Weltspiegel – Auslandskorrespondenten berichten / Am Sonntag, 11. Februar 2024, 18:30 Uhr, vom NDR im Ersten

München (ots) –

Moderation: Andreas Cichowicz

Geplante Themen:

Israel: Geisel-Angehörige hoffen auf die nächste Freilassung

Die israelische Regierung hat in den vergangenen Tagen 31 der von der Hamas verschleppten Geiseln für tot erklärt. Eine weitere Freilassung von Geiseln lehnt die Hamas derzeit ab, Unterhändler sprechen dennoch weiterhin von „positiven Signalen“ bei den Verhandlungen. Die Angehörigen der Geiseln setzen die rechte israelische Regierung weiterhin unter Druck, um die Freilassung zu forcieren. Der „Weltspiegel“ berichtet über die Familien, ihre emotionale Situation und die Möglichkeiten, die sie zur Freilassung der Geiseln sehen. (Autorin: Natalie Amiri, ARD-Studio Tel Aviv)

Israel: Militante Siedler werden Militär-Reservisten

Issa hat Angst. Issa ist ein Palästinenser, der in Hebron lebt, einer der Städte im Westjordanland. Obwohl der Krieg gegen die Hamas in seiner ganzen Brutalität hier nicht stattfindet, hat sich das Leben für Issa dramatisch verändert. Seit vielen Jahren ziehen immer mehr Siedler in das Westjordanland, auch nach Hebron. Geschützt durch das israelische Militär! Seit dem Überfall der Hamas wurden auch im Westjordanland die israelischen Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Die Siedler, die seit Jahren versuchen, die Palästinenser zu verdrängen, tun Dienst als Reservisten der israelischen Armee. Seitdem gehören Willkür und Drangsalierung zum Alltag Die Palästinenser fühlen sich als Bewohner zweiter Klasse. Auch Issa darf nicht mehr auf direktem Wege zu seinem Haus gehen, denn es gibt Straßen, die Israelis vorbehalten sind. Und auch sein Auto darf er nicht mehr benutzen, nur die Siedler dürfen in ihren Autos durch Hebron fahren. Der „Weltspiegel“ berichtet über den schwierigen Alltag der Palästinenser in Hebron. (Autorin: Hanna Resch, ARD-Studio Tel Aviv)

Indonesien: Präsidentenwahl – Ein Land auf dem Sprung

Indonesien ist ein Land der Superlative – häufig wird in Europa unterschätzt, welches Potenzial der riesige Inselstaat mit seinen 280 Millionen Einwohnern hat. Der derzeitige Präsident Joko Widodo schaut auf zwei erfolgreiche Amtsperioden, die Umfragewerte bestätigen ihm Beliebtheitswerte von mehr als 70 Prozent. Er darf aber nicht noch einmal antreten. Indonesiens Erfolg hängt vor allem mit seiner Wirtschaftsstrategie zusammen. Indonesien hat die weltweit größten Ressourcen an Nickelerz, einem Mineral, das für die Produktion von Batterien wichtig ist. Wer Indonesiens Nickel kaufen möchte, muss in Indonesien auch für Arbeitsplätze sorgen. Die Zeiten sollen vorbei sein, in denen Entwicklungsländer ausgebeutet werden. Die Strategie scheint aufzugehen und die Indonesier schauen selbstbewusst in die Zukunft. Aber der Nickelabbau hat eine Schattenseite: Artenreicher Regenwald wird abgeholzt, Luft und Böden verschmutzt. Drei Tage vor der Präsidentenwahl berichtet der „Weltspiegel“ über junge, selbstbewusste Indonesierinnen und Indonesier: Sie wünschen sich, dass es weitergeht mit der Entwicklung ihres Landes und fordern Nachhaltigkeit und Chancengleichheit. (Autorin: Christiane Justus, ARD-Studio Singapur)

Großbritannien: Der Post Office-Skandal

Computerpannen durch fehlerhafte Software sind ärgerlich, aber selten zerstören sie Existenzen. Genau das ist aber in Großbritannien geschehen, weil ab 1999 insgesamt mehr als 700 Mitarbeiter der staatlichen Postämter wegen des Vorwurfs der Veruntreuung von Geldern strafrechtlich verfolgt wurden. Tatsächlich war eine fehlerhafte Software schuld, die von der Post eingesetzt wurde. „Dies ist einer der größten Justizirrtümer in der Geschichte unseres Landes“, musste schließlich auch der konservative Regierungschef Richie Sunak einräumen. Bis heute ist der Skandal nur unzureichend aufgearbeitet, weniger als 100 der 700 Verurteilten wurden inzwischen rehabilitiert. Erst ein mehrteiliges TV-Drama holte den lang bekannten Skandal zurück in das Bewusstsein der britischen Bevölkerung. (Autor: Sven Lohmann, ARD-Studio London)

USA: Super-Bowl, Taylor Swift und die Angst der Republikaner

Das Endspiel um die Meisterschaft im American Football gilt als größtes Sportereignis in den USA. In diesem Jahr tritt das Team aus San Francisco gegen die Mannschaft aus Kansas City an. Über allem steht allerdings die Teilnahme von Pop-Superstar Taylor Swift. Die vielfach ausgezeichnete Sängerin wird ihren Freund, einen der Football-Profis, anfeuern. Mit Taylor Swift finden viele ihrer Millionen weiblichen Fans inzwischen Interesse an American Football. Der gesellschaftspolitische Einfluss der Sängerin ist riesig, auch im US-Wahlkampf. Die Republikaner fürchten, dass Swifts Aufruf, an der Wahl teilzunehmen, den Wahlsieg verhindern könnte. Der „Weltspiegel“ berichtet über das Endspiel und über den Einfluss, den Taylor Swift auf Gesellschaft und Politik in den USA hat. (Autorin: Gudrun Engel, ARD-Studio Washington)

USA: Die Schildkröten-Retter von Cape Cod

Schildkröten retten – auf Schlitten und im Flugzeug. Genau das machen Tierschützerinnen und Freiwillige in den USA. Es dient der Rettung der gefährdeten und zum Teil vom Aussterben bedrohten Tiere. Jedes Jahr werden an den Stränden der Vereinigten Staaten im Winter Schildkröten angetrieben. Besonders kritisch ist die Situation für die Tiere in der Bucht von Cape Cod an der US-Ostküste. Die Auffangstationen der lokalen Tierschutz-Organisationen sind schon früh im Winter überfüllt, deswegen transportieren Freiwillige die gefährdeten Schildkröten in wärmere Gefilde. Nur so lässt sich der Bestand der bedrohten Arten sichern. (Autorin: Sarah Schmidt, ARD-Studio Washington)

Südafrika: Großmütter auf Safari

Leanette Sithole ist eine „Gogo“. In den Sprachen vieler indigener Völker Südafrikas bedeutet das: Sie ist eine Oma. 68 Jahre ist sie alt und hat im Februar damit begonnen, mit einem Computer und auch mit einem Tablet umzugehen. Damit macht sie sich auf Spurensuche. Sie sucht Elefanten. In einem privaten Tierschutzgebiet außerhalb des Krüger Nationalparks ist sie Teil eines Teams von südafrikanischen Großmüttern, die von der gemeinnützigen Organisation „Elephants Alive“ darin ausgebildet werden, wie man die Tier- und Pflanzenwelt der afrikanischen Wildnis erhalten kann. Viele ältere Südafrikaner und Südafrikanerinnen hatten nie die Gelegenheit, ein Tierschutzgebiet zu besuchen – zu teuer der Eintritt, zu weit die Anfahrtswege. Ihr neu erworbenes Wissen speichern die „Gogos“ auf ihren Computern ab und reichern dies mit eigenem Wissen an, z. B. über die Heilkraft von Pflanzen. Irgendwann einmal soll so eine afrikanische Datenbank über die afrikanische Wildnis entstehen. Das Projekt gilt auch als Zeichen für Dankbarkeit. Sehr viele Südafrikanerinnen und Südafrikaner sind von einer „Gogo“ erzogen worden. (Autor: Richard Klug, ARD-Studio Johannesburg)

Spanien/Ecuador: Das Leid der Hausmädchen

Die Spanierinnen sind stolz auf ihre feministischen Errungenschaften, nicht erst in jüngerer Zeit. Für die Rechte der Frauen gehen regelmäßig am Frauentag, dem 8. März, Hunderttausende auf die Straße. Aber eine Gruppe von Frauen profitiert kaum davon: die „Internas“. Hausangestellte, die – wie in Deutschland Pflegerinnen aus Osteuropa – bei den Familien wohnen, für die sie arbeiten. Meist kommen sie aus Lateinamerika, wo ihre Familien unter Armut leiden. „Internas“ ist in Spanien die Berufsbezeichnung für die, die im Haus arbeiten – und häufig auch rund um die Uhr im Einsatz sein müssen. (Autorinnen: Kristina Böker, ARD-Studio Madrid/Marie-Kristin Boese, ARD Studio Mexiko)

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Redaktion: Dr. Clas Oliver Richter (NDR)

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Quelle: ots

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