Hamburg (ots) –
In der ARD Mediathek ab Dienstag, 28. Mai
Deutschsprachige Texte mit intellektuellem Anspruch, Gitarrenrock mit Gesellschaftskritik und eine ganz eigene Coolness: Dafür steht die sogenannte „Hamburger Schule“, eine der bedeutendsten Musikrichtungen der deutschen Popmusik-Geschichte. Bands wie „Tocotronic“, „Blumfeld“, „Die Sterne“, „Die Braut haut ins Auge“ oder die „Goldenen Zitronen“ zählen zu ihren prominentesten Vertretern. In den 1990er-Jahren gehörten sie zu den wichtigsten deutschsprachigen Bands, zum Teil sind sie bis heute erfolgreich. Die zweiteilige Dokumentation „Die Hamburger Schule – eine Musikszene zwischen Pop und Politik“ von NDR und ARD Kultur verfolgt die Geschichte dieser einzigartigen und einflussreichen Musikrichtung, ohne die viele spätere deutschsprachige Indie-Bands niemals so große Erfolge hätten feiern können. Autorin Natascha Geier war Teil der Szene, kennt viele der wichtigsten Protagonist*innen und erzählt persönlich von der Aufbruchszeit der Hamburger Schule und ihrer Wirkung bis heute. Die beiden Teile „Über den Kiez in die Charts“ und „Anspruch und Widerspruch“ kommen am Dienstag, 28. Mai, in die ARD Mediathek.
In „Über den Kiez in die Charts“ schildert Natascha Geier den Beginn der Hamburger Schule mit Bands wie „Die Goldenen Zitronen“, „Huah!“, „Kolossale Jugend“ oder Musiker Rocko Schamoni. Aus Protest gegen Rassismus und Rechtsradikalismus, die Euphorie über die Wiedervereinigung und die Banalität der deutschen Schlagermusik entwickelt sich auf dem Hamburger Kiez eine neue Musikszene mit Haltung. Die Texte sind oft intellektuell, politisch, selbstbezogen, anders als bisher im deutschen Pop. Mitte der 1990er-Jahre wird die Hamburger Schule mit „Die Sterne“ oder „Blumfeld“ auch kommerziell erfolgreich und gleichzeitig in den Feuilletons gefeiert.
Der zweite Teil „Anspruch und Widerspruch“ erzählt den Aufstieg von „Tocotronic“, eine der bis heute erfolgreichsten deutschen Bands überhaupt. Es geht aber auch um Debatten innerhalb der Szene über den Widerspruch zwischen Kommerz und politischem Anspruch. Musikerinnen wie Bernadette la Hengst oder Christiane Rösinger reflektieren die Rolle von Frauenbands in der Szene, die vor allem männerdominiert war, obwohl es viele kreative Frauen gab. Außerdem beleuchtet die Dokumentation den Einfluss der Hamburger Schule auf Kunst, Theater und Popliteratur – bis heute.
Mit Rocko Schamoni, Dirk von Lowtzow und Jan Müller (Tocotronic), Bernadette la Hengst (Die Braut haut ins Auge), Frank Spilker (Die Sterne), Nixe Walsh (Huah!, Mobylettes), Christiane Rösinger (Lassie Singers), Daniel Richter, Schorsch Kamerun und Ted Gaier (Die goldenen Zitronen), Carsten Hellberg (Ostzonensuppenwürfelmachenkrebs), Knarf Rellöm (Huah!) und anderen.
Die Folgen stehen zur Ansicht im Vorführraum des NDR Presseportals.
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Quelle: ots