Stuttgart (ots) –
Limitierte signierte Auflage zugunsten der Gesellschaft der Musikfreunde Donaueschingen
Das Plakatmotiv der Donaueschinger Musiktage 2023 stammt von William Kentridge. Der in Südafrika geborene Künstler genießt internationales Renommee für seine Zeichnungen und Installationen ebenso wie für seine Filme, Theater- und Opernproduktionen. Er setzt die in den 1960er Jahren etablierte Reihe der Künstlerplakate der Donaueschinger Musiktage fort, zu der bereits Künstler:innen wie Joan Miró, Gerhard Richter, Anselm Kiefer, Georg Baselitz und Neo Rauch oder auch in der jüngeren Vergangenheit Angela Bulloch, Shilpa Gupta, Jutta Koether und Martin Assig Beiträge geleistet haben.
Megaphon im Daumenkino
Als Kind von gegen die Apartheid engagierten Eltern in Südafrika aufgewachsen, spielen Politik und die Geschichte von Kolonialismus und Apartheid in William Kentridges Biografie und seinem Werk eine zentrale Rolle. Bekannt wurde er zunächst durch seine auf Kohlestiftzeichnungen beruhenden Animationsfilme, die in einem charakteristischen Prozess des Auslöschens und Neubearbeitens entstehen. Später machte er sich auch als Theater- und Opernregisseur einen Namen. Zu seinen großen Themen zählen Erinnern und Vergessen, die Rolle des Künstlers und der schöpferische Arbeitsprozess. Der „Ideologie großer Narrative“, so Kentridge, ziehen seine Zeichnungen, Collagen, Filme, Performances und Bühnenwerke eine Ästhetik des Fragments, der Unvollständigkeit und der Ungewissheit vor. Das Plakatmotiv der Donaueschinger Musiktage 2023 zeigt ein Megaphon. Es stammt aus einer Zeichnung für den Daumenkino-Film „Second-hand Reading“, für dessen Zeichnungen der Künstler Einzelseiten aus dem Shorter Oxford English Dictionary verwendete.
„… was gehört oder gesagt werden muss …“
Lydia Rilling (Künstlerische Leiterin der Donaueschinger Musiktage): „William Kentridge hat in über 30 Jahren ein einzigartiges OEuvre geschaffen, das verschiedene Künste verschmilzt. Musik nimmt darin einen bedeutenden Platz ein, angefangen von seinen frühen Filmen bis zu den jüngsten Musiktheaterarbeiten. Kentridge hat dabei auch immer wieder mit zeitgenössischen Komponisten zusammengearbeitet. Das Megaphon taucht erstmals in den 1990er Jahren in seiner Bildsprache auf. Laut Kentridge zeigen Megaphone an, was ‚gehört oder gesagt werden muss außerhalb von sich selbst‘. Im Laufe der Jahre erscheint das Megaphon-Motiv in unterschiedlichsten Werken und Medien – in Zeichnungen von Kentridges Alter Ego Felix Teitelbaum genauso wie in der Installation ,The Refusal of Time‘ der documenta 2012 oder späteren Installationen und Performances. Das Megaphon ist inzwischen zu einer Ikone des Schaffens von William Kentridge geworden.“
William Kentridge, geboren 1955 in Johannesburg, Südafrika, kombiniert Zeichnung, Text, Film, Performance, Musik, Theater und kollaborative Praktiken, um Kunstwerke zu schaffen, die Politik, Wissenschaft, Literatur und Geschichte thematisieren und dennoch einen Raum für Widerspruch und Unsicherheit bewahren. Kentridges Arbeiten sind seit den 1990er Jahren in Museen und Galerien auf der ganzen Welt zu sehen, darunter im Museum of Modern Art in New York, im Albertina Museum in Wien und im Musée du Louvre in Paris. Er nahm mehrfach an der documenta in Kassel (2012, 2002, 1997) und der Biennale in Venedig (2015, 2013, 2005, 1999 und 1993) teil.
Zu Kentridges Opernproduktionen gehören Mozarts „Zauberflöte“, Schostakowitschs „Die Nase“ und Bergs Opern „Lulu“ und „Wozzeck“ an Opernhäusern wie der Metropolitan Opera in New York, der Mailänder Scala, der English National Opera in London sowie bei den Salzburger Festspielen. Hinzu kommen zahlreiche Theaterproduktionen in Schauspielhäusern und auf Festivals rund um den Globus.
Limitierte Auflage
Das Künstlerplakat von William Kentridge wird in einer Auflage von 800 Stück vorliegen und kann ab dem 11. September zum Preis von 20 EUR bei der Stadt Donaueschingen erworben werden (Telefon: 0771 857 264, E-Mail: lisamarie.reuter@donaueschingen.de). Ab Festivalbeginn sind 20 vom Künstler signierte Exemplare zum Preis von je 200 EUR verfügbar. Der Erlös kommt der Gesellschaft der Musikfreunde Donaueschingen zugute. Während der Musiktage sind beide Plakatversionen auch im Festivalbüro in der Karlstraße 58 erhältlich.
Donaueschinger Musiktage 2023 unter dem Titel „colLABORation“
Die Donaueschinger Musiktage 2023 präsentieren vom 19. bis 22. Oktober unter dem Titel „colLABORation“ insgesamt 23 Uraufführungen und Klanginstallationen. Das detaillierte Programm der Donaueschinger Musiktage ist ebenso wie die Programmbroschüre als PDF unter SWR.de/donaueschingen online zu finden. Tickets sind bei littleticket.shop oder über die Tickethotline 0221 91409830 erhältlich. Das Kulturamt der Stadt Donaueschingen verschickt das Festivalprogramm auf Anfrage (Tel. 0771 857 266, E-Mail: info@musikfreunde-donaueschingen.de).
Veranstalter der Donaueschinger Musiktage ist die Gesellschaft der Musikfreunde in Zusammenarbeit mit der Stadt Donaueschingen, dem Südwestrundfunk und dem SWR Experimentalstudio.
Die Donaueschinger Musiktage 2023 werden als kultureller Leuchtturm durch die Kulturstiftung des Bundes gefördert. Die Kulturstiftung des Bundes wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Weitere Förderer sind das Land Baden-Württemberg und die Ernst von Siemens Musikstiftung.
Eine druckfähige Bilddatei des Plakats kann auf ARD-Foto.de heruntergeladen werden. Gerne stellen wir auf Nachfrage Pressefotos zur Verfügung.
Weitere Informationen unter http://swr.li/donaueschinger_musiktage_kuenstlerplakat und SWR.de/donaueschingen
Pressekontakt:
Matthias Claudi, Tel. 0711 929 12219, matthias.claudi@SWR.deInterviewanfragen, Pressematerial: Stefan Stahnke, Tel. 030 3478 1984, st@worteuebermusik.deBildkommunikation: Tel. 07221 929 26868, foto@SWR.de, ARD-foto.de
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Quelle: ots