Köln (ots) –
Sie soll all unsere Probleme rund um das Thema Fettleibigkeit lösen: Die so genannte „Abnehmspritze“. Aber wie wirkt sie wirklich? Eckart von Hirschhausen geht dem Hype um die neuen Medikamente gegen die Kilos in seiner neuen ARD/WDR-Dokumentation „Hirschhausen und die Abnehmspritze“ (8.4.2024, 20:15 Uhr, Das Erste) am Vorabend des ARD-Thementags „Medizin von morgen“ auf den Grund.
„Selbst schuld, nicht diszipliniert genug“ – das hören Menschen, die an Adipositas leiden, immer wieder. Jahrzehntelang suchte man den Schlüssel gegen Übergewicht im Stoffwechsel, versuchte durch Diäten, Kalorienzählen, Sport und unzählige „Tricks“, unseren Organismus von seiner angeborenen Lust auf alles, was dick macht, zu bremsen. Heute weiß man: Der Schlüssel liegt im Hirn. Und genau dort wirkt die Abnehmspritze. Sie setzt direkt bei den Hormonen im Belohnungssystem an und soll helfen, den Schalter im Hirn umzulegen.
„Bei Adipositas tickt das Gehirn wie auf Drogen“
Hirschhausen geht dorthin, wo Kameras selten hinkommen: zum Beispiel in eine Therapiegruppe für Essgestörte und den Backstage-Bereich der Komikerin Nicole Jäger. Er begleitet eine Patientin, die mit der Spritze abnimmt und er legt sich selbst ins MRT. Wie reagiert sein eigener Körper auf eine Woche voller zusätzlicher Süßigkeiten und Junk-Food? „Bereits eine Woche mit zu viel Zucker, Fett und Salz hat mein Belohnungssystem im Hirn aus der Bahn geworfen. Ich konnte subjektiv das hochkalorische Zeug nicht mehr sehen – aber wie die Scans zeigen, wollte mein Hirn immer mehr davon! Bei Adipositas tickt das Gehirn wie auf Drogen“, sagt Eckart von Hirschhausen.
Die Behandlung mit der Abnehmspritze ist ein Hoffnungsschimmer, genauso wichtig wäre aber eine erfolgreiche Prävention. Die Doku wirft Fragen auf wie: Warum gibt es bis heute kein Geschäftsmodell für das Verhindern von Krankheiten, kein gescheites Schulessen, keine Aufklärung über die wahren Ursachen von Übergewicht? Wie lange wollen wir es uns als Gesellschaft noch leisten, dass es überall und ständig Fettiges, Süßes und Salziges zu kaufen gibt, aber gesundes Essen als Luxus gilt?
Lachen gegen den Hass mit Comedienne Nicole Jäger
„Mein größtes Aha-Erlebnis während der Dreharbeitenwar, wie unfassbar viel Hass auf dicken Menschen abgeladen wird. Und welche Rolle gesellschaftliche Vorurteile, Traumata und sogar verinnerlichter Selbsthass für die Adipositas-Pandemie spielen. Ich bin sehr dankbar, dass ich in den Gesprächen mit den Betroffenen und der Gesundheitspsychologin Jutta Mata verstehen lernen durfte: Wenn wir die seelischen und sozialen Faktoren nicht endlich ernst nehmen, kann die Spritze nur Symptome bekämpfen, aber nicht die Ursache“, sagt Eckart von Hirschhausen.
„Hirschhausen und die Abnehmspritze“ pikst in ein gut gehütetes Geheimnis: Jeder von uns denkt mehr über Essen nach als ihm oder ihr guttut. Wir leben in einer Gesellschaft, die immer dicker wird – und gleichzeitig geht sie mit Dicken gnadenlos um. Für Eckart von Hirschhausen ist es höchste Zeit, einen neuen Weg aus der Adipositas-Epidemie zu suchen. Auch der Humor kommt in der Doku nicht zu kurz. Mit Stand-Up Comedienne Nicole Jäger geht Eckart von Hirschhausen auf die Bühne – und gemeinsam baden. Denn der Hass, den viele dicke Menschen tagtäglich zu spüren bekommen, lässt sich verwandeln: In Lachen!
„Hirschhausen und die Abnehmspritze“ ist eine Produktion der Bilderfest GmbH (Buch und Regie: Kristin Siebert, Produzent: Stefan Otter) im Auftrag des WDR (Redaktion: Daniele Jörg, redaktionelle Mitarbeit: Tina Srowig) für Das Erste.
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