil entdeckt und schenken Disco neues Leben. Mit verschiedenen Deep House Beats mischen sie Elemente aus den 70ern und 80ern zu einem modernen Sound, der vor Vielfalt strotzt. Einige erfolgreiche Gruppierungen der letzten Zeit waren LCD Soundsystem, Daft Punk und Justice.
Disco erlebte in den 1970er und 1980er Jahren einen regelrechten Boom und wurde mit seinem glamourösen Sound zu einer Ikone der Popkultur. Ab Mitte der 80er hat sich die Beliebtheit des Genres jedoch rapide verringert und es schien, als sei Disco tot.
Die Gründe für den Niedergang von Disco sind vielfältig. Zum einen betrifft dies die Änderung des Musikgeschmacks: Punk-Rock und andere musikalische Strömungen kamen in Mode und brachten neuen Schwung ins Radio. Des Weiteren kam es aufgrund verschiedener wirtschaftlicher Einflüsse zu sinkenden Verkaufszahlen und es gab auch eine gezielte Anti-Disco-Kampagne, die Discos Image beschädigte. Auch der Reiz des Neuen spielte eine Rolle – viele Menschen fanden das Disco-Image ziemlich kitschig und langweilig.
Andere Musikphänome der 70er und frühen 80er Jahre
In den 70er und frühen 80er Jahren gab es viele verschiedene und einflussreiche musikalische Phänomene. Auf der Popmusik-Seite erlebte Disco seinen Höhepunkt, aber daneben existierten auch Rock-Subgenres wie Hard Rock, Heavy Metal und Punk Rock. Es gab auch viele experimentellere Strömungen, von denen vor allem Glam Rock und Prog Rock hervorstachen. Es entstanden auch neue Rhythmen und Tanzstile wie Funk, Soul, Reggae und Ska. Nicht zu vergessen ist natürlich die Musik des damals aufstrebenden Hip-Hop Genres.
Die 70er Jahre waren auch eine Zeit des Meinungsaustauschs und der musikalischen Weiterentwicklung. Populäre Künstler wie David Bowie, Led Zeppelin und Pink Floyd trieben die Grenzen dessen, was in der Musik möglich war, immer weiter nach vorne. Neue Technologien brachten außerdem ganz neue Sounds hervor – Synthesizer und Drum Machines revolutionierten die Musikproduktion für Sänger und Produzenten.
Die 70er waren auch ein goldenes Zeitalter des Radios. Hits von Künstlern wie ABBA, Elvis Presley, The Bee Gees und Donna Summer wurden Tag für Tag im Radio gespielt. R&B erlebte in diesem Jahrzehnt mit Künstlern wie Donna Summer, Earth Wind & Fire und Marvin Gaye seine Ära. Auch klassische Komponisten sorgten für neue Musik: John Williams schuf beispielsweise den Original-Soundtrack zu „Star Wars“.
Es gab auch viele vielseitige und einzigartige Stimmen, die die 70er Jahre zu einem besonderen musikalischen Erlebnis machten. Bob Dylan, Prince und David Bowie waren mehr als Stars – sie waren Kultfiguren, deren Musik teilweise noch heute angehört wird. Jazz-Musiker Miles Davis und Herbie Hancock änderten beide ständig ihren Stil und fördern bis heute neue Wege der improvisierten Musikproduktion. Andere Pioniere im Jazz waren Charles Mingus, Weather Report und Jaco Pastorius.
Der Blues hatte in den 70er Jahren eine Renaissance dank Musikern wie B.B. King, Eric Clapton und Muddy Waters. Künstler wie Willie Nelson, Dolly Parton und Waylon Jennings sorgten für Country-Hits, Celia Cruz brachte lateinamerikanischen Salsa in die USA und Ravi Shankar verbreitete eine Liebe zu klassischer indischer Musik.
Rockmusik und weitere Musikstile den 1970er Jahren
Rockmusik war in den frühen 1970er Jahren beliebter denn je. Foghat, Rush, Deep Purple und Led Zeppelin schufen Meilensteine des Hard Rocks. Bands wie Steely Dan und Pink Floyd sorgten für innovative Kombinationen von Rock mit Jazz und Blues. Es gab auch andere erfolgreiche Genres: Eine Liebe für Reggae verbreitete sich weltweit, als Bob Marley die Welt mit Songs wie „Stir It Up“ und „One Love“ eroberte.
Der Punkrock der 70er Jahre brachte eine Rebellion hervor, die dauerhaft Einfluss auf die Musikszene genommen hat. Künstler wie The Ramones, Sex Pistols und Blondie entwickelten einen aggressiven Sound, der einer neuen Generation sagte, dass sie energisch für ihre Überzeugungen kämpfen muss.
Disco war in den 1970er Jahren überall und wurde mit Künstlern wie Donna Summer, Bee Gees und Gloria Gaynor zu einer weltweiten Jugendkultur. Der Dancefloor hat sich von Clubs in ganz Amerika bis hin zu internationalen DJs ausgedehnt, die Musik an die Massen sendeten.
Andere populäre Genres verdankten ihren Erfolg den 70er Jahren – darunter Rap/Hip-Hop (Grandmaster Flash & The Furious Five) und New Wave (The Clash). Schlagersänger John Denver machte Country-Rock zu einem Radiohit und ABBA begeisterte Fans durch ihre berühmten Popballaden.
Disco ist eine der einflussreichsten Genres in der Geschichte der Musik und die 70er und frühen 80er Jahren produzierten eine Vielfalt an verschiedenen Musikstilen, zu denen auch die Band Baccara gehörte.