BARES FÜR RARES → Ist tatsächlich alles Gold was glänzt?

Bares für Rares – eine Sendung, über die vermutlich schon jeder einmal gestolpert ist, der gelegentlich durch die öffentlich rechtlichen Fernsehsender zappt. Offensichtlich bleibt es aber nicht beim Durchschalten. Inzwischen erzielt das TV-Format nämlich regelmäßig 25 Prozent Marktanteil und gilt daher als die erfolgreichste Daytime-Show des ZDF. Doch warum zieht die Show an manchen Tagen drei Millionen Zuschauer vor den Fernseher? Was macht sie so erfolgreich? In diesem Beitrag wollen wir einmal hinter die Kulissen blicken, mit Vorurteilen aufräumen und Ihnen verraten, wie auch Sie an der Show teilnehmen können.

Die Sendung Bares für Rares

Seit 2013 wird Bares für Rares regelmäßig im ZDF ausgestrahlt. Inzwischen umfasst die Sendung mehr als 750 Folgen, die in acht Staffeln produziert wurden. Moderiert wird sie – wie Sie bestimmt schon wissen werden – von Horst Lichter, der einstmals als TV-Koch bekannt wurde. Dass er nun eine Fernsehshow moderiert, die sich mit der Veräußerung von Raritäten, Antiquitäten und Kuriositäten befasst, schien für den ein oder anderen Zuschauer – zumindest zu Beginn der Ausstrahlung – befremdlich. Was die wenigsten wissen: Horst Lichter ist begeisterter Sammler. So stellte er bereits in den 90ern diverse Antiquitäten, Trödel, Autos und Motorräder in seiner „Oldiethek“, seiner Gaststätte in Rommerskirchen-Butzheim, aus.

Nun aber zurück zu Bares für Rares. Gesendet wird das Dokutainment – eine Mischung aus Dokumentation und Entertainment – inzwischen täglich zwischen 15.05 Uhr und 16.00 Uhr im ZDF. Privatpersonen aus ganz Deutschland kommen in die Balloni-Hallen, in den Harbour-Club oder in die Walzwerke von Pulheim in Köln, um ihre kleinen und großen Schätze zu veräußern. Zu Beginn stellt sich jeder potenzielle Verkäufer kurz vor und erzählt über den Grund seines Auftretens. Anschließend wird er zur Expertise gebeten.

Hier erhält er die Gelegenheit, mehr über sein Exponat zu erfahren. In der Regel wird dann nach dem Wunschpreis des Anbieters gefragt, während der Experte einen realistischen Preis nennt. Stimmen Wunschpreis und tatsächlicher Wert überein, wird die Händlerkarte übergeben. Nun kann das Exponat dem Händlerpodium zum Kauf angeboten werden.

Bares für Rares Lieblingsstücke

Neben der normalen Nachmittags-Ausgabe von Bares für Rares gibt es gleich vier Variationen der Sendung:

  • Promi-Spezial
  • Händlerduell
  • Lieblingsstücke
  • Bares für Rares – Deutschlands größte Trödelshow

Besonders beliebt bei den Zuschauern ist das Best-Of-Format „Bares für Rares – Lieblingsstücke“. Hier stellen sowohl die Experten als auch die Händler ihre Lieblingsstücke der vergangenen Aufzeichnungen vor. Erstmals ausgestrahlt wurde dieses Format am 10. Juli 2016. Es folgten 22 weitere Folgen, in denen die Experten Albert Maier, Sven Deutschmanek und Heide Rezepa-Zabel den gesamten Verkauf – angefangen bei der Vorstellung des Verkäufers über die Expertise bis hin zum eigentlichen Verkauf – des Exponats kommentierten.

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Quelle: Screenshot ZDF

Gesendet wurde das Format zu unterschiedlichen Sendezeiten. Einige Folgen wurden Sonntagvormittag von 10:15 Uhr bis 11:45 Uhr (90 Minuten) ausgestrahlt, andere hingegen wochentags für 55 Minuten zwischen 15.05 Uhr und 16.00 Uhr.

Zu einer Fortsetzung dieses Formats kam es dann ab dem 1. Januar 2017. Neben Albert Maier, Heide Rezepa-Zabel und Sven Deutschmanek kommentierten nun auch Detlev Kümmel und die Händler Sunanne Steiger, Fabian Kahl und Wolfgang Pauritsch. Seit Mitte Oktober 2017 können sich auch die Experten Colmar Schulte-Goltz und Wendela Horz sowie die Händler Julian Schmitz-Avila und Walter „Waldi“ Lehnertz zum Team der Sendung „Bares für Rares – Lieblingsstücke“ zählen.

Kritik an Bares für Rares – ist alles nur ein Fake?

Ein potenzieller Verkäufer schreitet zur Expertise. Er gibt dem Experten seine vermeintliche Antiquität in die Hand. Nach kurzem Small-Talk mit Horst Lichter legt der Experte los. Innerhalb weniger Minuten weiß er alles über das Exponat – Alter, Hersteller und sogar den genauen Einkaufpreis. Doch wie macht er das? Ist das in so kurzer Zeit überhaupt möglich oder ist das alles nur Fake?

Diese Fragen stellen sich wohl nicht wenige der oft mehr als drei Millionen Zuschauer. Sven Deutschmanek, ein Experte der Show hat sich im Juli 2019 erstmals zu diesen „Anschuldigungen“ geäußert. Er erklärt, dass er als Experte bereits vor der Aufzeichnung der Sendung Informationen zu den Objekten bekäme. Dabei handle es sich allerdings nur um ein paar Bilder und um wenige Zeilen. Außerdem seien die Objekte vor der Sendung durch Kunsthistoriker ausgewählt worden.

All diese Erstinformationen würden allerdings nicht bei der späteren Preiseinschätzung beitragen. Wie Deutschmanek versichert, sei eine Bewertung der Objekte über Fotos nicht möglich. Für eine aussagekräftige Werteinschätzung müsse er die Exponate in den Händen halten.

Neben den Erstinformationen bestehe für die Experten außerdem die Möglichkeit, die Objekte bereits vor dem ersten Aufeinandertreffen mit den Verkäufern zu inspizieren.

Einige Zuschauer von Bares für Rares vermuten hinter der Sendung allerdings eine noch größere Verschwörung. Sie behaupten, dass die Händler von den Schätzpreisen der Expertise wüssten. Auch mit dieser Vermutung räumte Sven Deutschmanek auf. Er berichtet, dass er als Experte von den Händlern abgeschottet werden. So seien Experten und Händler während der Dreharbeiten grundsätzlich in verschiedenen Hotel untergebracht, sodass es zu keinerlei Absprachen kommen könne.

Die Händler

Montags bis freitags zwischen 15.05 Uhr und 16.00 Uhr kann ganz Deutschland dabei zusehen, wie im ZDF fünf Händler um mehr oder weniger wertvolle Exponate feilschen. Allerdings sind es nicht jeden Tag dieselben Händler. Seit der ersten Staffel „Bares für Rares“ hat sich einiges getan und so sind es heute insgesamt 13 Händler, die sich Sendung für Sendung abwechselnd überbieten.

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Quelle: ZDF/Frank Dicks

Walter „Waldi“ Lehnertz: Der gelernte Pferdewirt Walter Lehnertz betreibt eine Trödelhalle in Krekel in der Eifel. Besonders auffällig: die Größe der Halle. So viel Platz muss aber wohl auch sein, wenn man bedenkt, wie viele Exponate „Waldi“ bereits für „achtschg Euro“ bei Bares für Rares erstanden hat.

Susanne Steiger: Sie ist die Schmuckexpertin unter den Händlern und bereits seit Anfang an mit dabei. Die gelernte Steuerfachwirtin besitzt zwei eigene Schmuckläden, weiß aber dennoch auch andere hochwertige Exponate zu schätzen.

Wolfgang Pauritsch: Angefangen hat für ihn alles als Wachmann in einem Auktionshaus. Als dort ein Auktionator krank wurde, sprang Pauritsch ein. Heute ist er ein öffentlich bestellter Auktionator und führt ein Kunst- und Auktionshaus im Allgäu.

Fabian Kahl: 1991 geboren ist Fabian der jüngste Händler bei Bares für Rares. Seine Eltern, selbst als Antiquitätenhändler tätig, zogen um die Jahrtausendwende herum in das thüringische Schloss Brandenstein. Inzwischen führt der junge Händler mit seinem ausgefallenen Stil gemeinsam mit seinem Vater zwei Antiquitätengeschäfte.

Ludwig Hofmaier: Bekannt unter dem Namen „Handstand-Lucki“ ist der Bayer unter den Händlern bei Bares für Rares. Als ehemaliger Weltmeister im Handlaufen ging er in die Geschichte ein, als er über 1.000 Kilometer von Regensburg nach Rom lief – und zwar auf seinen Händen. Er ist der Einzige, der keinen eigenen Laden besitzt, sondern hauptsächlich auf Trödelmärkten verkauft.

Julian Schmitz-Avila: Als Sohn eines Kunsthändlers begeisterte sich Julian Schmitz-Avila bereits früh für Raritäten. Inzwischen leitet er selbst einen Ableger des väterlichen Kunsthandels in Bamberg.

Daniel Meyer: Der Münsteraner Daniel Meyer studierte einst Kunstgeschichte und freie Malerei. Inzwischen besitzt er in seiner Heimatstadt ein Auktionshaus und einen Trödelladen.

Dr. Elisabetz Nüdling: Sie ist Gutachterin für Diamenten und führt in Fulda ihr Geschäft in zweiter Generation. Angetan hat es der promovierten Kunsthistorikerin vor allem der Schmuck.

Elke Velten: Die frühere Auktionatorin Elke Velten arbeitet heute in ihrem Geschäft in Bonn. Bei Bares für Rares interessiert sie sich insbesondere für Antik- und Brilliantschmuck.

Esther Ollick: Vintage ist ihr Metier. Neben altem Schmuck hat sie sich auf alte Möbel spezialisiert.

Markus Wildhagen: Alte Möbel und andere besondere Fundstücke waren schon früh die Leidenschaft des gelernten Industriekaufmanns. Selbstständig ist er bereits seit 1993 und besitzt seither eine 1.300 Quadratmeter große Halle in Düsseldorf, in der er Antiquitäten aller Art verkauft.

David Suppes: Seit er 22 ist, arbeitet David Suppes als Kunst- und Antiquitätenhändler in seinem Familienunternehmen.

Jan Cizek: Ursprünglich aus der Tschechischen Republik geht Jan Cizek heute seiner Leidenschaft in der Kölner Innenstadt nach. Auf 100 Quadratmetern bietet er Industrie Design Objekte, alte Sportgeräte und Vintage Möbel an, die er zuvor selbst aufgearbeitet hat.

Sendung verpasst?

Nicht jedem ist es vergönnt, wochentags um 15.05 Uhr den Fernseher anschalten zu können. Wenn Sie dennoch keine Folge von Bares für Rares verpassen möchten, stehen Ihnen die aktuellen Folgen rund um Horst Lichter, wertvolle Antiquitäten und harte Verhandlungen in der ZDF Mediathek zur Verfügung. Auch auf YouTube können einige Folgen immer wieder angesehen werden. Darüber hinaus sendet ZDFneo aktuelle Wiederholungen in seinem Vorabendprogramm.

Selbst in die Sendung?

Quelle: ZDF

Wie Horst Lichter schon vor Jahren beteuerte, handelt es sich bei den Verkäufern keineswegs um Statisten. Jeder, der schließlich vor dem Händlertisch steht, war einst ein einfacher Zuschauer, der sich entschlossen hat, eine eigene Antiquität, Rarität oder Kuriosität nach Köln zu bringen. Doch wie ist das möglich? Was muss ein Zuschauer tun, um auch in die Sendung zu kommen?

Zunächst muss ein Formular ausgefüllt werden. Benötigt werden hier Ihre Anrede, Ihr Vor- und Nachname sowie Ihre Adresse. Auch die Angabe einer Telefonnummer und einer E-Mail-Adresse ist Pflicht. Weiterhin – und das ist wohl der wichtigste Teil – müssen Sie angeben, welche Rarität Sie besitzen. Optional können Sie angeben, welche Geschichte Sie zu dem Exponat erzählen können, welche Informationen Sie bereits über den Wert der Rarität haben und welche Fakten Sie sonst noch kennen. Auch Ihren Wunschpreis können Sie direkt im Formular eingeben. Weiterhin werden maximal fünf scharfe und gut ausgeleuchtete Fotos Ihrer Rarität benötigt.

Häufige Fragen der Zuschauer

Häufig auftretende Fragen der Zuschauer von Bares für Rares haben wir für Sie übersichtlich beantwortet.

Ich möchte in die Sendung! Wie lange ist die Wartezeit?

Wie ein ehemaliger Kandidat von Bares für Rares ausplauderte, musste er nach seiner Bewerbung ein halbes Jahr warten, bis er in die Sendung eingeladen wurde. Je nach Exponat und Anzahl der Bewerbungen, die beim Sender eingehen, kann diese Zeit allerdings auch variieren.

Auf welchem Sender läuft Bares für Rares?

Bares für Rares läuft wochentags jeden Nachmittag im ZDF. Die Wiederholung ist kurz darauf im Vorabendprogramm von ZDFneo noch einmal zu sehen.

Was war der am teuersten verkaufte Gegenstand?

Der bisher am teuersten verkaufte Gegenstand war ein 300 Jahre altes Diamantkreuz, das angeblich drei Holzsplitter des Kreuzes von Jesu Christi enthielt. Gekauft wurde es von Susanne Steiger für 42.000 Euro – die Expertise lag sogar zwischen 60.000 Euro und 80.000 Euro.

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