München (ots) –
Christine Strobl, ARD-Programmdirektorin:
„Die BERLINALE feiert das Kino. Der ARD liegt die Kinokultur auch in Zeiten des Streamings unverändert am Herzen. Unsere drei Koproduktionen im Wettbewerb und alle weiteren, unter Beteiligung der ARD entstandenen BERLINALE-Beiträge unterstreichen unser Engagement für den hochwertigen Kinofilm. Den Produzenten und allen Kreativen, die diese Filme möglich gemacht haben, wünsche ich viel Erfolg bei der Bärenjagd!“
„In Liebe, Eure Hilde“ (rbb/ARTE) ist eine der drei ARD-Koproduktionen im WETTBEWERB der BERLINALE. Der Film – die achte gemeinsame Arbeit von Regisseur Andreas Dresen und Drehbuchautorin Laila Stieler – basiert auf der wahren Geschichte von Hilde und Hans Coppi, die von den Nationalsozialisten in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurden. Insgesamt wurden zwischen 1942 und 1943 mehr als 50 Mitglieder der Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“ ermordet. „In Liebe, Eure Hilde“ erzählt eine Liebesgeschichte über Anstand und Widerstand, Intuition und zivile Courage, Würde und Angst. In den Hauptrollen spielen Liv Lisa Fries als Hilde Coppi und Johannes Hegemann als Hans Coppi. In weiteren Rollen sind Lisa Wagner, Emma Bading, Sina Martens, Lena Urzendowsky, Alexander Scheer, Florian Lukas und Fritzi Haberlandt zu sehen. (Produktion: Pandora Film Produktion, in Zusammenarbeit mit Ziegler Film und Iskremas)
Ebenfalls im Wettbewerb: „Des Teufels Bad“ (BR/ORF/ARTE). In der deutsch-österreichischen Koproduktion führen Veronika Franz und Severin Fiala (Regie und Drehbuch) ihr Publikum nach Oberösterreich ins Jahr 1750: Eine Hingerichtete wird auf einem Hügel zur Schau gestellt – als Beweis, als Warnung, als ein Omen? Die tiefreligiöse und hochsensible Agnes (Anja Plaschg) betrachtet die tote Frau mit Mitleid. Auch mit Sehnsucht, denn sie fühlt sich fremd in der Welt ihres Mannes Wolf (David Scheid), in die sie frisch eingeheiratet hat. Eine gefühlskalte Welt voller Arbeit, Verrichtungen und Erwartungen. Immer mehr zieht sich Agnes zurück. Immer enger wird ihr inneres Gefängnis, immer erdrückender ihre Melancholie. Ein Gewaltakt scheint ihr bald der einzige Ausweg. (Produktion: Ulrich Seidl Filmproduktion in Koproduktion mit Heimatfilm)
Der dritte ARD-Wettbewerbsbeitrag heißt „Langue Étrangère“ (MDR/ARTE/ARTE France Cinéma). In der französisch-deutsch-belgischen Kinokoproduktion von Claire Burger reist die 17-jährige Fanny (Lilith Grasmug) zu einem Sprachaufenthalt nach Deutschland. In Leipzig trifft sie auf ihre Brieffreundin Lena (Josefa Heinsius), eine Teenagerin, die davon träumt, politisch aktiv zu werden. Um Lena für sich zu gewinnen, erfindet sie ein anderes Leben. In weiteren Rollen spielen Nina Hoss, Chiara Mastroianni, Jakob Diehl und Jalal Altawil. (Produktion: Les Films de Pierre, Razor Filmproduktion, Les Films du Fleuve)
Das BERLINALE SPECIAL zeigt zwei weitere ARD-Koproduktionen: In Julia Heinz‘ Film „Treasure“ (BR/SWR/MDR/ARTE) unternimmt die New Yorkerin Ruth (Lena Dunham) mit ihrem eigenwilligen Vater Edek (Stephen Fry) eine Rundreise durch Polen, um die Orte zu besuchen, an denen ihre Familie einst gelebt hatte – bevor die Familienmitglieder im Holocaust ermordet wurden. Ruth möchte ihre jüdischen Wurzeln finden. Ihr Vater dagegen zeigt sich mäßig interessiert an der Familiengeschichte. Erst als die beiden das ehemalige Haus der Familie besuchen und Edek mit einer polnischen Familie konfrontiert wird, die vom Elend seiner Familie profitiert hat, verändert sich seine Haltung. Vater und Tochter nähern sich einander zum ersten Mal an. (Produktion: Seven Elephants in Koproduktion mit Kings & Queens Filmproduktion, Haïku Films und Detailfilm unter Beteiligung von Lava Films)
„Filmstunde_23“ (BR) ist der zweite ARD-koproduzierte BERLINALE Special-Beitrag von Edgar Reitz und Jörg Adolph (Regie und Buch). 1968 wagte Edgar Reitz den Versuch, Film als Unterrichtsfach an der Schule einzuführen. Am Münchner Luisengymnasium lehrte er ein Semester lang 26 Mädchen im Alter von durchschnittlich 13 Jahren Filmkunde. Ein Experiment, das im BR-Dokumentarfilm „Filmstunde“ verewigt wurde. 55 Jahre später konnte Edgar Reitz ein Klassentreffen mit den ehemaligen Filmschülerinnen dokumentieren und zeigen, dass der Unterrichtsversuch von 1968 ein ganzes Leben lang nachwirkte. (Produktion: if… Productions in Zusammenarbeit mit ERF)
Im PANORAMA werden zwei ARD-Koproduktionen gezeigt: „Baldiga – Entsichertes Herz“ (rbb) von Markus Stein nach dem Buch von Ringo Rösener ist das Porträt des radikalen und komplexen Fotografen und Künstlers Jürgen Baldiga – und der sagenumwobenen queeren West-Berliner Szene der 80er und frühen 90er Jahre. (Produktion: Hoferichter & Jacobs)
„Verbrannte Erde“ (WDR) von Thomas Arslan (Buch und Regie) erzählt die Geschichte des Berufskriminellen Trojan (Misel Maticevic), der zwölf Jahre nach seiner Flucht aus Berlin in die Stadt zurückkehrt. Bald hat er einen neuen „Auftrag“: Ein wertvolles Gemälde soll aus dem Museum gestohlen werden. Doch der akribisch geplante Coup läuft aus dem Ruder. (Produktion: Schramm Film Koerner & Weber)
Das FORUM präsentiert „Der unsichtbare Zoo“ (rbb/ARTE, BR, SWR, NDR): Das Tier im Gehege, der Mensch im Kino. Was liegt dazwischen? Über die Jahreszeiten hinweg erzählt der Regisseur Romuald Karmakar vom Leben, der Arbeit, den Tieren und den Besuchern des Zoos Zürich, einer Institution, die zu den führenden Zoologischen Gärten Europas zählt. (Produktion: Pantera Film, Film Base Berlin)
Im Wettbewerb der GENERATION KPlus steht „Sieger sein“ (MDR/SWR/WDR) von Soleen Yusef (Buch und Regie). Mona (Dileyla Agirman) ist mit ihrer kurdischen Familie aus Syrien geflüchtet und landet auf einer Grundschule in Berlin-Wedding. Dort geht es hart zu. Auch im Mädchenfußballteam, in das Mona aufgenommen wird, spielen alle gegeneinander. Doch bald wird allen klar: Nur wenn sie zusammenspielen, können sie gewinnen. (Produktion: DCM Pictures in Koproduktion mit der Boje Buck Produktion)
Der rbb ist Ko-Partner der BERLINALE und berichtet umfassend im rbb Fernsehen, in seinen Hörfunkprogrammen und im Internet über die 74. Internationalen Filmfestspiele. Im Ersten wird das Kulturmagazin „ttt“ am Sonntag, 18. Februar, um 23:40 Uhr in einem Spezial mit Max Moor über die Höhepunkte, Themen und Trends der diesjährigen BERLINALE informieren.
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Quelle: ots