Das Bloomsday-Festival erinnert an das Dublin von James Joyce / Irlands jährliche Feier des bahnbrechenden Werks Ulysses kehrt im Juni mit dem fünftägigen Festival in die Hauptstadt zurück

Frankfurt am Main (ots) –

Kunst, Musik, Theater, Vorträge, Lesungen, Wanderungen und kulinarische Veranstaltungen stehen auf dem dicht gedrängten Programm, das Joyce-Fans aus Irland und der ganzen Welt dazu einlädt, seinen berühmten Roman Ulysses durch eine Vielzahl von Blickwinkeln zu betrachten. Der Bloomsday (https://go.irlnd.co/ybu53f5c) und das Bloomsday Festival (https://www.bloomsdayfestival.ie/) (11.-16. Juni) erinnern an den 16. Juni 1904, den Tag, der in dem bedeutenden Roman verewigt wurde, und folgt den Spuren des Hauptdarstellers Leopold Bloom in Dublin.

Zu den Höhepunkten der diesjährigen Veranstaltungen gehören Aufführungen von Joyces Geschichte Grace in Bewley’s Café und eine musikalische Feier von Ulysses in der National Concert Hall. Die Glockenspieler der Christ Church Taney werden die Glocken läuten, auf die im Roman Bezug genommen wird, und im Dalkey Castle (https://dalkeycastle.com/) werden Schauspieler erhellende und unterhaltsame Auszüge aus den Joyce-Werken Ulysses, Dubliners und A Portrait of the Artist as a Young Man vorführen.

Bei einer Reihe von Wanderungen werden die in Ulysses erwähnten Orte besucht oder die Aspekte Dublins erkundet, die Joyce’s Werk beeinflusst haben. Zu den Ausstellungen gehört eine Hommage an die Kunst und Kreativität von Lucia Joyce, der Tochter von James Joyce, die im Paris der 1920er-Jahre als Tänzerin und Künstlerin tätig war.

Mehrere der geplanten Veranstaltungen befassen sich mit den Speisen und Getränken, die Leopold Bloom und seine Freunde in dem Roman über den Tag verteilt zu sich nehmen. Das alljährliche Bloomsday Breakfast findet im Belvedere College (https://belvederecollege.ie/) statt, wo Joyce studierte, und umfasst Lesungen und Lieder sowie herzhafte Speisen. Im Delahunt-Restaurant wird es eine von Ulysses inspirierte Speisekarte geben, während in vielen Cafés und Restaurants das Gorgonzola-Sandwich und das Glas Burgunder angeboten werden, die Bloom so sehr genossen hat.

In Sweny’s Pharmacy, der aus dem Roman bekannten Apotheke aus dem Jahr 1847, kann man eine Tasse Tee trinken, ein Stück Zitronenseife kaufen, wie Bloom es tat, und an einer Lesung teilnehmen.

Neben den kostenpflichtigen Veranstaltungen wird es auch spontane Lesungen in Kneipen, Cafés und sogar auf den Straßen der Stadt geben, und Einheimische und Besucher werden sich in Bloomsday-Stimmung versetzen, indem sie sich in edwardianische Gewänder kleiden, um den Stil von Joyce‘ Dublin nachzustellen.

Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten steht das James Joyce Centre (https://jamesjoyce.ie/), der Organisator des Festivals, das Ausstellungen und interaktive Führer zu Joyces Leben und Werk beherbergt. Weitere Erinnerungsstücke aus dem Leben des Autors können im James Joyce Tower and Museum in Sandycove besichtigt werden, dem Martello-Turm, der im ersten Kapitel von Ulysses vorkommt. Und in der National Gallery (https://www.nationalgallery.ie/explore-and-learn/bloomsday) sind Porträts des Autors selbst zu sehen.

Tipps am Rande zwischen Nord und Süd

Joyce studierte am University College of Dublin. In dessen verborgenem Hinterhof ist heute noch die alte Esche zu sehen, unter der er mit Kommilitonen nach der Graduierung fotografiert wurde. Ein Muss ist die National Library und ihr Lesesaal, in dem Dedalus im „Ulysses“ über die Literatur diskutiert und wo Joyce selbst sich mit Freunden traf. Die Nationalbibliothek bewahrt viele Manuskripte von ihm und anderen irischen Schriftstellern, darunter Edna O’Brian, Seamus Heaney und W.B. Yeats. Sie können in digitalisierter Form eingesehen werden.

Nicht weit entfernt im Zentrum, umgeben von Geschäften und Pubs, kreuzen sich Molesworth- und Dawson-Street. Hier half der Romanheld Leopold Bloom einem Blinden über die Straße. Eine Plakette erinnert an diese Szene. Unweit liegt schon St Ann’s Church (aus 1720), wo Joyces Dubliner Kollege Bram Stoker heiratete, dessen Werk Dracula auch mehr als 125 Jahre nach seiner Erscheinung noch präsent ist.

Der Weg gabelt sich. Wer hungrig ist, mag sich im Herzen von Dublin stärken wollen: vorzugsweise in Davy Byrnes Pub nahe Bewley’s Oriental Café. Hier probierte auch Leopold Bloom – bei einem Glas Burgunder – das berühmte Gorgonzola Sandwich. Es steht immer noch auf der Karte und ein Innenraum ist Molly Bloom gewidmet. Wer indes noch bummeln möchte, kann stattdessen Sweny’s Pharmacy besuchen. Zwar besteht die ehemalige Apotheke – wo Leopold für Molly Zitronenseife kauft -hier nicht mehr, doch die alten Regale und Flaschen sind immer noch erhalten, samt Erinnerungsstücken, die die Zeit im heutigen Literaturshop überdauerten. Der Laden selbst überlebt durch den Verkauf der ikonischen Seife, der Joyceschen Werkausgaben in allen Sprachen oder kleiner Notizbücher.

Trinity College darf nicht fehlen – der große Lesesaal und das Book of Kells sind touristisches Pflichtprogramm. Wobei Joyce selbst hier niemals studierte: Die Kirche gab ihm keine Empfehlung. Wer also dort – wie Leopold Bloom – nicht anstehen und bleiben möchte, wird vielleicht Berkeley Library – in Grafton St. am College Green – bevorzugen. Ihre Sammlung ist der Gegenwart verpflichtet und offen für „Normal People“ unter den Literaturfans.

Und wer sich an den als schwer zugänglich bekannten Roman nicht herantraut, kann sich helfen lassen. At it again haben ein kleines handliches Büchlein herausgebracht, das Ulysses auch für Einsteiger leicht verständlich erklärt.

Hintergrund

Das jährliche „Bloomsday“ Festival in Dublin referiert auf jenen einen Tag der epischen Handlung des „Ulysses“: auf Donnerstag, den 16. Juni 1904. Es wird vom James Joyce Centre ausgerichtet. Jeder Joyce-Fan muss es einfach einmal miterlebt haben. Ein literarisch inspirierter Urlaub in der Unesco city of literature ist besonders zu empfehlen, zumal viele Lesungen, Konzerte und Pub Sessions die weltweite Gemeinde hier zusammenbringen werden. Wer den Weg dieses Mal jedoch nicht schafft, sollte unbedingt online mitgehen: Die Website und vor allem die „digital radio station for Irish literature“ des Musem of Literature Ireland sind nur zu empfehlen.

Wenn Sie mehr über Irland und über irische Literatur erfahren möchten, hören Sie doch einfach mal rein in den Podcast von Tourism Ireland.

Links:

www.ireland.com

https://www.ireland.com/de-de/things-to-do/events/bloomsday-festival/ (https://go.irlnd.co/ybu53f5c)

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https://joycetower.ie/

https://www.nationalgallery.ie/explore-and-learn/bloomsday

https://www.ucd.ie/

https://www.nli.ie/

https://stann.dublin.anglican.org/

https://davybyrnes.com/

https://www.sweny.ie/

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https://www.tcd.ie/library/

https://www.atitagain.ie/

https://www.ireland.com/de-de/magazine/literature/bloomsday-dublin/ (https://go.irlnd.co/ddfyks40)

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