München (ots) –
Die geplanten Themen:
„Frauen! Leben! Freiheit!“ – Narges Mohammadi und ihr unermüdlicher Kampf im Iran
Seit drei Jahrzehnten kämpft die iranische Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und für die Meinungsfreiheit und erhält dafür den diesjährigen Friedensnobelpreis. Entgegennehmen kann sie den Preis nicht: Seit November 2021 sitzt sie erneut in Haft. Mittlerweile hat sie einen Großteil ihres Lebens im Gefängnis verbracht. Heimlich führt sie Interviews und veröffentlicht, was hinter den Gefängnismauern vor sich geht. Ihre Hafterfahrungen und die von 13 weiteren Frauen hält sie in ihrem aktuellen Buch „Frauen! Leben! Freiheit!“ fest. Ihren Mann und ihre Kinder, die in Frankreich im Exil leben, hat Narges Mohammadi zuletzt vor 8 Jahren gesehen.
„ttt“ spricht mit Mohammadis Ehemann Taghi Rahmani, der, selbst regimekritischer Journalist, jahrelang im Iran inhaftiert war und jetzt im Exil in Frankreich lebt. Außerdem treffen wir die deutsch-iranische Journalistin Natalie Amiri, die fünf Jahre lang das ARD-Studio in Teheran geleitet hat und die Menschenrechtsaktivistin Mariam Claren. Ihre Mutter Nahid Taghavi ist derzeit zusammen mit Narges Mohammadi im Evin-Gefängnis inhaftiert.
Beitrag: Mandana Bareh Foroush
Frieden schaffen – aber wie? Was wir aus vergangenen Kriegen über die Gegenwart lernen können
Es gibt im Moment so viele Kriegstote wie seit 30 Jahren nicht, die Ausgaben für Militarisierung und Waffenexporte sind auf einem Rekordhoch. Im „Weltfriedens-Index“ steht es schwarz auf weiß: Die Friedfertigkeit nimmt weltweit immer weiter ab.
Der Historiker Jörn Leonhard analysiert in seinem Buch „Über Kriege und wie man sie beendet“ wie Kriege und Konflikte in der Vergangenheit zu Ende gingen. Eine Feuerpause könne zwar ein erster Schritt auf dem Weg zu Verhandlungen sein, für einen stabilen Frieden aber brauche es noch weit mehr.
„ttt“ spricht mit der Friedensforscherin Ursula Schröder und dem Historiker Jörn Leonhard über die Frage, was wir aus vergangenen Kriegen und Konflikten lernen können – und was es jetzt braucht, damit ein stabiler Frieden im Nahen Osten überhaupt denkbar wird.
Beitrag: Sarah Plass
Heimat, Rassismus und die Sehnsucht nach Liebe: Stephan Anpalagan über die tiefen Wunden der Migrationsgesellschaft
In diesem Land gibt es einen Ort, um den sich Mythen ranken. Den keiner so richtig zu beschreiben vermag, der aber definiert, wer wir sind. An dem festgelegt wird, was „normal“ ist und was nicht. Ein Sehnsuchtsort – und ultimative Kampfzone: die Mitte der Gesellschaft. Wie schwierig es sein kann, es in dieses „Traumland“ zu schaffen, wenn man nicht in seinen warmen Schoß hineingeboren wird, darüber hat der Autor und Theologe Stephan Anpalagan mit „Kampf und Sehnsucht in der Mitte der Gesellschaft“ ein aufwühlendes Buch geschrieben.
„ttt“ hat Stephan Anpalagan in Wuppertal getroffen und mit ihm in der Schwebebahn über Liebeskummer, Rassismus und Heimat gesprochen.
Beitrag: Sven Waskönig
Der Dokfilm „Smoke Sauna Sisterhood“: Schwitzen gegen das Patriarchat
80 Grad Celsius: Bei dieser Temperatur wechselt das Patriarchat den Aggregatzustand. Es beginnt zu verdunsten, Tropfen für Tropfen – bis nur noch Dampf von ihm übrig ist. 80 Grad ist auch die Temperatur, auf die eine traditionelle estnische Rauchsauna erhitzt wird. Im Dokumentarfilm „Smoke Sauna Sisterhood“ von Anna Hints begegnet sich eine Gruppe von Frauen über die Jahreszeiten hinweg immer wieder im Schutz von Dampf, Wärme und Dunkelheit. Im gemeinsamen Ritual finden sie Trost und Heilung.
Auf dem diesjährigen Sundance Film Festival wurde Hints für ihre Regiearbeit an dem Film ausgezeichnet. „Smoke Sauna Sisterhood“ ist außerdem nominiert für den Europäischen Filmpreis 2023.
„ttt“ hat Anna Hints im eindeutig weniger als 80 Grad warmen Berlin getroffen und mit ihr über das schweißtreibende Patriarchat und die heilende Wirkung weiblicher Solidarität gesprochen.
Beitrag: Andreas Krieger
Moderation: Max Moor
„ttt – titel thesen temperamente“ ist am Sendetag ab 20:00 Uhr in der ARD Mediathek verfügbar
Redaktion: Wero Jägersberg, Jella Mehringer (hr)
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